Stahlwerk


die schwarzen Husaren von der Saar…
9. Februar 2014, 23:11
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schwarze HusarenDer Text unter dem Bild: Elf Männer, im ganzen Reich damals gefürchtet und geachtet. Elf Männer von atlethischem Bau, Gestalten, wie man sie heute nur noch selten sieht. Dr. H. Neu, oben links, spielte mit einem Arm und trotzdem war er ein Verteidiger von Klasse, der all seinen Kameraden in puncto Einsatz, Härte und Schnelligkeit nichts nachgab. Die Namen der Spieler: Obere Reihe v. l. n. r. Dr. H. Neu, Volz, Feiler, Schmelzer, Dr.W. Neu, Wallrath – Untere Reihe v. l. Magnus, Voß, Regitz, Hoffmann, Kaufmann

Exakt diese Aufstellung findet sich u.a. bei einem Spiel um die Süddeutsche Meisterschaft 1922/23 in Fürth wieder. Das Spiel fand an einem Sonntag dem 11.März vor 20.000 Zuschauern im Fürther Ronhof statt, aufgrund der großen Entfernung bat die Borussia darum das Spiel in Frankfurt austragen zu dürfen. Die Gastgeber beharrten allerdings auf ihr Heimrecht und so verloren die „Husaren“ nach langer Anreise deutlich mit 8:0.

Die Neunkircher Zeitung taufte die Borussenmannschaft zwei Jahre zuvor als „schwarze Teufel“. Warum und wieso hat Tobias Fuchs in einem sehr schönen Artikel im Juni 2011 auf borussia online niedergeschrieben.

Update: das sind die Infos die ich zu den Spielern noch zusätzlich gefunden habe, da der Zeitraum natürlich entsprechend zurückliegt und Infos spärlich gesät sind, erheben diese Daten nicht den Anspruch der Vollständigkeit.

Georg Volz  – spielte als Torwart von 1921 bis 1927 für Borussia Neunkirchen, Kurt Voß – spielt als Stürmer von 1921 – 1924 für die Borussia, wechselt dann zu Holstein Kiel wo er zum Nationalspieler wird, um dann über den ATSB Bremen 1933/34 noch einmal im Ellenfeld zu spielen. Jakob Feiler – spielt als Verteidiger von 1920 – 1927 im Ellenfeld, 1931? wird er Trainer des SV Brücken, Wilhelm Schmelzer – spielt als Verteidiger von 1920 – 1939 im Ellenfeld, (danach noch aktiv bei Saar 05 und dem FV Saarbrücken?), Dr.Willi Neu – spielt als Läufer von 1921 – 1924 für die Borussia, Karl Wallrath – spielt ebenfalls als Läufer von 1920 – 1925 im Ellenfeld, Heinrich Magnus – Stürmer von 1921 – 1929, Karl Regitz – Stürmer von 1921 – 1925, Karl Hoffmann – Stürmer von 1920 – 1924, Kaufmann – war Stürmer von 1920 bis 1927

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Zu – und Abgänge Winter 2013/14
1. Februar 2014, 14:39
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Vor gut zwei Wochen hat Trainer Dieter Ferner mit der Mannschaft die Vorbereitung auf die Rückrunde begonnen, seitdem folgten ein Laktattest an der Sportschule und die ersten Testspiele. Mit dem mittlerweile offiziellen Ende der Transferperiode hat sich auch bei der Borussia etwas getan. Im Vergleich zu den Vorjahren zwar weniger spektakulär, deshalb aber nicht weniger überraschend.

So dürften nur wenige mit dem Abgang von Mersad Mehmedovic gerechnet haben, war der Defensivallrounder doch erst im Sommer vom Ligakonkurrenten SV Elversberg II ins Ellenfeld gewechselt und sofort zum Stammspieler avanciert. 19 Einsätze in 20 Spielen, dabei 18 mal in der Startelf belegen dies eindrucksvoll. Dazu war der 26jährige sofort ein Leistungsträger des Teams, der auch Verantwortung übernahm. Vorallem seine Fähigkeiten mit dem ruhenden Ball war eine Qualität die dem Team in den vergangenen Jahren abging. Mit Mehmedovic verlässt zudem ein sehr flexibler Spieler den Verein, der sowohl in der Innenverteidgung als auch im defensiven Mittelfeld eine ausgewogene Spielweise zwischen Defensivarbeit und Offensivdrang offenbarte. Auch hier der Beleg die Statistik, 2 Tore, 1 Torvorlage. Über die Hintergründe des Wechsels kann man freilich vorzüglich spekulieren, zumal dem Bosnier schon ein nicht ganz unkomplizierter Ruf hinterhereilte und es zum Vorrundenende auch disziplinarische Maßnahmen seitens der sportlichen Führung gab. Letztlich ist es wie es ist…

Weniger überraschend ist dagegen der Abgang von Philipp Kuhnen. Der 24jährige kam vor der Saison vom ATSV Saarbrücken als relativ unbeschriebenes Blatt nach Neunkirchen. Seiner Rolle als Ergänzungsspieler wurde er vorallem zu Saisonbeginn gerecht, als er 5 Kurzeinsätze bekam. Nach der Verpflichtung gestandener Routiniers für die Mittelfeldpositionen war seine Zeit als Alternative allerdings abgelaufen, im weiteren Verlauf der Saison spielte er keine Rolle mehr.

198412Zur Borussia gewechselt ist derweil Felix Dausend, der die bisher abschlußschwache Offensive verstärken soll. Der 25 jährige galt in den letzten Jahren als eines der größten saarländischen Sturmhoffnungen, ein Ruf den er sich selbst beim SVN Zweibrücken erarbeitete. Unter Trainer Peter Rubeck machte er in 53 Oberligaspielen, 18 Tore und 4 Torvorlagen, keine schlechte Bilanz die ihm ein Probetraining beim Vfl Osnabrück einbrachte. Was er auch erfolgreich bestreiten konnte, doch die Entlassung von Vfl Trainer Uwe Fuchs bedeutete auch das zwischenzeitliche Aus für die Profiträume des gebürtigen Saarbrückers. Immerhin sorgte das Probetraining dafür, dass man auch vor der Haustür beim 1.FC Saarbrücken auf Dausend aufmerksam wurde. Über die zweite Mannschaft sollte er sich für den Drittligakader empfehlen, was ihm eingangs durchaus gelang. So kam er unter Luginger zu Saisonbeginn 12/13  zu ordentlichen Einsatzzeiten (9 Spiele, null Tore), allerdings warf ihn am Ende eine Verletzung aus dem Rennen. So das er für sich in Elversberg die bessere Perspektive sah (mancher meint auch den lukrativeren Vertrag) letztlich aber konnte er Dietmar Hirsch nicht von sich überzeugen. Die Konkurrenz mit Felix Luz, Angelo Vaccaro und den neu verpflichteten Serkan Göcer und Ondrej Smetana bedeuteten die Aussortierung. Zweifelsfrei ein glücklicher Umstand für die Borussia, die so einen talentierten und drittligaerprobten Spieler bekommt, der seine Klasse in der Oberliga schon nachgewiesen hat. Mit Dausend ist jetzt auch in der Offensive ordentlicher Konkurrenzkampf eingezogen, denn Felix Dausend kann sowohl den alleinigen Mittelstürmer geben, als auch als kongenialer Partner an der Seite von Hajdarovic agieren.  So oder so hat Dieter Ferner jetzt im Sturm alle Möglichkeiten. Übrigens eine Anektode am Rande: Felix Dausend spielte bis zur B-Jugend beim 1.FC Saarbrücken, aber mit seinem damaligen Trainer lag er nicht auf einer Wellenlänge, der Trainer hieß Edgar Weller und ist bekanntlich heute Co-Trainer von Dieter Ferner.

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Leotrim Gashi

Ebenfalls kurz vor Toreschluß verpflichtete die Borussia den defensiven Mittelfeldspieler Leotrim Gashi, der zuletzt in der U-23 des 1.FC Saarbrücken zum Einsatz kam. Dort als Perspektivspieler geholt, dürfte er nach dem Moldscher Transferwahnsinn in diesem Winter keine Chance mehr nach oben besitzen. Gashi entstammt der Fußballschule des französischen Traditionsclub AJ Auxerre, durchlief dort die Jugendmannschaften bis zur 2.Mannschaft.  Danach schloß er sich dem 4.Ligisten US Raon an, bevor er im Sommer nach Saarbrücken wechselte. Gashi besitzt sowohl die Staatsbürgerschaft seines Geburtslandes Schweiz, als die seiner Eltern (Kosovo) Albanien. Seinen einzigen U-21 Länderspieleinsatzt verdankt er keinem geringeren als Lazio Star Lorik Cana, der ihm dem albanischen Verband empfahl.

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Buchvorstellung – Mein Jahr mit dem Red Star FC
26. Januar 2014, 18:39
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Ich habe mir das Wochenende in knapp vier Stunden das Buch „Bienvenue en Banlieue“ von Christoph Heshmatpour reingepfiffen und muß sagen ich habe schon lange kein so gutes Fußballbuch mehr gelesen. Eigentlich ist es auch gar kein richtiges Fußballbuch, sondern irgendeine Mischung aus vielerlei Dingen.  Im Grunde schreibt Christoph seine persönlichen Erlebnisse in Paris auf. Was damit anfängt das er als Erasmus  Student für ein Jahr nach Frankreich geht um mal fort zu kommen von zu Hause und wenigstens ein bißchen die Welt zu sehen. cover

Doch der Fußball ist letztlich sein roter Faden durch das Buch. Das Stadion von Red Star Paris hat es ihm angetan und so zieht er in jenen Stadtteil wo der Verein beheimatet ist. Er erzählt in entspannt lockerer Weise von der Geschichte Red Stars, ohne große Fakten und Hintergründe, so das es auch jedem der sich nicht mit dem Fußballclub auseinandergesetzt hat verständlich ist. Es geht dabei weniger um die Spiele selbst, als vielmehr um die Geschichten darum. Um irgendwelche Antikicker, einstige Helden die ihre letzten Jahre ausklingen lassen, kriminell vorbelastete Spieler, alles ohne erhobenen Zeigefinger. Das Bild das er dabei zeichnet lässt meine Symphatien für diesen kleinen erfolglosen Verein mit großer Historie, in einem heruntergekommenen Stadion (Woher kenn ich das nur) nur so erblühen.

Er setzt sich mit den Klischees und Vorurteilen über Paris auseinander, zeichnet ein Bild von der Stadt und dem Land das es einfach ein Genuss ist. Dabei darf man sich drauf verlassen das, dass ganze ohne jedes intellektuelle Gequatsche passiert. Christoph geniesst das Jahr vorallem in runtergekommenen Vorortbars wo Touristen niemals hinkommen, da wo Paris, eben wirklich Paris ist. Und doch wird auch jener Stadtteil von der Gentrefizierung erfasst, aber auch hier findet Christoph wahre Worte. Irgendwie ist das Buch eine subkulturelle Mischung aus Reisebericht, Tagebuch und Fußball. Für mich steht fest, ich werde Red Star sicherlich mal einen Besuch abstatten wenn sie wieder in unserer Region zu Gast sind…

Das Buch könnt ihr völlig kostenfrei downloaden und euch auf dem Rechner reinziehen oder auch für 3 Euro als Papierversion zulegen, was ich sicherlich noch tun werde.

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Borussia war meine schönste Zeit als Spieler – Wolfgang Alt
25. Januar 2014, 20:57
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Es war der 23.11.1974 als Borussia völlig unerwartet beim 1.FC Nürnberg gewann. Der „Club“ war zuvor anderthalb Jahre zu Hause ungeschlagen, die Bilzeitung wählte am folgenden Tag Wolfgang Alt in die Elf der Woche. Klar das er dieses Spiel als sein größtes im schwarz-weißen Dress bezeichnet. Überhaupt hat Wolfgang Alt die besseren Tage des Vereins hautnah miterlebt. „Alle Heimspiele der Borussia habe ich live erlebt. Spieler wie Sepp Meier, Franz Beckenbauer, Gerd Müller, W. Overath, Jupp Heynkes, Berti Vogts uvm…tolle Zeit. Mein Vorbild war immer Franz Beckenbauer…“. Alt spielte in jenen Jahren in der Jugend der Borussia, die er seit der D-Jugend komplett durchlief. „Wir hatten ehemalige Erstmannschaftsspieler als Trainer. Wir trainierten zweimal die Woche. Die Gegner hießen: 1.FC Saarbrücken, Röchling Völklingen, Saar 05, FC Homburg…alles in der Verbandsliga“.

es sollte nichts draus werden

es sollte nichts draus werden

Zur Einführung der 2.Bundesliga 1974/75 gehörte dann auch Wolfgang Alt zum Kader, zusammen mit Bernd Wilhelm waren sie die Jungspunde in der Mannschaft. Doch unter Erwin Türk kam er nicht so zum Zug. „Erwin Türk war sehr streng und schwer erreichbar.“ Anders dagegen Stefan Abadschiew, der ihm prompt das Vertrauen schenkte. „Stefan war ein Trainer mit viel taktischer Clevernis. Alles wurde mit dem Ball gemacht.“ Unter Abadschiew war er fortan gesetzt, den Abstieg zum Saisonende konnte man trotzdem nicht vermeiden. Für mich als junger Spieler war das sehr enttäuschend, denn wir mussten nach dem Abstieg gegen Mannschaften wie Oberkirchen, Ensdorf, Hülzweiler spielen. Die Erinnerungen allerdings an damals sind sehr positiv. Wir spielten ja gegen Mannschaften wie 1860 München, 1.FC Nürnberg, FC Augsburg, Karlsruher SC, Saarbrücken Pirmasens, Homburg, alles Top Mannschaften“.  Nach den besten Gegenspielern gefragt: „Sicherlich Allan Simonssen war schon einer der besten Gegenspieler gegen die ich gespielt habe, aber auch Helmut Haller damals FC Augsburg war schon ein richtig guter Gegenspieler.“

Borussia war meine schönste Zeit als Spieler, ich bin heute noch sehr stolz wenn ich mal nach Neunkirchen einkaufen gehe, dass mich noch sehr viele Leute erkennen und ansprechen.

feiert heute als Jugendtrainer Erfolge

feiert heute als Jugendtrainer Erfolge

Es folgte noch eine Saison in der Amateurliga Saarland, doch nach dem Trainerwechsel zu Dietmar Schwager war die Zeit im Ellenfeld abgelaufen. Leider musste ich die Borussia verlassen weil ich mit dem Trainer Dietmar Schwager nicht klar kam. Es folgte der Wechsel zum ASC Dudweiler: Ich war einige Jahre Spieler in Dudweiler in der Oberliga. Machte meinen Trainerschein und danach Spielertrainer in Aschbach, Hüttersdorf, Schmelz, Hasborn II, Tholey und Freisen (nicht überall als Spielertrainer). Mittlerweile ist er seit vielen Jahren Jugendtrainer in Hasborn und aktuell A-Jugendtrainer der JFG Schaumberg-Prims in der Regionalliga, als solcher geniesst er einen herausragenden Ruf. Trainer einer Aktivenmannschaft kommt auch nicht mehr in Frage.

Natürlich habe ich ihn auch gefragt wie er heute auf die Borussia zurückblickt. Mit viel Stolz das ich meinen Beitrag geleistet habe, hier viel positives mit geschaffen zu haben. Heute jedoch verursacht es viel Wehmut zusehen in welcher Liga die Borussia spielt und wie wenig Zuschauer das noch verfolgen. Aufs Ellenfeld angesprochen: Einmalig. Wenn man vor dem Einlaufen vor dem Eingangstor steht und hört die Stimmung von 10-14000 Zuschauern, einfach genial. Gänsehaut pur.
Der 4:1 Sieg in Nürnberg war übrigens zugleich der höchste Auswärtssieg der Vereinsgeschichte.

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Eine treue Seele des Vereins…
16. Januar 2014, 19:20
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Ende der Fünfziger entwickelte sich nach und nach die vielleicht beste Borussenmannschaft aller Zeiten, kein Wunder das Helmut Ferrang leuchtende Augen bekommt wenn er von jenen Jahren berichtet. Der gebürtige Bexbacher geht seit 1958 zu den Spielen der Schwarz-Weissen und dürfte eigentlich jedem der regelmässiger Gast im Ellenfeld ist, schon einmal aufgefallen sein. Denn Helmut pflegt nicht nur der erste an Spieltagen zu sein, sondern auch bei Wind und Wetter im Block5 zu stehen. Darauf angesprochen erzählt er, dass er den Tick so früh loszufahren noch aus Bundesligazeiten drinne hat. Damals musste er trotz früher Anfahrt noch in der Nähe des Neunkircher Zoo´s parken, den Rest ging es dann in der Menschenmasse Richtung Stadion. Schon mittags war es eine einzige Wanderung in der ganzen Stadt.

an Spieltagen fuhr eine Bahn hinter der anderen...

an Spieltagen fuhr eine Bahn hinter der anderen…

Auch nach den Spielen ging es noch hoch her, so zogen tausende über die Spieser Höhe zur Einkehr. Ein beliebter Anlaufpunkt damals war eine Kneipe zwischen Spiesen und St.Ingbert, wo ein ältere Dame immer die neusten Serviermädels am Start hatte. Überhaupt kann Helmut eine Menge Geschichten von Fahrten erzählen, so stellte der Verein zur damaligen Zeit regelmässig Fanbusse zur Verfügung. Nach Trier fuhren damals über 200 Leute auf diese Weise mit und selbst für einen Sonntag waren die Fahrten feucht fröhlich. Allerdings dauerten die Touren etwas länger, denn die Autobahn Richtung Trier gab es damals noch gar nicht. Genauso wenig wie eine ausgebaute Bundesstraße Richtung Landau und gerade Spiele in der Pfalz gab es zu Oberligazeiten noch reichlich. Damals wie heute gab es wohl auch schon das Gesetz, dass sich Borussia gerade bei den Kleinen immer besonders schwer tat.

photo.phpMan kann sich das heute wohl nur noch schwer vorstellen zu zweit auf einer Vespa nach Ludwigshafen zu fahren oder mehr oder weniger ohne Landkarte zum Pokalspiel nach Aachen. Doch wenn man hört wie Helmut ins schwärmen gerät wenn er über Erich Leist, Rudi Dörrenbächer oder Elmar May spricht: „und wenn wir den Dörrenbächer nicht verloren hätten, dann wären wir noch heute in der Bundesliga.“  Dann kann man eigentlich nur dankbar sein das es noch Zeitzeugen jener Jahre gibt. Auf das hier und jetzt angespochen merkt man, was nicht verwundern kann, wenn man die besseren Tage erlebt hat. „Heute spielen wir einen sehr guten Fußball, muß man ja sagen und trotzdem kommen nur 350 Zuschauer das kanns nicht sein, das kanns wirklich nicht sein. Wenn es gut lief dann haben sie die Leute immer verscheucht und die Leute haben sich das nicht gefallen gelassen. Das ist ne arme Zeit heute…“. Übrigens ist der Block 5 erst seit dem Umbau des Ellenfelds sein Stammplatz, vorher stand Helmut da wo heute nur noch ein Rasenstück zu sehen ist, auf Höhe Eingang des Ellenfelds.

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Sellemols…heute vor 77 Jahren
10. Januar 2014, 06:05
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Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter: Kessler (Mainz)
Tore: 1:0 August Möbs  (1.), 2:0 Adam Schmitt  (10.), 3:0 August Möbs (22., Handelfmeter), 3:1 Hilpert (45.), 3:2 Hilpert (53.), 4:2 Karl Monz (77.)

Das Spiel allerdings musste im Stadion am Bornheimer Hang stattfinden, da im Frankfurter Waldstadion einige Zeit zuvor die Haupttribüne abbrannte. Das Hinspiel am 3.Spieltag gewann Borussia übrigens mit dem selben Ergebniss. Es folgen zwei Spielberichte von damals…der erste stammt aus der Zeitung „Fußball“

Der 4:2-Sieg der Eintracht gegen Neunkirchen drückt nicht ganz die Überlegenheit der Frankfurter über die guten Borussen aus. Zu verdanken ist der Erfolg den beiden überragenden Halbstürmern Schmitt und Möbs. Leider fielen die Flügel (Röll fehlte) stark ab und der erstmals als zurückgezogener Mittelstürmer eingesetzte Knapp (früher Fußballsportverein und Bayern München) bewährte sich auf diesem Posten nicht. Dazu hatte die Hintermannschaft zeitweise Schwächen, die prompt ausgenützt wurden. Sehr gut spielten nur Stubb und Zipp.

die damalige Spielstätte "Stadion am Bornheimer Hang"

die damalige Spielstätte „Stadion am Bornheimer Hang“

Neunkirchen überraschte mit einer bisher bei ihm noch nicht beobachteten Ruppigkeit. Das ging so weit, daß schließlich der bekannte Verteidiger Welsch vom Platz gestellt wurde. Die Elf ist aber keineswegs zu unterschätzen; sie ist ausdauernd und hat gefährliche Stürmer. Besonders der Halbrechte Hilpert ist ein vorzüglicher Schütze. Die Verteidigung war solide. Dagegen stellte sich der repräsentative Torwart Müller zuweilen an wie ein Anfänger.

Alles in allem war die erste Halbzeit wieder einmal wirklich schöner Fußball, der bei herrlichem Wetter, jedoch etwas glattem Platz vorgeführt wurde.

der zweite Spielbericht vom „kicker“ …

Wenn man es recht überlegt, hat die Eintracht ihre vielen Ausfälle eigentlich tadellos überstanden. Die Elf hat im Vorjahr noch Tiefel gehabt, den Nationalspieler, Konrad, den wertvollen Verteidiger, sie hat stets mit Gramlich gespielt — dessen Meniskussache übrigens im Frankfurter Friedrichsheim so glücklich behandelt wurde, daß der Spieler ohne Operation das Training jetzt wieder aufnehmen konnte — sie hat schließlich in den letzten Spielen auch ohne Mantel gekämpft und trotzdem ist sie die schießstärkste Elf im Gau geworden. Seit Wormatias Stürmer nichts mehr treffen und die Kickers auch zu zaghaft geworden sind. Borussia Neunkirchen ist gewiß mit guten Vorsätzen an den Bornheimer Hang gekommen, aber nach zehn Minuten sah sich die Elf durch Möbs und A. Schmitt schon 0:2 besiegt und dann machte noch ein Borussia-Unglücksrabe Hände und Möbs schoß den Elfer als 3:0 ein … so schwarz sah es aus, als der Gast in die Kabine ging. Das Tor, das Hilpert kurz vorher noch aufgeholt hatte, konnte da nicht viel aufheitern. Aber dann trat Hilpert ein zweites und gerade, als die Borussen sich ausrechneten, es könne doch noch zu einem Remis reichen, da fiel Kurt Welsch so sehr aus dem Rahmen, daß er vom Feld mußte und nun war es natürlich ganz und gar Essig. Monz schoß noch ein Tor, Borussia war geschlagen und nicht ganz unberechtigte Hoffnungen auf ein Eingreifen in die Meisterschaft waren völlig verschüttet. Nein, außer Wormatia, Offenbach und Eintracht wird niemand die Südwestmeisterschaft machen, denn der FC. Pirmasens verlor ja auch wieder einen Punkt, weil er gegen die Sportfreunde Saarbrücken 2:2 spielte. 1936-09-01_kicker_mannschaften-gau-suedwest

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Ich freue mich nach wie vor über jede positive Schlagzeile für die Borussia. – Interview mit Gerd Lensch
7. Januar 2014, 20:32
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Hallo Herr Lensch, erstmal natürlich die Frage wie geht es ihnen und was hat sich nach ihrer Zeit als Fußballspieler, bei ihnen getan?
Hallo Herr Kassner, zuerst mal vielen Dank für die freundliche Anfrage. Mir geht es gut. Ich bin verheiratet, habe 2 Jungs im Alter von 26 bzw. 21 Jahren und wohne seit 1994 in Winterbach im Kreis St.Wendel. Ich bin seit 1991 beim größten Bauunternehmen im Saarland, der Fa. Peter Gross beschäftigt. Mein Sitz ist bei der NL Kaiserslautern, wo ich als Projektleiter tätig bin.
Sie waren Anfang der Achtziger für Borussia in der Oberliga aktiv, wie sind sie eigentlich nach Neunkirchen gekommen?
Das war eigentlich zu dieser Zeit, also 1979, nicht so vorgesehen. Ich spielte damals in Niederkirchen im Ostertal und ging auf das Gymnasium Wendalinum in St.Wendel. Meine späteren Mitspieler Gerd Scheffler und Stefan Rechtenwald hatten mich dazu überredet, mal mit zum Training nach Neunkirchen zu kommen. Die beiden waren schon ein Jahr vorher zur Borussia gewechselt. Nach etwas längerem Zögern hab ich ich mich dann entschlossen, dort mal reinzuschnuppern, immerhin spielte die A-Jugend zu diesem Zeitpunkt in der höchsten Klasse, damals war das noch die Verbandsliga. Höhere Klassen gab es zu dieser Zeit leider noch nicht.
Zwar hatte ich im Vorjahr in der B-Jugend über 100 Tore erzielt, aber nach der ersten Einheit dachte ich, daß der Schritt wohl zu groß sei. Der Fussball war schneller, körperbetonter und im Ganzen intensiver, als ich es bis dahin kannte.
Doch der damalige Trainer der A-Jugend, Hennes Schreier, Urgestein der Borussia und ehemaliger Bundeligaspieler der legendären 60er, konnte mich überzeugen und mir schnell die Angst nehmen. Er sah Potenzial und schaftte es schließlich, daß ich den Weg zur Borussia wählte. Ein Schritt übrigens, den ich sicherlich nie im Leben missen möchte! So war die Entscheidung gefallen und der Anfang für 5 schöne Jahre bei Borussia Neunkirchen war getan.

17.09.1983 Gerd Lensch erzielt das 5:0, später erzielt er auch noch den 6:0 Endstand (im Hintergrund Dr. Markus Merk)

17.09.1983 Gerd Lensch erzielt das 5:0, später erzielt er auch noch den 6:0 Endstand

Die Jahre damals gelten sicherlich nicht zu den besten der Vereinsgeschichte, im Gegenteil es dürften recht schwere Jahre gewesen sein. Wie haben sie damals die Zeit bei Borussia Neunkirchen empfunden?
Ich hatte die Bundesligazeit, also die erfolgreichsten Jahre der Borussia nur über meinen Vater und weitere Borussenanhänger, die es damals in unserer Gegend in
sehr großer Anzahl gab, erlebt. In dem Jahr meines Wechsels spielte man ja noch in der 2.Bundesliga, stieg jedoch nach der Runde leider ab.
Danach kamen die schweren Jahre, wie Sie es beschreiben. Jahre, in denen es sportlich nicht mehr so gut lief und auch finanziell keine großen Sprünge gemacht werden konnten. Dass der Verein sich über Wasser halten konnte, war sicherlich auch dem damaligen Vorsitzenden Dr.Bauer zu verdanken, der sich nicht verleiten ließ, mit allen Mitteln, vor allen Dingen Geldmitteln, zwingend sofort in den Profifussball zurückzukehren.
Leider kam es dann doch so, durch welche Umstände auch immer, dass ein Großsponsor der Meinung war, man müsste investieren und mal gerade 10 neue Fussballer kaufen, die in ihren damaligen Vereinen „die Besten“ zu sein schienen. Dass es aber auch wohl die Teuersten waren, war vielen im Umfeld damals nicht ganz bewusst. Trotzdem, dass wir zu diesem Zeitpunkt im vorderen Drittel der Tabelle standen, wurde eine fast neue Mannschaft gekauft. Diesem Umstand „des Umbruchs“ war es zu verdanken, dass der Verein sich von vielen jungen Spielern trennte, um mit „Erfahrenen“ wieder zum Profifussball zurückkehren zu können.
Das war im Jahr 1985. Was aus diesem Umbruch geworden ist, konnte jeder verfolgen. Im Jahr nach den hoffnungsvollen Neuverpflichtungen stand man in der Tabelle am Ende der Runde im hinteren Drittel. Im Jahr zuvor standen wir im ersten Drittel, trotz vieler jungen und unerfahrenen Spielern.
Dieser Tatsache der sportlichen Veränderung bin auch ich zum Opfer gefallen. Mit der Aussage „Sie sind für die nächste Spielzeit nicht mehr für den Oberligakader vorgesehen“ wurde ich freigestellt. Die verschiedensten Erfahrungen, die ich unter meinen Trainern Hennes Schreier, Horst Meurer, Heinz Gerwald, Jupp Henkes und Jürgen Fuhrmann machen durfte, bleiben mir jedoch in bester Erinnerung. Auch die negativen Erlebnisse mit dem ein oder anderen Trainer waren trotz allem lehrreich für meine spätere Zukunft. Neben Hennes Schreier, Günther Kuntz und anderen ehemaligen Bundesligaspielern auch noch den in zweierlei Hinsicht großen Willi Ertz kennenzulernen, war dann noch etwas ganz Besonderes, was ich in meiner Zeit bei der Borussia erleben durfte. Einen Spieler kennen zu lernen, der weit über die Grenzen höchste Anerkennung genoss und doch Mensch blieb, was in meinen Augen eine noch größere Auszeichnung darstellt, ist noch heute eine meiner schönsten Erfahrungen.
Einer ihrer damaligen Mitspieler war Stefan Kuntz, haben sie ihm damals den Sprung in die Bundesliga zugetraut?
Zu dieser Zeit war das mit den Wechseln in die Bundesliag ja noch nicht so verbreitet. Stefan war aber schon sehr früh ein Typ, der wusste, daß er den Weg nach
ganz oben schaffen könnte. Allein die Tatsache, dass sein Vater Günther ja schon in den 60-ern zu Rapid Wien, einem zur damaligen Zeit absoluten Top-Club in Europa wechselte, war ihm wohl schon Vorgabe genug, diesen Weg zu gehen. Er war in seiner letzten Saison bei der Borussia mit 36 Treffern der absolut überragende Torschütze der Oberliga und diese Anzahl an Toren macht man nicht grade mal so als Durchschnittfussballer.
Stefan war immer extrem ehrgeizig und versuchte sich täglich zu verbessern, was ihm dann auch zurecht den Weg zum VFL Bochum bescherte. Und er hat nicht den Fehler gemacht zu einem ganz großen Verein zu wechseln, nein er hat den Weg gewählt, der ihm dann wohl auch alles Weitere bescherte. Er wechselte nicht nur zu einem Bundesligisten, sondern er wechselte zu einem Trainer namens Rolf Schafstall, der zu seinem Mentor wurde und ihm Vertrauen schenkte, was Stefan ihm in seiner Zeit in Bochum aber auch x-fach zurückgab.
Welche Spiele sind ihnen im besonderen im Gedächtniss geblieben?
Natürlich mein erster Einsatz in der A-Jugend Verbandsliag unter Hennes Schreier. Ich weiß zwar nicht mehr gegen wen, aber ich weiß, dass ich Tage zuvor nervös war, wie vorher noch nie vor einem Spiel.
Dann natürlich die ersten Einsätze in der Oberligamannschaft, ein Gefühl wie es ein Sportler eben braucht und worauf er hinarbeitet. Hier war es auf jeden Fall ein Vorbereitungsspiel gegen AEK Athen, zu dieser Zeit eine Mannschaft, die in Europa einen Namen hatte. Gegen diese Mannschaft auflaufen zu dürfen, war schon etwas ganz Besonderes.
Negativ war ein Spiel gegen den 1.FC Saarbrücken, den ewigen Rivalen im Saarland in der Saison 1982/83. Ich war zu dieser Zeit gerade mal 18 Jahre alt und war in der Startelf. Der FC Saarbrücken stand schon als Aufsteiger in die 2.Bundesliga fest und trat bei uns im Ellenfeld an. Die Borussia hoffte natürlich auf eine riesengroße Kulisse, doch der damalige Trainer des FCS hatte nichts Besseres zu tun, als 2 Tage vor dem Spiel in der Presse bekannt zu geben, dass er seine „Besten Spieler“ schon in Urlaub geschickt hat und in Neunkirchen nur mit einer B-Elf auflaufen würde.
Zu dem Spiel kamen knapp über 4.000 Zuschauer. Die Pressemitteilung hat der Borussia damals schwer geschadet, hatte man doch mit ca.10.000 Zuschauern und den dringend notwendigen Einnahmen gerechnet. Das Interesse war durch die Aussage natürlich gesunken.
Nachvollziehbar ist das meiner Meinung nach noch heute nicht, aber wer weiß, was der FCS-Trainer damals damit bewirken wollte.

18.01.1984 Heimspiel gegen den FC Homburg bei 15cm Schnee (zusehen sind u.a. Tom Dooley, rechts Jesper Petersen)

18.01.1984 Heimspiel gegen den FC Homburg bei 15cm Schnee (zusehen sind u.a. Tom Dooley, rechts Jesper Petersen)

Dann noch ein Spiel 1983/84 gegen den FC Homburg. Ein Spiel bei dem so viel Schnee auf dem Platz lag, dass der Ball darin versank. Das Spiel hätte nie und nimmer
angepfiffen werden dürfen. Ich wurde ausgewechselt, was ich in diesem Moment als völlig falsch ansah und trat beim Rauslaufen wütend so sehr in den Schnee, dass mein Trainer mich 2 Wochen nicht spielen ließ. Die Zuschauer übrigens waren auf meiner Seite 😉
Es gibt ja Spiele auf die man sich schon im vorraus besonders freut z.B. das Derby gegen den FCS. Wie haben sie damals die Atmosphäre zwischen den Clubs und ihrem Umfeld wahrgenommen? Welchen Stellenwert hatte das Spiel, auch im Vergleich der beiden Mannschaften?
Die Atmosphäre war natürlich immer brissant, das war schon in meinen beiden Jahren in der A-Jugend so. Aber das war natürlich die logische Konsequenz zwischen zwei Vereinen, die im Saaland um die Vorherrschaft kämpften.
Der FC Saarbrücken war zu dieser Zeit besser gestellt und hatte aus diesem Grund ohne jeden Zweifel, auch das bessere Team zur Verfügung. Die Derbys waren insbesondere für uns junge Spieler natürlich der Höhepunkt jeder Saison, zumal die Zuschauerzahl bei diesen Spielen immer um die 5.000 betrug. In meinem ersten Jahr in der Oberliga Südwest ist der FC Saarbrücken dann ja sofort in die 2.Liga ausgestiegen. Trotzdem war es davor und auch danach immer so, dass jeder dem anderen Abstieg oder Nichtaufstieg gewünscht hat. Ich selbst war und bin da anderer Meinung, da beide Vereine voneinander profitieren können, sei es im Jugend, oder auch im aktiven Bereich. Nur so ist es in unserem kleinen Bundesland möglich in Richtung Profifussball noch ein oder zwei Schritte nach vorne zu machen. Die SV Elversberg in der dritten Liga und der FC Homburg im oberen Tabellenbereich der Regionalliga, tragen ebenfalls dazu bei, dass der Fussball seinen Stellenwert im Saarland forcieren kann. Fusionen waren schon Gesprächsthemen, vielleicht lässt sich auf diesem Weg doch noch eine Mannschaft im Saarland formen, die am Tor zur zweiten oder gar ersten Liga klopfen kann…
Mir als Zugezogener erscheint das Neunkircher Publikum durchaus gerne mal als zu kritisch, andernseits lässt man schnell den Funken überspringen wenn man das Gefühl hat das die Mannschaft alles gibt. Wie haben sie das Publikum zu ihrer aktiven Zeit erlebt?
Das kann ich für mich aus meiner Zeit nicht so bestätigen. Das Publikum zu dieser Zeit war zwar kritisch, aber es blieb immer im sportlichem Rahmen. Nach dem Abstieg aus der 2.Bundesliga war vielen Leuten bewusst, dass der Verein finanziell nicht auf Rosen gebettet war. Da aus diesem Grund nach dem Abstieg mit vielen jungen Eigengewächsen gearbeitet wurde, war das sicher Garant dafür, dass das Publikum schneller verziehen hat und Verständnis dafür aufgebracht hat, wenns mal nicht so lief. Die Mannschaft selbst hat die spielerische Unerfahrenheit meist durch läuferische und kämpferische Elemente ausgeglichen, so dass die für einen Sportler „lebensnotwendige“ Verbindung zum Zuschauer nie abriss. Ich denke, dass Kritiken heute eher durch die fehlenden Identifikationen aufkommen, was aber nicht so verstanden werden soll, dass die Zuschauer „IHRE Mannschaft“ weniger unterstützen. Wie Sie sagen, springt der Funke schnell über, wenns läuft. Das sind natürlich Zeichen, die auch die Mannschaft erkennen muss, um über diese Euphorie der Zuschauer, Kraft zu schöpfen und als Dank hierfür nochmals ein paar Prozent zulegen zu können. So schaukeln sich beide Parteien, Mannschaft und Zuschauer gegenseitig hoch und werden gemeinsam am Ende der Runde erfolgreich sein. Im Moment scheint dies der Fall zu sein und ich denke, dass diese Einstellung auch bis zum Ende der Runde zu einem Platz ganz oben in der Tabelle führen wird.

Nach ihrer Station bei der Borussia, haben sie ihre Karriere beim FC St.Wendel fortgesetzt. Was sprach damals für den FC St.Wendel?
Wie zuvor schon erwähnt, musste ich die Borussia verlassen und einen neuen Verein suchen. Geplant war eigentlich in Neunkirchen zu spielen und in Saarbrücken mein Bauingenieur-Studium zu beginnen. Ich hatte dann die Wahl zum ASC Dudweiler, die mir damals Roland Kuppig empfohlen hatte, und dem FC St.Wendel. Die Wahl fiel aus zwei Gründen auf den FC St.Wendel. Zum einen war es für mich nur 10 km von zu Hause weg, zum anderen hatte ich mich dazu entschieden, in Kaiserslautern zu studieren. Die Entfernungen zwischen Wohnort, Verein und Studienplatz waren somit fast optimal.
Die Rahmenbedingungen in St.Wendel waren 1985 recht gut. Der Verein spielte eine gute Rolle in der Oberliga und zeigte Tendenz nach oben.
Die Mannschaft hatte Potenzial und es schien die richtige sportliche Entscheidung zu sein. Dass es dann in den ersten Jahren nicht der Fall war, hat sich
recht schnell herausgestellt. Der Abstieg aus der Oberliga drohte und die Sponsoren warfen schon zu Beginn der Runde hin. Viele Spieler entschieden sich dafür, ohne Geld schon nicht mehr zu trainieren, was den Kollaps nur noch beschleunigte.
Ich blieb jedoch in St.Wendel und verlebte ab ca.1989 eine sehr schöne Zeit. Es war nicht mehr nur der Fussball, es war die Gemeinschaft die klassenunabhängig wuchs. Mißerfolge rückten durch private Kontakte weit in den Hintergrund, auch wenn es schwer war mit anzusehen, dass in St.Wendel der Stellenwert des Fussballs immer weiter fiel. Mittlerweile hat man einen lange notwendigen Schritt gemacht, um in St.Wendel wieder Fussball interessant zu machen. Der FC St.Wendel und der SV Blau-Weiß St.Wendel haben eine Spielgemeinschaft gegründet und es besteht mit den Verantwortlichen beider Vereine große Hoffnung, einen gemeinsamen erfolgreichen Weg zu gehen.
Und wär ich damals nicht zum FC St.Wendel gewechselt, hätte ich sicher nicht meine Frau kennengelernt. Also war es letztendlich doch der richtige Schritt.
Haben sie heute noch Kontakte zu ehemaligen Mitspielern aus Neunkircher Tagen?
Nein, leider nicht. Ich hatte zwar vor Jahren hier und da mal mit der Traditionsmannschaft gespielt, die Überbleibsel aus der schönen Fussballzeit lassen jedoch sportlich so gut wie nichts mehr zu. Ab und an trifft man sich auf verschiedenen Fussballpätzen, aber feste Kontakte gibt es nicht.
Verfolgen sie noch den Weg von Borussia Neunkirchen oder ist das einfach zu lang her und mittlerweile zu weit weg?
Nein, auf jeden Fall ist das Interesse noch immer groß. Ich verfolge die Borussia im Internet, war auch schon das ein oder andere Spiel anschauen und bin immer noch interessiert, wie es im Jugendbereich vorangeht.
Ich denke die Borussia ist wieder auf einem guten Weg. Allein die Tatsache, dass man mit Dieter Ferner einen hoch kompetenten Trainer verpflichtet hat, zeigt, dass man nicht einfach so in der Versenkung verschwinden will.
Hinzu kommt, dass die Verantwortlichen Dieter Ferner ihr Vertrauen nicht entzogen haben, als viele der Meinung waren, dass er es nicht schaffen würde, den Erfolg zurück zu bringen.
Er hätte diesen Schritt zur Borussia aber sicher nicht gewählt, wenn er nicht davon überzeugt gewesen wäre. Dass man ihm zurecht Zeit für sein Konzept gab und gibt, zeigt die momentane Sitiuation. Er ist wohl mit seinem Co-Trainer Edgar Weller der richtige Mann in der momentanen Lage und wer weiß, vielleicht gelingt ihm schon in diesem Jahr der Aufstieg.
Aber nicht nur, dass die Mannschaft sich in Richtung Tabellenspitze bewegt, nein, das Wichtige dabei scheint mir, dass sich die Fans wieder mit dem Verein identifizieren und voll und ganz hinter ihm stehen. Auswärts mehr Zuschauer, als vor wenigen Jahren im eigenen Ellenfeld, das allein zeigt, dass es aufwärts geht. Ich freue mich nach wie vor über jede positive Schlagzeile für die Borussia. Schließlich habe ich dort 5 Jahre eine sehr schöne Zeit verbracht, die trotz des ungewöhnlichen Endes, immer in guter Erinnerung bleiben wird.

 

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„Kein Trainer bekam 2 – 3 Jahre Zeit sinnvolle Aufbauarbeit zu leisten.“ – Interview mit Uwe Grub
2. Januar 2014, 18:56
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Grüß dich Uwe, du bist schon einige Jahre von Borussia weg, wie ist es dir in der Zwischenzeit ergangen?

Nach 20 Jahren Borussia ( 1978 – 1998 ) als Jugendspieler, Aktivenspieler und Trainer musste ich mich ehrlich gesagt sportlich neu zurecht finden. Ich kannte ja nur Borussia!

Direkt nach meinem Rücktritt im August 98 kam die Anfrage vom SV Niederauerbach, deren Trainer Fritz Fuchs zu Union Berlin wechselte. Nach kurzen Überlegungen nahm ich das Angebot an.1395846_m3msw493h280q75v4242_sp-grub_1828

Du bist in Altstadt aufgewachsen? hast dort mit dem Fußball spielen angefangen, wie waren die Fußballleidenschaften damals verteilt? Was war dein Lieblingsclub, welcher Spieler warst du mittags auf dem Bolzplatz?

Richtig, ich bin in Altstadt aufgewachsen. Nach der Schule ging es direkt auf den in der Nähe gelegenen Rasenplatz des SV Altstadt. Bei Einbruch der Dunkelheit ging es erst wieder nach Hause. Da mein Vater in Neunkirchen beim Eisenwerk arbeitete und zwangsläufig Borussenfan war, nahm er mich zu einigen Spielen der Bundesliga mit. Fortan gab es für mich nur noch die Borussia. Später und das gilt bis heute, bin ich Anhänger von Bor. Mönchengladbach. Beim Fussball auf dem Bolzplatz war ich zunächst Uwe Seeler ( dem ich auch meinen Vornamen zu verdanken habe ), später Gerd Müller. Ab den 70 ern war und ist es bis heute Rainer Bonhof.

Du bist in der A-Jugend zur Borussia gewechselt, wie kam der Wechsel damals zustande?

Als – A – Jugendspieler im jüngeren Jahrgang spielte ich noch beim SV Altstadt und war Stammspieler in der Auswahl des SFV. Bei zwei Auswahlspielen waren Hennes Schreier, damaliger A Jugend Trainer der Borussia und der damalige Jugendleiter, Horst Magold, anwesend.

Nach den Spielen nahmen sie Kontakt mit mir auf und nach einem Besuch der beiden bei uns zuhause, war mir klar, dass ich zur Borussia wechseln würde. Nach einem Jahr A Jugend, in dem wir die Saarlandmeisterschaft errangen und auch den Saarlandpokal gewannen, spielte ich ein Jahr in der Verbandsliga, bevor ich dann meinen Lizenzspielervertrag für die 2 Liga Süd unterschrieb.

Du hast dann recht schnell als 19jähriger in der 2.Bundesliga debütiert, welche Erinnerungen hast du noch an den Nachmittag?

Auf der einen Seite war die 2. Bundesliga Süd für mich ein richtiges Abenteuer, auf der anderen Seite war ich gerade bei der saarl. Polizei in der Ausbildung, so dass ich nicht an allen Trainingseinheiten teilnehmen konnte. Für einen Fußballer natürlich nicht gerade befriedigend. Dennoch kam ich auf ca. 20 Spiele und schoss 2 oder 3 Tore.

Am Ende der Saison musste Borussia absteigen, heute würde wahrscheinlich ein 19jähriger der sich in Liga 2 durchsetzt mit Angeboten überhäuft werden. Wie war das bei dir, gab es Angebote das du hättest im Profibereich bleiben können?

Nach dem Jahr 2 Bundeslige ging es für mich in der Oberliga ganz normal weiter. Für mich war damals schon wichtig, dass ich einen Beruf hatte, der an erster Stelle stand. Somit war klar, dass ich auf jeden Fall im Polizeidienst bleiben würde, was ich bis heute nicht bereut habe.

In der Oberliga war Borussia immer noch ne große Nummer, die viele Fans auf die Auswärtsspiele mitbrachte. Wie hast du den Kontakt zwischen Spielern und Fans in jener Zeit in Erinnerung?

Die richtigen Fans habe ich in sehr guter Erinnerung, allen voran unseren Leo, der mir in vielen Stunden von den großen Spielen der Borussia erzählte. Von den wenigen, die es heute leider noch gibt, die nur auf Provokation aus waren / sind, habe ich mich immer distanziert und kann mit ihnen auch heute noch nichts anfangen. Gerne sind wir damals zu Fantreffen gegangen, um mit den Fans zu reden und zu diskutieren. Das war immer eine sehr gute Sache.borussia neunkirchen - vfb leipzig

In den 80igern gab es zahlreiche Trainerwechsel, Hennes Schreier musste einige Male interimsweise einspringen, war die Erwartungshaltung im Umfeld zu groß oder was waren die Ursachen für die Fluktuation auf dem Trainerposten?

Ich kann die vielen Trainer meiner aktiven Laufbahn in Neunkirchen nicht zählen. Incl. Hennes, der mehrmals einsprang, waren es ca. 15 Trainer.

Das große Problem und das besteht bei einigen heute noch, ist die Bundesliga. Für die ist die Zeit noch nicht vorbei. Aber Borussia wird WAHRSCHEINLICH keine Bundesliga mehr spielen. Die Leute träumen noch davon, die Zeit ist aber vorbei. Damals war es noch schlimmer. Präsidenten kamen und gingen. Jeder wollte mit seinem Geld den schnellen Erfolg. Dabei hatten sie keine Ahnung von Fussball. Es wurden Mannschaften zusammen gekauft, die menschlich nicht passten. Kein Trainer bekam 2 – 3 Jahre Zeit sinnvolle Aufbauarbeit zu leisten. Nach zwei Niederlagen in Folge wurden einfach die Trainer ausgetauscht. Hinzu kommt, dass das Neunkircher Publikum sehr ungeduldig ist. Das wissen wir beide.

Gab es einen Trainer von dem der Trainer Uwe Grub besonders viel übernommen oder sich abgeschaut hat?

Für mich persönlich kam Gerd Schwickert 10 Jahre zu spät. Bei ihm hatte ich meine beste Zeit. Er konnte die Spieler unter der Woche so motivieren wie ich es bis dahin nicht kannte und auch nie wieder erlebt habe. Er kam in die Kabine und es hat geknistert. Entsprechend war der Erfolg. Aber auch von Horst Brand, Gerd Warken, Jürgen Fuhrmann, Dietmar Schwager, Horst Berg und Günther Noel, nur um einige zu nennen, habe ich mir einiges abgeschaut. Letztendlich musst du aber deinen eigenen Weg finden.

Das größte Spiel für dich persönlich und warum?

Ja, das größte Spiel war ohne Zweifel das DFB Pokal Spiel gegen Bayern München, das damals live auf RTL gezeigt wurde. Es war das erste Spiel von mir von Beginn an, nach meinem Kreuzbandriss. Ich spielte gegen Bruno Labbadia, der zwei Tore erzielte. Ich bin heute Gerd Warken noch dankbar, dass er mir damals nach meiner schweren Verletzung das Vertrauen schenkte.

Wo hat man eigentlich damals als Spieler so gefeiert, gab es da ein paar einschlägige Kneipen oder Discos die zu jener Zeit angesagt waren? Wer hat sich als besonders feierfest hervorgetan?

Damals waren wir auch ein verschworener Haufen, der nach den Spielen sehr viel gemeinsam unternahm. Meistens sehe ich die Spieler heute noch auf verschiedenen Fußballplätzen und dann wird natürlich von früher erzählt. Nach dem Motto: Weißt du noch ……..Wir waren nach den Spielen oft bei Ebello. Wer sich besonders hervortat habe ich leider vergessen:)

Aber wir waren gerade im Meisterjahr alle sehr gut dabei. Es war eine riesen Kameradschaft.

Du hast als Spieler glaub ich 6mal den Saarlandpokal gewonnen, welches Finale ist dir in besonderer Erinnerung geblieben?

8081neunkirchenJa, den Saarlandpokal habe ich 6 mal gewonnen. Das kurioseste Spiel war in Quierschied gegen den SV Auersmacher. Wir gewannen 6:0 und ich schoss drei oder vier Tore.

Am Tag zuvor teilte mir der damalige Präsident, Berthold Muthweiler mit, dass ich in seiner Planungen keine Rolle mehr spielen würde. Nach dem Spiel kam er auf den Platz gerannt und hat mir vor allen Leuten einen neuen Zweijahresvertrag angeboten. Das war eben Muthweiler:)

Aber auch den Pokalerfolg gegen den FC Homburg in Rohrbach ist in guter Erinnerung. Homburg konnte in die 2 Bundesliga aufsteigen. Trainer war mein Freund Ulli Sude, er hatte eine absolute Profitruppe zusammen. Wir gewannen völlig verdient mit einer unglaublichen Energieleistung. Dies war mit mein größter Erfolg als Trainer.

Eine Frage die jeder Ehemalige gestellt bekommt, was fällt dir bei dem Stichwort Ellenfeld ein?

Ellenfeld: Tradition, große Spiele, Stimmung, Gänsehaut

Ich habe gelesen das du als Trainer des SV Kirkel, mal ein Spiel gegen deine ehemaligen Jugendspieler aus Neunkircher Tagen gemacht hast. Pflegst du auch noch Kontakte zu ehemaligen Trainern und Mitspielern?

Vor zwei Jahren habe ich ein Spiel mit meiner 1. Mannschaft des SV Kirkel gegen meine ehemalige A Jugend der Borussia ausgetragen. Trotz sehr schlechten Wetters kamen fast alle Spieler von damals, teilweise aus Frankfurt oder dem Württembergischen. Es hat mich sehr gefreut, da mir dies auch zeigte, dass es eine schöne Zeit war und es den Spielern damals Spaß machte. Natürlich gibt es auch heute noch Kontakte.

Sebastian Grub

Sebastian Grub

Als dein Sohn Sebastian im Ellenfeld gespielt hat, warst du eigentlich bei jedem Spiel dabei. Wie weh tut das, zusehen wo Borussia heute spielt?

Ja, als Sebastian bei Neunkirchen spielte, verpasste ich kein Spiel. Ich hoffe, dass man Dieter Ferner die Zeit läßt, die Paul Linz nicht bekam. Ich denke, Dieter ist die letzte Patrone, die die Borussia hat. Wenn der auch weggemobbt wird, dann gute Nacht. Mehr möchte ich hierzu nicht sagen. Ich denke und hoffe, dass Guiseppe Ferraro das Zepter fest in der Hand hält und sich nicht beeinflussen läßt.

Danke für deine Zeit und Mühe…dir bleibt noch der Platz für letzte Worte oder Grüße

Zuletzt möchte ich mich bei dir bedanken, dass du an mich gedacht hast. Mein größter Wunsch geht vielleicht irgendwann noch in Erfüllung: Ich wünsche mir, das war vor zwei Jahren als Sebastian bei der Borussia spielte schon der Fall, dass auch er irgendwann mal mit Borussia eine Meisterschaft erringen kann. Dann haben es Vater und Sohn geschafft.

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2013 Stahlwerkblog die Zahlen…
31. Dezember 2013, 14:14
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Die WordPress.com-Statistik-Elfen fertigten einen Jahresbericht dieses Blogs für das Jahr 2013 an.

Hier ist ein Auszug:

Die Konzerthalle im Sydney Opernhaus fasst 2.700 Personen. Dieses Blog wurde in 2013 etwa 54.000 mal besucht. Wenn es ein Konzert im Sydney Opernhaus wäre, würde es etwa 20 ausverkaufte Aufführungen benötigen um so viele Besucher zu haben, wie dieses Blog.

Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.

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Heute vor 50 Jahren…
29. Dezember 2013, 03:06
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Stadion an der Bleichstraße

Stadion an der Bleichstraße

Heute vor 50 Jahren trat Borussia das bisher einzigste Mal im „Stadion an der Bleichstraße“ an. Das 2:2 Unentschieden bei den Mainzer Vorstädtern war einer jener Schritte zur Meisterschaft ´64, die am Ende den „überfälligen“ Aufstieg in die Bundesliga bedeuteten. Damals wie heute reisten Borussenfans mit ihrer Mannschaft…nur mit dem kleinen Unterschied das die „Pioniere“ von damals eher mit dem Motorrad unterwegs waren. Autos waren Luxusgüter und Autobahnen im Südwesten nur spärlich gesäht. So konnten stundenlange Fahrten wie diese im Dezember auf schlecht ausgebauten Landstraßen durchaus zur Qual werden. Borussia ging übrigens früh in der 8.Minute durch Gratz in Führung, aber erst ein Eigentor eine Viertelstunde vor Schluß durch Weisenaus Schlußmann Horl vor 3.000 frierenden Zuschauern sicherte mit dem 2:2 einen Punkt.

Borussia Neunkirchen Südwestmeister 1964

Borussia Neunkirchen Südwestmeister 1964

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mögliche Aufsteiger in die Oberliga – Verbandsliga Südwest
28. Dezember 2013, 17:50
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Von einer Tradition kann man noch nicht sprechen, aber auch in dieser Winterpause gibt es wieder den Blick auf die möglichen Aufsteiger 2014 in die Oberliga. Wobei es in diesem Jahr eine Neuerung gibt, so werden die Tabellenzweiten der Verbandsliga Südwest, Rheinlandliga und der Saarlandliga einen zusätzlichen Aufsteiger ausspielen. Spannung dürfte somit garantiert sein. Den Anfang macht die Verbandsliga Südwest, die grob beschrieben den östlichen Teil des Landes Rheinland-Pfalz abdeckt. Das geht los im Hunsrück und zieht sich über die Pfalz bis ins Rhein-Nahe Gebiet, insgesamt nehmen 16 Mannschaften am Spielbetrieb teil.

Ein Blick auf den Tabellenzweiten und weitere mögliche Kandidaten zur Aufstiegsrunde wird es in einem extra Beitrag geben…

tsv-schott-mainzSchon vor Rundenbeginn gab es eigentlich für alle Interessierten nur einen Topfavoriten auf die Meisterschaft, den TSV Schott Mainz. Und der größte Breitensportverein des Landes Rheinland-Pfalz wird diesem Anspruch bisher durchaus gerecht. Immerhin hat man in 19 Spielen bisher erst eine Niederlage kassiert, stellt mit 59 Toren den besten Sturm und mit 14 Gegentreffern die beste Abwehr der Liga. Zur Winterpause beträgt der Abstand zum Tabellenzweiten Fortuna Mombach sieben Punkte, bei einem Spiel mehr. Zum dritten Platz hat man sogar schon neun Punkte Vorsprung bei gleicher Spielanzahl. Es darf also durchaus damit gerechnet werden das man in der kommenden Saison einen weiteren Mainzer Verein in der Oberliga Südwest begrüßen darf.

Der TSV Schott Mainz ist ein Vereinsgebilde das durchaus einen Blick mehr verdient. Der Verein selbst bezeichnet sich gerne als größten Breitensportverein und ein Blick auf die zahlreichen Abteilungen von denen es immerhin 25 gibt, legt das auch so dar, immerhin treiben rund 4000 Aktive beim TSV Schott Mainz Sport. Allerdings gibt es einen großen Unterschied zu dem normalen Breitensportverein um die Ecke, der TSV wird nämlich finanziell, konzeptionell, personell und organisatorisch von der Schott AG unterstützt. Das geht soweit das man durchaus die ein oder andere Abteilung auch im Spitzensport/Leistungssport ansiedeln kann. Der vollständigkeithalber sei erwähnt das die Schott AG einer der weltgrößten Produzenten von technischen Gläsern und Glasartikeln ist. Übrigens gibt es im thüringischen Jena einen weiteren Schott Verein.Otto-Schott-Sportzentrum

Im Fußballbereich wurde die Leidenschaft erst in den letzten Jahren geweckt, seit 2011/12 spielen die Herren in der Verbandsliga Südwest, das Ergebniss vier aufeinanderfolgender Aufstiege. Schon im vergangenen Jahr versuchte man einen ernsthaften Versuch in die Oberliga aufzusteigen, scheiterte aber an bärenstarken Waldalgesheimern die sich letztlich mit einer einzigen Saisonniederlage knapp durchsetzen konnten. Im Sommer dann ging man in Mainz offensiv ans Werk, erst wollte man Ex Profi Marco Rose als Trainer verpflichten, als dieser sich aber nach einem Traumangebot von Red Bull doch noch anders entschied, holte man mit Ali Cakici den Co-Trainer des Zweitligisten Ingolstadt für die Seitenlinie. Zusätzlich verpflichtete man mit Preston Zimmermann einen 24jährigen Drittligaspieler aus Darmstadt, der im Laufe seiner kurzen Karriere immerhin 14 3.Liga Tore und 19 Regionalligatore schoß…weiterer bekannte Spieler sind die Ex-Profis Markus Kreuz und Nils Döring. Doch der wer glaubt das nur Namen im Kader der Mainzer zu finden sind der irrt, auch aus der seit Jahren guten Nachwuchsarbeit wurden zahlreiche Spieler in die Mannschaft eingebaut. Ein kurzer Überblick auf die Spielberichte der vergangenen Monate zeigt auf, das die Schott Mannschaft sich letztlich nur selbst um den Aufstieg bringen kann.

Otto-Schott- Sportzentrum

Otto schottDer Name lässt es schon erahnen, hier handelt es sich weniger um ein einzelnes Stadion, sondern um einen ganzen Sportkomplex, bestehend aus diversen Hallen und Plätzen u.a. zwei Leichtahtletiktauglichen Anlagen. Das ganze wurde in den vergangenen Jahren großzügig von der Schott AG saniert und ausgebaut. Der Name geht auf den Firmengründer zurück. Neben den Verbandsligaherren, spielen auch die Damen die in der Regionalliga beheimatet sind auf dem Gelände. Das Fassungsvermögen wird mit 3000 Zuschauern angegeben.

 

 

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In eigener Sache…
24. Dezember 2013, 23:11
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Ihr werdet es gemerkt haben die Vereinshistorie steht hier immer mehr im Vordergrund, das mag auf den ersten Blick nicht für jeden spannend klingen, aber ich denke ein kurzer Rückblick auf 2013 belegt das es durchaus spannend ist.New Logo Da gab es Interviews zur Fanszene mit Steven und Ehm und gerade in der Richtung gibt es noch einiges was aufzuarbeiten wäre. Stichwort Siebziger und Achtziger, Fanclubs, Zaunfahnen, alte Fotos gerade in dem Teil der Vereinshistorie ist das Feld noch recht unbestellt. Aber ohne eure Mitarbeit wird alles nix…

Dann gab es vorallem einige Interviews mit ehemaligen Spielern, auch hier wird es fleissig weitergehen. Allerdings muß ich mir eingestehen das es per Netz nur selten so wird wie ich mir das im vorhinein ausmale, deshalb werde ich demnächst versuchen Interviews live zu führen. Wobei ich gestehen muß das mich das schon einiges an Überwindung kosten wird, ich bin schließlich kein Journalist und muß mir da jede Erfahrung anarbeiten. Ich hoffe also auf eure Geduld und euer Verständniss…

ein weiterer wichtiger Teil sind die Artikel, so wie es im vergangenen Jahr der Blick aufs DFB-Pokalfinale von 1959 war oder der Text zur saarländischen Nationalmannschaft, so gibt es auch jetzt wieder zahlreiche Ideen. Doch ab und zu braucht der Kopf dann auch mal wieder was anderes als nur Borussia und so soll das Interview mit Daniel von den Portenos aus Kreuzlingen nur der Anfang sein. Auch hier könnte ich mir in nächster Zeit Interviews mit Fanzinern, Autoren oder Groundhoppern vorstellen und mit Vereins und Stadienvorstellungen soll es natürlich auch weitergehen. Ihr seht schon der Plan ist wieder gemacht und mehr als proppevoll…denn ganz nebenbei gibt es ja auch noch den Alltag aus Spielberichten, Transfers und ähnlichem.

Letzter Punkt ist dann…wie ihr  in diesem Jahr auch wieder gemerkt habt, dass Aussehen des Blogs hat sich desöfteren geändert. Grund ist zum einen das ich manchmal Stunden davor verbringe und irgendwann kommt der Punkt wo mich das Aussehen langweilt oder ich habe einfach mal wieder ne neue Idee im Kopf. Zumal diese Änderungen auch immer wieder dafür Sorge tragen das meine Fähigkeiten mit meinem Layoutprogramm nicht einschlafen. Einer der guten Vorsätze fürs neue Jahr ist trotzdem den Blog mal so zulassen und dafür an Bildern, Flyern und sonstigem zu arbeiten. Mal gucken wie weit das reicht mit den guten Vorsätzen….

Am Ende steht ein Dank an Euch Alle und an die 1% sowieso…“nur der VfB“!!!…Meinungen, Kommentare, Verbesserungsvorschläge, Hassmails oder Lob geht wie immer über Facebook oder borussenblog@yahoo.de

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Ojokojo Torunarigha spricht über Rassismus…
23. Dezember 2013, 23:05
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Einen hauen wir noch raus vorm Weihnachtsfest und zwar ein etwas älteres Interview mit Ojokojo Torunarigha, mit dem ich aktuell in Kontakt stehe um ein Interview zu machen, ob es klappt schauen wir mal. Orginal ist das Interview von hier, aber der Link ist mittlerweile tot.

Übrigens ist er nicht mehr Jugendtrainer bei Hertha BSC, sondern B-Jugendtrainer bei einem kleineren Berliner Verein. Sein ältester Sohn spielt mittlerweile Regionalliga, war zu Beginn Zweitligaspieler in Oberhausen und der jüngste ist aktuell U-17 Nationalspieler für Deutschland. Für alle die es nicht wissen Ojokojo Torunarigha war von 95-97 Stürmer im Ellenfeld. 150px-Bundesarchiv_Bild_183-1990-0823-308,_Chemnitzer_FC,_Djokojo_Torunaigha

Ojokojo Torunarigha war der erste Afrikaner im ostdeutschen Fußball. Hier erzählt er von der Liebe und dem Hass,die er erfahren hat

„Beim Stadtfest sind zehn Leute hinter mir her. Besoffene, die hatten Butterfly-Messer“

Im Frühjahr 1990 kommt Ojokojo Torunarigha, geboren in Lagos,Nigeria, nach Deutschland. Spielervermittler Willi Hoppen,Branchenname „die Ratte“, bringt den 20 Jahre alten Stürmer nach Chemnitz, das damals noch Karl-Marx-Stadt heißt. Als Torunarigha die Plattenbauten sieht, schreit er: „Wo hast du mich hingebracht? Nach Russland? Ich will nach Deutschland!“ Trotzdem unterschreibt er einen Vertrag beim Chemnitzer FC, bestreitet 77 Zweitligapartien für den Klub und erzielt fünf Tore. Später spielt er noch für die Drittligisten Borussia Neunkirchen und Sachsen Leipzig. 2006 zieht er
mit seiner Frau und seinen drei Kindern nach Berlin-Spandau. Seine Söhne Junior, 19, und Jordan, 12, spielen heute in Jugendteams von Hertha BSC. Torunarigha, 40, arbeitet für den Klub als Juniorentrainer.

Herr Torunarigha, wenn ein junger Fußballer aus Afrika Sie heute fragen würde, ob er nach Deutschland gehen soll – was würden Sie ihm raten?

Ich würde sagen: Tu es, aber wirf deine Träume weg. Glaub nicht, dass hier jemand auf dich wartet. Glaub nicht, dass es reicht, ein guter Fußballer zu sein. Du musst Menschen haben, die dich beschützen. Du musst einen Trainer haben, der geduldig ist. Du musst gesund bleiben. Du musst also verdammt viel Glück haben, um es hier zu packen.

Und auch ein dickes Fell? Sie sind wegen Ihrer Hautfarbe beleidigt worden auf dem Fußballplatz, über Jahre.

Im Osten muss man einstecken können als Schwarzer. Ich habe 16 Jahre in Chemnitz gelebt, und bis zum Schluss hat es nicht aufgehört mit Diskriminierungen und mit Angriffen. Natürlich waren das einzelne Idioten, die „Heil Hitler!“ oder „Neger raus!“ gerufen haben. Aber das ist kein Trost, denn mit der Zeit wächst das Gefühl, dass man nicht gewollt ist. Du kannst dir tausendmal sagen: Die meisten Leute sind okay, und manchmal glaubst du auch ein paar Wochen daran.Und dann kommt wieder so ein Depp und will dich schlagen, und alles ist kaputt.

Sie nennen sie Deppen – was waren das für Menschen?

Nicht nur Neonazis mit Bomberjacken und Springerstiefeln. 2002 beim Stadtfest sind zehn Leute hinter mir her,Besoffene, die hatten Butterfly-Messer. Ich bin um mein Leben gerannt, und ich dachte, ich hätte es geschafft, als ich in einer Seitenstraße einen Streifenwagen sah. Ich habe gegen die Scheibe geklopft und gefleht: „Bitte lasst mich rein!“ Aber die Polizisten haben die Tür nicht aufgemacht, der am Steuer rief durch die Scheibe: „Viel los heute, wir müssen arbeiten. Sieh zu, dass du Land gewinnst.“ Ich habe gebrüllt: „Ich bin Ojokojo, der Fußballer! Ihr könnt mich doch nicht draußen lassen.“ Das hat Wunder gewirkt. „Ah, Ojo, na klar, steig ein!“, haben sie gesagt, und dann wollten sie Autogramme. Ich wurde geliebt als Fußballer und abgelehnt als Mensch, als Schwarzer. Dass du aufgespalten wirst in eine gute und in eine böse, schwarze Hälfte – das war das Schlimmste in all den Jahren.

Warum sind Sie nicht gegangen nach diesen Attacken und Kränkungen? Warum haben Sie sich nicht um einen neuen Klub bemüht?

Ich war so froh, einen sicheren Job zu haben. Bei CSB Libreville in Gabun, meinem letzten Verein, hatte ich 400 Mark im Monat verdient. Wenn überhaupt Geld gezahlt wurde. In Chemnitz waren es in der ersten Saison 4000 Mark netto. Sie zahlten immer pünktlich, und im Verein waren sie auch nett und hilfsbereit. Ich stand immer zwischen diesen beiden Polen: Liebe und Hass. Aber weil es eben auch Liebe gab, von den Leuten im Verein, von Fans, die mich feierten und meinen Namen sangen, habe ich den Hass ausgehalten. Ich wollte nicht zurück nach Nigeria.

Was schreckt Sie so ab an Ihrem Heimatland?

Nigeria ist nicht fair. Wir haben riesige Vorkommen an Öl und Gas, aber das bringt den einfachen Menschen nichts. Ein paar Männer machen sich die Taschen voll, alle anderen müssen um ihr Leben kämpfen. Nigeria ist Existenzkampf, jeder gegen jeden, jede Sekunde. So ein Land hat keine Zukunft, und ich möchte auch nicht, dass meine Kinder unter solchen Bedingungen aufwachsen.

Haben Sie noch Kontakt nach Nigeria?

Ichbin 1997 das letzte Mal dort gewesen. Ich kann mir keine Flugtickets mehr für die ganze Familie leisten. Ich habe keine Rücklagen mehr aus meiner Profizeit. Das Geld ist weg.

Einfach ausgegeben?

Nein, ich habe viel,viel nach Nigeria überwiesen. Mein Vater hat zwei Frauen, ich habe acht Geschwister – können Sie sich vorstellen, wie schnell da 1000Mark aufgebraucht sind? Ich habe 1993, als ich das erste Mal zurückgeflogen bin nach Lagos, riesige Kisten mitgenommen, voller Kleidung, Küchengeräte und Hi-Fi-Zeug. Ich habe 6000 Mark für Übergepäck bezahlt.

War es ein Fehler, die Familie über alles zu stellen und sich so zu verausgaben?

Entschuldigen Sie, aber so eine Frage kann nur ein Deutscher stellen. Als Afrikaner lernst du schon als Kind, dass es deine Pflicht ist, für die Familie zu sorgen. Daran wirst du gemessen: Schaffst du es nicht, deine Familie zu ernähren, bist du ein Versager. Und wenn du in Europa lebst und nichts überweist, bist du nicht nur das, sondern auch ein Verräter.

Trotzdem: Wenn von acht Jahren nichts übrig bleibt – haben Sie nicht doch etwas falsch gemacht?

Wenn Sie die Geldgeschichte meinen: nein. Vielleicht hätte ich den Mut haben müssen, den Osten früher zu verlassen. Seit vier Jahren leben wir in Spandau – und ich habe noch kein einziges böses Wort gehört. Aber als Afrikaner in Deutschland siehst du nicht zuerst die Chancen, sondern die Gefahren. Jeder Wechsel ist ein Risiko, so dachte ich damals.

Nach dem Karriereende haben Sie mehrere Jahre von Hartz IV gelebt und von dem Geld, das Ihre Frau, die auch aus Nigeria stammt,
als Spülhilfe verdient hat. Hatten Sie keinen Plan für die Zukunft?

Ich wollte Trainer werden, aber schon die C-Lizenz war eine Tortur. Vielen von meinen Mitspielern beim Chemnitzer FC wurde sie geschenkt. Ich musste als Einziger einen Kinderbetreuungsschein und einen Schiedsrichterschein machen. Der Prüfer hat mir sogar ins Gesicht gesagt: „Spar dir das Geld, du schaffst die Lizenz sowieso nicht.“ Er ließ mich durchfallen.

Im zweiten Anlauf haben Sie es gepackt.

Ja,weil anderen Prüfern aufgefallen war, dass ich offensichtlich fertiggemacht werden sollte. Die haben ihren Kollegen zur Seite genommen, und als er mich zum zweiten Mal prüfte, sagte er: „Ich glaube, heute schaffen wir’s.“ So etwas nimmt dir den Mut, immer diese Hürden. Ich dachte, das Mindeste, was ich verdient habe nach so langer Zeit in Deutschland, ist ein Recht auf Gleichbehandlung. Ich habe etwas geleistet in diesem Land. Ich habe vielen Menschen Freude gemacht mit meinem Fußball. Und ich habe Steuern gezahlt. Ich habe mich nach deutschen Regeln und Gesetzen verhalten. Ich war nie ein Problem. Warum also diese Schikane?

Wie sind Sie zu Hertha BSC gekommen?

Hertha wollte meinen Sohn Junior für die U-17-Mannschaft, und mir haben sie auch ein Angebot gemacht. Ich arbeite jetzt bei einem großen deutschen Klub in der Nachwuchsabteilung. Und es macht mir Spaß zusehen, dass Junior und Jordan es leichter haben. Sie müssen in Berlin nicht diese Kämpfe kämpfen, die ich in Chemnitz durchstehen musste. Herthas Jugend ist international, mit schwarzen und weißen Spielern. Es ist eine andere Zeit und eine andere Stadt, und manchmal wünsche ich mir, ich wäre zwanzig Jahre jünger und könnte da mitspielen.

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Kurzinterview mit Peter Roob
22. Dezember 2013, 14:21
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Peter Roob kam 1977 zur Borussia und erlebte damit auch die Zeit der Zweitligajahre, mit 59 Zweitligapartien hat er die siebtmeisten Einsätze der Vereinsgeschichte. Dank seines Sohnes Tim der aktuell beim Saarlandligisten VfL Primstal spielt , konnte dieses Kurzinterview in die Tat umgesetzt werden. Ein Dank geht also an jung und alt im Hause Roob.

Grüß dich Peter, du bist schon einige Jahre von Borussia weg, wie ist es dir in der Zwischenzeit ergangen?

Meine Fußballkarriere habe ich mit 43 Jahren endgültig beendet und bin seitdem Fußballrentner.

7879.neunkirchIm Internet findet man einige Zeitungsberichte von dir als Trainer in Namborn, dort warst du recht erfolgreich. Bist du noch als Trainer aktiv, denn aktuell findet man keinen Hinweis darauf?

Meine Trainertätigkeit begann ich mit 27 Jahren beim SV Hofeld, wo ich 10 Jahre erfolgreich als Spielertrainer gearbeitet habe. In dieser Zeit habe ich mit einer jungen motivierten Mannschaft 3 Meisterschaften feiern können. Anschließend war ich noch 4 Jahre Spielertrainer in Namborn (eine Meisterschaft) und danach noch zwei Jahre Trainer in Nohfelden.

Du bist 1977 vom SV Bliesen zur Borussia gewechselt. Bliesen war damals gerade aufgestiegen und erlebte in der Folge sehr erfolgreiche Jahre. Wie kam es zum Wechsel nach Neunkirchen?

Mich reizte die neue Herausforderung mit Perspektive auf die 2. Bundesliga, was wir auch mit dem Aufstieg in meinem 1. Jahr bei Borussia geschafft haben. Der 1. FC Saarbrücken mit dem damaligen Trainer Manni Kraft war ebenfalls an mir interessiert, habe mich letztendlich für Neunkirchen entschieden, weil ich hier eher die Möglichkeit sah, Stammspieler zu werden.

Wenn man heute auf eine Neunkircher Schule gehen würde und nach dem Lieblingsverein fragen würde, dann käme vermutlich Bayern oder Dortmund als Antwort. Wenn man lange genug sucht vielleicht noch Saarbrücken, wie war das zu deiner Zeit? Warst du vor deiner aktiven Zeit auch mal im Ellenfeld Spiele besuchen?

Als kleiner Junge war ich ein paar Mal mit meinem Vater im Ellenfeldstadion (30.000 Zuschauer). Diese Atmosphäre und die Heimatnähe hat mich letztendlich dazu bewogen diesen Schritt zu gehen.

Ihr seit in deiner ersten Saison souverän als Meister in die 2.Bundesliga aufgestiegen, wie war für dich das erste Jahr im Ellenfeld? War die Umstellung groß, wie hat dich die Mannschaft aufgenommen?

Ich war drei Jahre jüngster Spieler in der Mannschaft und von Beginn an Stammspieler. Umstellungsprobleme gab es nur in der Trainingsintensität, denn die Belastung hier war enorm groß.

Wie habt ihr damals den Aufstieg gefeiert?

Feuchtfröhlich!!!

Dietmar Conrad hat erzählt das Werner Martin gerne Spitznamen verteilte, so warst du wohl „Hansi Müller“. Wie kam es dazu?

Hatte eine Adduktorenzerrung und konnte ein halbes Jahr nicht mit rechts schießen, musste demnach des Öfteren den linken Fuß einsetzen. Bei einer Trainingseinheit hatten wir Schussübungen, wobei ich einen Ball mit links aus 30 Metern unhaltbar in den Winkel hämmerte. Da Hansi Müller ein begnadeter Linksfuß war, bekam ich anschließend von Werner Martin diesen „Spitznamen“, was natürlich als Kompliment zu werten war.

Was ist das Spiel von dem du sagst, das war mein bestes?

Karriereende 1999 beim SV Namborn, Peter Roob (Mitte)

Karriereende 1999 beim SV Namborn, Peter Roob (Mitte)

Kann ich heute nicht mehr sagen!

Stichwort Ellenfeld: Was ist das erste was dir dazu einfällt?

Tradition und Mythos, einfach nur saarländische Fußballgeschichte. Von der alten Zeit ist leider nicht mehr viel übrig, das Stadion ist renovierbedürftig, der frühere Glanz ist verblasst.

Danke für deine Zeit und Mühe…diel letzten Worte gehören dir, für Grüße, Lebensmottos oder ähnliches 😉

Das Leben ist ein Kampf – SIEGE !!!

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Bezirksligist mit großer Tradition – was aus Eintracht Bad Kreuznach wurde
21. Dezember 2013, 11:51
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Der Kreuznacher Fußball steht und fällt mit seinem Aushängeschild Eintracht Bad Kreuznach und das im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei schaut der Traditionsverein dessen ältester Vorgängerverein der FC Kreuznach 02 ist auf eine bewegte Vereinsgeschichte zurück.Bad-Kreuznach-Eintracht-SG1902-2b Wie viele Vereine dieser Zeit wurde auch der FC Kreuznach von bürgerlichen Kaufleuten und Schülern einer Realschule im Juni 1902 gegründet und wie bei vielen anderen Vereinen auch, folgten in den nächsten Jahren zahlreiche Fusionen. So das es den Namen Eintracht Bad Kreuznach erst seit dem Jahre 1932 gibt. Zum ersten Mal überregional nahm man die Eintracht aber erst nach dem zweiten Weltkrieg wahr. 1949/50 gewinnen die Blauen die Landesligameisterschaft und dürfen damit in der Qualirunde zur Oberliga mitspielen. Eine Qualifikationsrunde die in Bad Kreuznach wahrscheinlich noch heute die Kinder erzählt bekommen. Im letzten Qualifikationsspiel verlieren die Hausherren gegen den FC Konz mit 0:1, alle Aufstiegsträume scheinen bitter geplatzt. Erst irgendwelche Unregelmäßigkeiten beim Gast lassen den Verband die Punkte nach Bad Kreuznach geben, die nun punktgleich mit den Sportfreunden Herford ein Entscheidungsspiel austragen müssen. Auf dem Koblenzer Oberwerth gibt es trotz Verlängerung keinen Sieger. So das sich eine Woche später erneut zwei Sonderzüge auf die Reise ans deutsche Eck machen und diesmal lässt die Eintracht vor 7.000 Zuschauern nichts anbrennen und besiegt die Gäste aus Hessen deutlich mit 5:1.

Die erste Oberligasaison beendet man auf Platz 11, direkt vor dem großen Nachbarn Mainz 05. In der Saison darauf trifft man dann auch zum ersten Mal in Punktspielen auf saarländische Vereine, die nun wieder zurück im deutschen Ligensystem sind. Für die Eintracht beginnt die Saison mit einem grandiosen 1:1 gegen den großen 1.FC Kaiserslautern, am Ende aber steht als Vorletzter der Abstieg fest. Erst 1954 kehrt man wieder zurück, 10 Jahre blieb am nun fester Bestandteil der Oberliga. Doch mit dem Abstieg 1963 beginnt der erste Absturz in der Vereinsgeschichte. Nach einigen erfolglosen Aufstiegsversuchen steigt man 1967  in die 2.Amateurliga ab, zahlreiche Mitglieder kehren dem Verein den Rücken zu und der direkte Wiederaufstieg wird mit Platz drei deutlich verpasst. Besser lief es dann in der Saison 68/69 als man als Tabellenerster die Qualifikation zur Amateuroberliga erreichte. Das Entscheidungsspiel auf neutralem Platz in Enkenbach gegen Neupotz wird beim Stande von 1:0 für Neupotz wegen Zuschauerausschreitungen abgebrochen. Die Punkte bekam Neupotz zugesprochen, Bad Kreuznach bleibt viertklassig und muß im Jahr darauf noch eine viel größere Kröte schlucken. Denn dank des Aufstiegs der SG SW Bad Kreuznach am Saisonende, ist die Eintracht zum ersten Mal seit Jahrzehnten nur noch die zweite Kraft in der eigenen Stadt.

kreuznach mannschaftVielleicht brauchte der Verein im Nachheinein dieses Ereigniss um sich neu zu berappeln, denn prompt gelingt in der Folgesaison 70/71 der Wiederaufstieg in die höchste Amateurklasse. Neu aufgestellt und mit starken Neuzugängen hätte es sogar fast für einen Durchmarsch gereicht. Doch Eisbachtal und Theley sollten dem Favoriten in der Quali zur Regionalliga ein Bein stellen. Ein Jahr später ließ man sich nicht mehr stoppen und feierte gemeinsam mit Ensdorf den Aufstieg in die Regionalliga. Kurzzeitig folgten gar Gerüchte um eine Fusion mit dem SV Alsenborn was 2.Bundesliga bedeutet hätte, doch der Präsident beendete alle Fusionsträume. Im Gegenteil der Verein setzte in seinem zweiten Jahr in der Regionalliga einen drauf und holte sich die Meisterschaft, sogar die Qualifikationsrunde wurde diesmal souverän gemeistert. Die Eintracht stand vor der größten Zeit ihrer Vereinsgeschichte: 2.Bundesliga.

kreuznach kicker

kicker Artikel

Die Gegner hießen nun nicht mehr Grün-Weiß Hochspeyer, SV Worms-Horcheim oder Gummi-Mayer Landau sondern 1860 München, 1.FC Nürnberg oder VfB Stuttgart. Der Start verlief verheißungsvoll nach einem Drittel der Saison stand man recht unverdächtig in der Tabelle, doch nach der Aufstiegseuphorie kehrte langsam der Alltag ins Möbiusstadion zurück und mit ihm ein böser Kater. Ab November verlor man von 17 Spielen 15 Stück, daran konnte auch ein Trainerwechsel zu Erwin Türk (vormals Borussentrainer) nichts ändern. Das schmale Budget schlug unbarmherzig zurück, am Ende der Saison 75/76 war die Nahestadt wieder in der Amateurliga angekommen. Der direkte Wiederaufstieg wurde mit zwei dritten Plätzen verpasst und mit Wiedereinführung der Oberliga Südwest war der Traum Profifußball endgültig zerschlagen. Gegen die ambitionierten Saar und Rheinland Vereine, die nun wieder die direkte Konkurrenz waren, wurden die sportlichen Ziele wieder andere. Sukzessive ging es wieder bergab und 1988 war dann erstmal Schluß mit der Oberliga, es folgte ein Niedergang bis in die Bezirksliga Nahe. Erst 19996 ging es wieder aufwärts, zur Milleniumssaison war die Eintracht wieder Oberligist.

Erfolgstrainer war mit Karl-Heinz-Halter ein ehemaliger Borussenspieler und Trainer, der in den nächsten Jahren desöfteren gehen und wieder kommen sollte. Die Eintracht entwickelte sich unter dem Hotelier Gojko Lončar zu einer Skandalnudel der Oberliga. Finanziell vermeintlich gut aufgestellt, spielte man in der Liga vernünftig mit, scheiterte aber immer wieder an den teils fragwürdigen Personalentscheidungen des fachfremden Vereinsmäzens. Als dieser dann 2006 sein Präsidentenamt abgab dauerte es nicht mehr lange bis die finanziellen Probleme ans Tageslicht kamen. Die Eintracht stand mal wieder vor dem Abgrund. Die Mannschaft zerfiel in der laufenden Runde, der Trainer ging freiwillig mit und die Spirale setzte sich in Gang. Abstieg aus der Oberliga, Tabellenletzter in der Verbandsliga, allerdings durfte man dennoch ein weiteres Jahr dranhängen weil zwei andere Vereine auf ihr Startrecht verzichteten. Kuriosum am Rande: der neuzusammengestellte Vorstand bestand aus ehemaligen Funktionären aus Waldalgesheim und Ingelheim, die schon vorher ihr einsteigen kundtaten. Trotz der Verpflichtung von sieben neuen Spielern ging es sportlich weiter in die Hose und der Abstieg war diesmal nicht zu vermeiden. Auch die Landesliga war nur Zwischenstation, denn finanziell wie personell ging es weiter drunter und drüber. Mit der Abwahl des Präsidenten durch den Aufsichsrat, der dann auch ein Insolvenzverfahren einleitete, war auch die Landesligazeit Geschichte, man spielte die Runde ordentlich zu Ende und verabschiedete sich in die Bezirksliga. Dort konnte man am letzten Spieltag den Wiederaufstieg feiern, doch nach einem erneuten Abstieg befindet sich die Mannschaft aktuell in der Bezirksliga wieder, wo man erneut um den Aufstieg spielt.

vom Salinental Stadion – zum Friedrich Moebus Stadion 

In der Frühphase des Vereins war das Salinental vor den Toren der Stadt die erste Heimat. Heute schlägt das Sportherz der Stadt an jenem Fleck. Ob Hockey, Tennis, Football oder Leichtathletik für alles finden sich dort Möglichkeiten, nur ein Stadion findet sich dort nirgends. Dafür bezog die Eintracht ab 1926 „die Heidenmauer“, erster Gegner damals die Offenbacher Kickers. 1930 mit dem Abzug der Franzosen aus dem Rheinland gab es sogar eine überdachte Tribüne für 500 Zuschauer. Die „Heidenmauer“ liegt nur unweit des heutigen Spielorts auf der anderen Seite der Nahe, dort finden sich mittlerweile diverse Schulen.kreuznach haupttribüne

Das Friedrich Moebus Stadion wurde 1965 mit einer Kapazität von 15.000 Zuschauern eröffnet. Zwischenzeitlich fanden sogar 20.000 Zuschauer Platz, heute sind noch 10.000 Plätze zugelassen. Grund ist die Renovierung des Stadions zur WM 2006. Die Stadt Bad Kreuznach wollte sich mit dem Stadion als Trainingsstätte bewerben, allerdings fand man keine Berücksichtigung. Namensgeber Friedrich Moebus war Diplom Ingenieur in der Stadt und hinterließ bei seinem Ableben einiges an Vermögen das mit der Auflage verbunden war, damit einen Rasenplatz zu finanzieren.

ehemalige Borussen im blauen Dress

  • Horst Kirsch – Bundesligalegende spielte zum Abschluß seiner aktiven Karriere von 73 – 76 in Bad Kreuznach. Er stand während der Zweitligaära der Nahestädter im Kasten.
  • Achim Melcher – der aus Sobernheim stammende Linksaußen/Halbstürmer spielte vor seiner Zeit im Ellenfeld (u.a. Bundesliga) ebenfalls in Bad Kreuznach
  • Karl-Heinz-Halter – war sowohl als Spieler als auch als Trainer für beide Teams im Einsatz
  • Erwin Türk – trainierte beide Teams

bekannteste Spieler des Vereins

  • Mathias Abel – Mainz 05, Schalke 04, HSV, 1.FC Kaiserslautern
  • Lothar Buchmann – legendärer Trainer im Südwesten trainierte u.a. Darmstadt, Stuttgart und Frankfurt
  • Andreas Buck – beendete seine Karriere 2004 bei der Eintracht, spielte zuvor für den SC Freiburg, FCK und VfB Stuttgart
  • Josef Rasselnberg – schoß 1934 das erste WM Qualispieltor der deutschen Geschichte
  • Jürgen Wilhelm – schoß gegen den FC Homburg 1983 das Tor des Jahres mit einem Seitfallzieher
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Was wurde eigentlich aus…Werner Görts?
10. Dezember 2013, 21:17
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Werner Görts als Neuzugang vor der Saison 1965/66

Werner Görts als Neuzugang vor der Saison 1965/66

Wenn man von den Bundesligahelden spricht, dann kommt der Name Werner Görts eigentlich nie vor, vielleicht weil Görts nur ein Jahr für die Schwarz -Weissen spielte und den Verein nach dem Bundesligaabstieg wieder verließ. Vielleicht auch weil er erst nach seinem Abgang so richtig in der Bundesliga durchstartete…was viele gar nicht wissen Werner Görts sollte es bis zum Nationalspieler schaffen.

Am 15.Januar 1942 wurde Görts in Wuppertal geboren. Beim Cronenberger SC (Stadteil von Wuppertal) lernte er das Fußball ABC und debütierte mit 20 für Bayer Leverkusen in der Oberliga West. 5 Tore in 25 Einsätzen ließen auch Nationaltrainer Sepp Herberger aufmerksam werden, der ihn prompt zu einem Kurzlehrgang einlädt. Trotz mehrfacher Nominierung soll ihm das Länderspiel noch verwehrt bleiben. Mit Bayer bleibt Görtz auch nach Gründung der Bundesliga in der Oberliga West. Erst der Ruf von Horst Buhtz führt den talentierten Flügelstürmer in die Bundesliga. In Neunkirchen kommt er in 28 Begegnungen zum Einsatz, schießt aber nur ein Tor und kann am Ende ebenso wenig den Abstieg verhindern.

Trotzdem weckt er Begehrlichkeiten beim damals deutschen Meister und so verwundert es wenig das er sich Werder Bremen anschließt. Doch statt Meisterkampf heißt es erneut Abstiegskampf. Als Tabellensechzehnter hält man knapp die Klasse, Görtz kann diesmal in 30 Spielen 5 Tore beitragen. Dank seiner Spielweise bekommt er von den Fans den Spitznamen „Anneliese“ verpasst. Als Grund nimmt man an das es an seiner spielerischen Klasse, in einer eher kampfbetonten Werdermannschaft lag. Diese Klasse zeigt er in seinem zweiten Jahr in der Hansestadt, als er in 30 Begegnungen 16 Tore erzielt und damit seinen Verdienst an der Vizemeisterschaft hat.

Bierdeckel Haage-Beck 1971/72

Bierdeckel Haage-Beck 1971/72

Nationaltrainer Helmut Schön lädt ihn in das Aufgebot für das Länderspiel gegen Frankreich am 27. September 1967 in Berlin ein, zum Einsatz kam er wiederum nicht. Als Rechtsaußen spielte er dagegen am 24. Januar 1968 in Essen beim Spiel einer DFB-Auswahl gegen Rot-Weiss Essen in einem Testspiel für die Nationalmannschaft. Görts klopfte wiederholt ans Tor zur Nationalelf, die herausragende Klasse der Konkurrenten  Libuda, Jürgen Grabowski, Löhr oder Siegfried Held versperrten aber in seinen guten Jahren den Weg hinein. Im Verein läuft es in den nächsten Jahren eher bescheiden, Werder gehört nur noch zu den grauen Mäusen der Liga. Nach der Saison 1977/78 beendet Werner Görts mit 36 Jahren seine aktive Karriere.

Da Fußballer damals zwar schon ordentlich verdienten, aber längst nicht ausgesorgt hatten, ging er noch während seiner Bundesligazeit halbtags in einer Bremer Bank seinem erlernten Beruf als Bankkaufmann nach. Nebenbei führte er zusammen mit seiner Ehefrau eine Toto- und Lotto-Annahmestelle. Heute wohnt Werner Görts in Lilienthal bei Bremen.

  • in 12 Jahren Bundesliga kommt Görtz auf 391 Spiele und 74 Tore
  • in seinem einzigsten Länderspiel dem 5:2 Testsieg gegen RWE schießt Görtz 1 Treffer

 

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Linktip – Ostclubs und ihre Geschichte…
7. Dezember 2013, 19:57
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RB, Halle, Rostock, Erfurt oder Chemnitz alles Ostvereine die in dieser Saison zweimal ihre Aufwartung im Saarland machen. Die Geschichte der Vereine könnte nicht unterschiedlicher sein. Da ist der Neuemporkömmling RB gesegnet mit Geld in einer fußballverrückten Stadt. Hansa Rostock der Verein dessen Wurzeln im sächsischen Erzgebirge zu finden sind. Rot-Weiß-Erfurt dessen Anhang schon zu DDR Zeiten dafür bekannt war Gästeblöcke zuzuhängen oder Karl-Marx-Stadt mit seiner Europapokalgeschichte. Alle Vereine eint aber eins, nämlich zahlreiche Fans mitzubringen. Der Ostfußball hat wie das Saarland, seine ganz eigene Geschichte. Diese erzählt eine Serie des „neues deutschand„. Ob Neuemporkömmling RB Leipzig oder gestandene Traditionsvereine der Blick geht in alle Richtungen, so kommt auch Lichtenberg 47 oder die TSG Neustrelitz zu Vorstellungen. Sicherlich ein interessanter Einblick und auch Rückblick in eine Zeit als Deutschland noch geteilt war. Immerhin muß man über 24 sein, um noch im geteilten Deutschland auf die Welt gekommen zu sein. hier

 

 

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…Schweigen macht mitschuldig!
7. Dezember 2013, 15:14
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tHdluPe_drei_affenEs gehörte in den letzten Jahren zum Bild, Martin Bach über den Rasen des Ellenfelds laufen zu sehen. Für den „Vorstand Sport“ war die Trainerbank der selbst gewählte Stammplatz. Doch neuerdings scheint dieses Bild einen Fehler zu haben. So war Martin Bach seit Wochen nicht mehr zu sehen, nicht zu Heimspielen, nicht zu Auswärtsspielen. Eigentlich nicht seine Art, war er doch derjenige aus dem Vorstand der relativ regelmässig die Spiele besuchte. Und so scheint sich zu bewahrheiten was die Spatzen schon seit längerem von den Dächern pfeiffen, Martin Bach ist aus dem Vorstand ausgeschieden. Über das warum und wieso kann man letztlich nur spekulieren, auch warum der Verein es nicht für nötig erachtet darüber die Öffentlichkeit in Kenntniss zu setzen. Schließlich hat diese Entscheidung weitreichende Auswirkungen…denn der Vorstand ist nun nicht mehr beschlußfähig.

Eine Tatsache die auch dem Aufsichtsrat auffallen sollte, der schließlich die Geschäftsordnung zu kontrollieren hat. Allerdings konnte man dieses Gremium in der Vergangenheit nicht wahrnehmen, weder bei der Stadionthematik, noch bei der nicht einberufenen Mitgliederversammlung im vergangenen Jahr. Auch hier bleibt viel Platz für Spekulationen…Und so darf man sich auch gerne laut Fragen stellen z.B. warum beide Gremien (Vorstand & Aufsichtsrat) absolut kein Interesse haben Mitgliederversammlungen einzuberufen? Warum man scheinbar mit allermacht in Kauf nimmt gegen die Vereinssatzung zu verstoßen. Mir fällt kein vernünftiger Grund ein, was daran liegen könnte das es den nicht gibt…dafür eine Menge, die eher mein Mißtrauen nähren. Eins steht jetzt aber fest, um eine MV wird man in absehbarer Zeit nicht vorbeikommen…

Fazit: Einmal mehr sorgt der Vorstand für ungläubiges Kopfschütteln. Denn scheinbar hat man diese Entscheidung getroffen ohne einen entsprechenden Notplan zu haben. Was passiert jetzt mit der aktuell erfolgreichen Mannschaft? Wer kümmert sich um all die auslaufenden Verträge, Trainerteam inklusive? Wer also entscheidet über die nächste sportliche Zukunft? Ich stelle mir das durchaus schwer vor, müsste ja jetzt zeitgleich eine zweigleisige Planung in Kraft treten. Schließlich spielt man ja noch um den Regionalligaaufstieg mit und dieser verlangt eine Menge, Menge Hausaufgaben vom Vorstand. Stichwort Finanzierbarkeit oder Stadion/Umfeld, das dürfte schwieriger zu erfüllen sein als mancher glaubt. Vorallem für einen nicht mehr handlungsfähigen Vorstand…

Aber wirklich Angst macht mir nicht nur dieses Treiben im stillen Kämmerlein, sondern auch die Tatsache das die Mitglieder dies still akzeptieren. Wie tot muß ein Verein sein in dem alles kritiklos hingenommen wird. In dem der Präsident sich keinerlei Erlärungen abringen muß und stattdessen noch die Dreistigkeit besitzt sich im Lichte der Mannschaft mitfeiern zulassen. Mich erinnert solches Verhalten an die zahlreichen Sonnenkönige die der Fußball so gerne anzieht.

Mir fällt zu dem Verhalten des Vereinsumfelds nur eins ein…Schweigen macht mitschuldig!

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Podcast der neue Trend
6. Dezember 2013, 21:03
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PodcastlogoPocast ist ne Wortschöpfung aus dem bekannten MP3-Player iPod und Broadcasting. Es handelt sich dabei um die Bereitstellung und Veröffentlichung von Audiobeiträgen im Internet sowie um das Herunterladen aus dem Internet. Soweit die Beschreibung die man dazu im Netz finden kann. Man könnte es auch ganz leicht als Radio aus dem Internet beschreiben um es mal anschaulicher zu machen. Vorallem als DIY Projekt scheint sich das ganze hervorragend zu eignen, denn es gibt massig Podcasts im Netz. Glücklicherweise auch mittlerweile aus der Fanszene heraus…

So z.B. der noch recht junge „Millern-Ton“ Podcast (vom „Übersteiger-Blog), der wie der Name schon verrät von Fans des FC ST.Pauli betrieben wird. Thematisch wird hier alles abgearbeitet, von der eigenen Fanszene, über die erste Mannschaft, Refugges Welcome alles dabei was irgendwie interessiert. Aber die Sendungen haben auch Themenschwerpunkte, so gab es schon eine zur Blindenfußballmannschaft des FC. St.Pauli, Fabian Boll, Spieler und Polizist ist in der aktuellen Sendung zu hören oder vor ein paar Wochen gab es eine Sendung mit zwei Mitgliedern des Aufsichtsrats des Vereins. Definitiv eine Sendung die wirklich Einblicke bietet und mit Hamburger Charme überzeugt.

Eine anderer sehr hörenswerter Podcast beschäftigt sich mit dem FC Union Berlin. „Textilvergehen“ bekannt als Blog, ist mittlerweile eigentlich nur noch als Podcast unterwegs. Dabei darf man hier interessanterweise einigen Hauptstadtjournalisten zuhören, wie sie die Spiele und all das drumrum um ihren Verein bewerten, denn in allererster Linie sind sie mal Fans der Eisernen. Berliner Schnauze pur sozusagen…

Collinas Erben ist ne ganz andere Sparte, aber auch eine Sendung die sehr zu empfehlen ist. Hier geht es um die Schiedsrichterentscheidungen des Wochenendes, von einem Schiri locker und hörenswert aufbereitet. Nix nur trockene Theorie, sondern Regelwerk von einem der sich damit auch praktisch auskennt. sorgt auf jeden Fall für mehr Verständniss

Und dann gibt es eine Art Sender „Sportradio 360„, der reichlich Sportshows produziert. Von Tennis, Fußball, Formel 1, und und und ist alles dabei. So z.B. auch eine Sendung in der Fußballblogger über den vergangenen Spieltagen philosophieren oder ne Journalistenrunde locker über die aktuellen Themen des Fußballs plaudern. Amisport gibts auch noch extra, kann man ebenfalls empfehlen.

Diese Auswahl ist lediglich mein persönliches Hörvergnügen, natürlich gibt es noch andere…wenn ihr welche kennt die hier nicht verlinkt sind einfach bei Facebook in die Kommentare setzen

4Ecken 2Elfer

Reingemacht

Rautenradio (HSV)

 

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Was wurde eigentlich aus…?
2. Dezember 2013, 18:16
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im Trikot des KSC

im Trikot des KSC

Da spielt doch der Kurt Sommerlatt. – Was du alles weißt! So lautet ein Dialog im Roman „Das Wunder von Bern“. Ob dieses Zitat auch in Film vorkommt, daran kann ich mich nicht entsinnen. Einige werden sich jetzt wundern was das soll, andere werden den Namen noch kennen. Kurt Sommerlatt war 1969 – 1971 Borussentrainer, führte die Mannschaft zur Regionalligameisterschaft, scheiterte aber wie schon zuvor in Pirmasens in der Aufstiegsrunde. Kurt Sommerlatt ist bis heute der einzigste Spieler der dreimal hintereinander den DFB-Pokal gewann. Zweimal mit dem Karlsruher SC 1955 und 1956 und einmal als Spieler des FC Bayern München 1957. Sommerlatt war Spieler der Amateur-Nationalmannschaft und nahm 1952 an den Olympischen Sommerspielen in Helsinki teil. In dem Buch Spiele, die ich nie vergesse von Fritz Walter schreibt Sepp Herberger:

„Lieber Fritz! Sie fragen mich nach dem Spiel, das mir am unvergeßlichsten ist. Aus der Vielzahl der Einzelbilder erhebt sich – alles überstrahlend – das Fußballturnier der Olympischen Spiele in Helsinki und die Weltmeisterschaft in der Schweiz. Helsinki … das ist für mich unsere junge Olympia-Elf, die aus dem Nichts entstand, deren hervorragende Leistungen und Erfolge getragen waren von den Kräften der Kameradschaft und des Mannschaftsgeistes.“

123826Sommerlatt war Außenläufer/Halbstürmer, man sagt ihm nach das er eine Pferdelunge besaß, überragend im Spielaufbau und ungemein fleissig und selbstlos war. 1962 beendete er seine Karriere als Spielertrainer des FC La-Chaux-de-Fonds, mit dem er 1961 schweizer Pokalsieger wurde. Schon im Sommer 1962 übernahm er das Traineramt des Karlsruher SC´s. 1965 wechselte er auf den Pirmasenser „Horeb“, er führte das Team zur Meisterschaft und scheiterte nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Fortuna Düsseldorf am Aufstieg in die Bundesliga. Übrigens folgte er damals auf Alfred Preißler, jener Trainer der ihn später in Neunkirchen beerben sollte. Sein einstiger Spieler Gerd Zewe sagt über ihn: Er war nicht nur ein begabter Trainer, sondern auch ein außergewöhnlicher Mensch. Kurt Sommerlatt war nie ein Profitrainer, sondern baute neben der Trainer-Passion, sein Sportgeschäft auf. Angefangen im Keller, führt heute sein Sohn die Geschäfte. Doch hin und wieder steht auch Kurt Sommerlatt noch in seinem Sportfachhandel. Seiner Heimatgemeinde Blankenloch bei Karlsruhe ist er sein Leben lang treu geblieben. Über seine einstigen Stationen im Fußballgeschäft sagt er: ich kann überall wieder hinkommen.” Kurt Sommerlatt wird am 1.Weihnachtsfeiertag 85.Jahre alt.
Sein Fußabdruck ist seit Juni 2013 beim DFB-Pokal Walk of Fame in Berlin zu sehen.

  • 1969/70 führte er Borussia auf Platz 4
  • 1970/71 gewann er die Regionalligameisterschaft dank besseren Torverhältnisses gegenüber dem FK Pirmasens
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Gang nach Canossa
29. November 2013, 21:38
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Der-Gang-nach-CanossakleinDie Oberliga bietet nun wahrlich nicht viel und Highlights im Grunde gar nicht, so sucht sich wohl jeder so selbst seine Motivation für Auswärtsfahrten. Ich habe irgendwann für mich angefangen Fahrten z.B. nach Roßbach mit dem Gang nach Canossa zu vergleichen. Irgendwie in der Hoffnung das der Fußballgott irgendwann ein einsehen mit meinem Leiden hat und mich von dieser Höchststrafe befreit. Denn so schmerzfrei kann man gar nicht sein, das man sich diese Fahrt noch vor sich selber rechtfertigen kann. Insofern tue ich Buße und hoffe das der liebe Fußballgott mich irgendwann dafür reichlich belohnen wird. Zum Beispiel mit nem Jahr dritte Liga, das halte ich mindestens für angemessen, wenn nicht sogar Europacup, allerdings bitte ohne Bundesliga das wäre schon wieder Strafe ;-).

Betzdorf dürfte sicherlich für viele in eine ähnliche Kategorie gehören, ich unterscheide da allerdings. Ich habe es sogar schon geschaffte ein A-Jugend Regionalligaspiel der Borussia dort zu gucken. Für mich gehört diese Fahrt immer fest in den Terminkalender, denn Oberliga ohne Betzdorf das ist für mich undenkbar. Das wäre wie Bier ohne Alkohol, völlig sinnfrei. Nein Betzdorf muß sein, dass hat auch der Mann für den Spielplan erkannt und so findet man sich reichlich oft in den Wintermonaten oder unter der Woche im Westerwald wieder. Vielleicht ist das aber auch nur eine gefühlte Theorie, denn die SG ist neben den beiden Traditionsclubs das älteste Oberligamitglied in Sachen ewig dabei. Und dank dieses Blogs ist es mittlerweile schon soweit gekommen das ich mich als erstes Oberligaergebniss nach dem von Betzdorf erkundige. Gruß an dieser Stelle an Andreas…

Nun aber rein ins Wochenendfeeling und dem damit verbunden Spiel. Es wird morgen das letzte Borussenspiel im Jahr 2013 sein, ehrlich gestanden hatte ich im Sommer meine Zweifel das es wirklich im ersten Durchgang über die Bühne gehen wird. Aber es scheint als sollte es so sein. Der Zeitpunkt könnte unter Umständen kein schlechter sein, die SG ist alles andere als gut drauf. Im Gegenteil im Westerwald scheint die Stimmung eher gedrückt. Was vorallem an einem peinlichen Pokalaus liegt und daran das die Mannschaft seit Wochen miserable Ergebnisse einfährt. Dennoch ist Obacht angesagt, denn das die Mannschaft durchaus was kann sieht man daran das die Grün-Weissen noch am zehnten Spieltag auf Platz zwei lagen, seitdem allerdings geht es ziemlich ungebremst bergab. Ausnahme der Auswärtssieg in Salmrohr an den man sich seitdem Woche für Woche versucht aufzurichten.

Auch diesmal fragt SG Trainer Spornhauer „Warum sollte man nicht wieder eine Überraschung schaffen, wie beim Auswärtssieg in Salmrohr?“…Es wäre durchaus eine Überraschung und was für eine, denn mit Alexander Rosin, Sven Houck und auch Ersel Sahin fehlen durchaus wichtige Spieler. Zumal hinter dem Einsatz von Max Ermert und Sebastian Land noch Fragezeichen stehen. Vorallem Land und Rosin waren im Hinspiel ganz wichtige Spieler beim 1:1 unentschieden, das durchaus schmeichelhaft für Borussia war. Seitdem hat sich aber einiges im Ellenfeld getan und die Serie von ungeschlagenen Spielen sollte sicherlich in die Winterpause gerettet werden. Mit einem Sieg könnte man sogar noch die Euphorie in Neunkirchen weiter anheizen. Aber auch für die Gastgeber geht es um einiges vielleicht ja auch um den Job von Trainer Spornhauer der verlauten lässt: „Wir müssen vor eigenem Publikum nochmal alle Kräfte bündeln, um mit einer Energieleistung den Gästen die Weihnachtstage zu vermiesen und gleichzeitig mit einem Sieg beruhigt in die Winterpause zu gehen„.

Somit sollte es diesmal keine Frage der Motivation werden, sondern eine Fahrt ins Glück…vielleicht gibt es dann ja im nächsten Jahr eine Oberliga mit Betzdorf, ohne einem weiteren Gang nach Canossa…auch wenn dem Spielplanmacher dann vielleicht etwas das Gewohnte fehlt.

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Amateurfußball braucht Fans!
28. November 2013, 21:03
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GaSawebbannerfreiEine Losung die in den vergangenen Monaten von Göttingen aus, durchs ganze Land zog und zumindest bei Vereinen und Fans auf fruchtbaren Boden fällt. 43 Vereine und Supportergruppen haben sich bislang der Initiative angeschlossen. Von der Nordsee bis runter an den Bodensee, von Aachen bis nach Greifswald, die Problematik überzieht die komplette Republik. Egal ob Liga 5 oder noch viel tiefer, das Problem ist überall das gleiche…Ohne Zuschauer kein Geld, ohne Geld kein Fußball…zumindest wenn er ambitioniert sein soll. Aus der unsrigen Oberliga sind mit Idar-Oberstein, FK Pirmasens und der SG Betzdorf drei Vereine an der Aktion beteiligt. Von denen die beiden erstgenannten noch Magneten in der Zuschauergunst der Liga sind. Aktuell liegt der Zuschauerschnitt der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar bei 256 Zuschauern pro Heimspiel. Besonders auffällig die Vereine in eher ländlichen Strukturen geniessen kaum Aufmerksamkeit, so schafft der Aufsteiger aus Burgbrohl gerade mal 160 Zuschauer im Schnitt und das obwohl das erste Oberligajahr der Vereinsgeschichte zugleich der größte Moment der Vereinshistorie ist. Mehr kann man wohl nicht mehr dokumentieren welch Reiz diese Liga ausübt. Der saarländische Aufsteiger Hertha Wiesbach dagegen schlägt sich überdurchschnittlich und kann mit 406 Zuschauern im Schnitt, Platz zwei der Liga belegen. Allerdings muß man das Saarland in dem Falle etwas spezifisch betrachten. Als kleinstes Flächenbundesland bekommen Spiele unter rein saarländischer Beteiligung durchaus noch etwas mehr Aufmerksamkeit. So hatte die Hertha zum ersten Oberligaspiel der Vereinsgeschichte gegen Völklingen noch 700 Zuschauer, gegen Borussia 761. Anders dagegen sehen die Zahlen aus, wenn der Gegner aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz kommt. So waren beim letzten Heimspiel der Wiesbacher gegen Betzdorf gerade mal 175 Zuschauer auf dem Sportplatz, gegen Tabellenführer Hauenstein gerade mal enttäuschende 280.

Spieltagsflyer

Spieltagsflyer

Damit wird auch deutlich wo die Probleme liegen. Nicht nur der Profifußball mit seinem zerstückelten Spieltagsterminen und ständigen Liveprogramm kosten Aufmerksamkeit. Sondern auch die Zusammenstellung der Liga kostet Attraktivität, gerade für Vereine wie Wiesbach oder in der Vergangenheit Halberg-Brebach oder Köllerbach stellt sich die Frage welch Sinn ein Aufstieg für sie noch macht. Eine Liga tiefer in der Saarlandliga kann man mit Sicherheit dank zahlreicher Derbys mehr Zuschauer begrüßen, bei weniger Kosten. Die Oberliga hingegen kann letztlich nur allein mit sportlichen Argumenten reizen, was bei Etats die am Ende auf Naht genäht sind nur wenig Reiz ausübt. Der normale Fußballzuschauer vor Ort, hat eben keine Verbindung zu Vereinen wie Betzdorf, Roßbach oder Gonsenheim und dank nicht vorhandener medialer Aufmerksamkeit wird sich daran auch nichts ändern. Somit könnte sich in ferner Zukunft die Oberliga auch von ganz alleine erledigen. Allein die Verantwortlichen des Verbandes scheinen die Lage noch immer nicht begriffen zu haben, aber auch für die Vereine gilt, endlich zu handeln und gemeinsam darauf aufmerksam zu machen das der Weg den der höherklassige Amateurfußball eingeschlagen hat, eine Sackgasse ist.

Die Initiative „Glotze Aus, Stadion An“ wird sich übrigens im Januar auf dem Fankongress in Berlin präsentieren und für ihre Sache werben, denn im Rahmen dieses Treffens wird es auch zentral um diese Thematik gehen. 

nachfolgend eine kleine Statistik die ich bei transfermarkt.de gefunden habe, alle Zahlen auch im Bericht stammen von transfermarkt.de

  • Oberliga Südwest – 256 Zuschauer im Schnitt
  • Oberliga Baden Württemberg –  426 Zuschauer im Schnitt
  • Oberliga NOFV Nord – 300 Zuschauer im Schnitt
  • Schleswig – Holstein Liga – 251 Zuschauer im Schnitt
  • Oberliga Niedersachsen – 244 Zuschauer im Schnitt
  • Oberliga Hamburg – 229 Zuschauer im Schnitt
  • Hessenliga – 226 Zuschauer im Schnitt
  • Oberliga NOFV Süd – 196 Zuschauer im Schnitt
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Neunkirchen und Ellenfeldstadion bei Deutschlandradio Kultur
26. November 2013, 23:42
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ellenfeld3Neunkirchen und Kultur…spätestens hinter der Plätschesdoole hält man das für nen gelungenen „Running Gag“. Das Image der Stadt ist freundlich gesagt noch immer im Arsch und wer von den Auswärtigen die Stadt kennt, der reduziert seinen Besuch auf das „Shoppingerlebniss“ SaarparkCenter. Außerhalb des gesichtslosen Betonklotzes gibts allerdings auch nur wenig einladendes zu sehen. Leere Ladenlokale, verbaute Architekur, Puffs und Spielhöllen prägen das Stadtbild. Der Strukturwandel scheint nur mäßig gelungen. Wer kann dreht der Stadt den Rücken zu, auch weil sie vermeintlich nichts zu bieten hat. Neidisch guckt mancher nach St.Wendel wo man aus der einstigen Garnisionsstadt eine attraktive und zukunftsfähige Stadt geschaffen hat. Ob Natur, Freizeit oder Kulturangebot, in jeder Hinsicht macht St.Wendel eine bessere Figur und so fragt man sich wo die Nische sein soll die Neunkirchen besetzen kann. Aus der „Stadt zum Leben“ wird jetzt die Kulturstadt, damit beschäftigt hat sich auch das Deutschlandradio Kultur. Zu Gast in der Sendung natürlich der Oberbürgermeister Fried, aber auch der Filmregisseur Günter Rohrbach, der am Rande erwähnt das er einige großartige Momente im Ellenfeldstadion erlebt hat. Womit wir dann auch beim eigentlichen Grund angekommen sind, denn Vereinshistoriker Tobias Fuchs durfte im Rahmen der Sendung auch über das Stadion plaudern. Die Sendung gibt es ungekürzt und in voller Länge…hier anklicken

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„Anthony Weston heute das Tüpfelchen auf dem i“
23. November 2013, 22:49
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1462883_505473039560226_1980022147_nNeuer Tag, neues Glück wieder die Tabellenspitze anzugreifen. Mit Röchling Völklingen empfing die ehrwürdige Borussia den Pokalgegner der letzten Woche wieder in Neunkirchen. Ein Sieg wurde schon im voraus erwartet, beziehungsweise gefordert um weiter an der Tabellenspitze dran zu bleiben. Nach dem klaren 3:0 Sieg im Pokal und dem 1:1 beim Titelaspiranten Hauenstein, den man aus Neunkircher Sicht überdurchschnittlich zahlreich besuchte, waren auch heute zumindest die Fans am Bierstand stark vertreten. Die Stimmung der 350 Zuschauer im Ellenfeld war äußerst gut und trotz der Kälte und mit etwas Verzögerung, vielleicht wegen der Massen an Röchling Fans , wurde die Partie angepfiffen.

Borussia stand weitstgehend mit den üblichen Verdächtigen auf dem Platz. Mehmedovic fehlte leider, was man dem Esprit der Mannschaft in der ersten Halbzeit ansah. Viele kleinere Fouls spickten diese Hälfte und die Mannschaft kam nicht richtig in die Gänge, auch wenn bei einem guten Spielzug direkt der Ball den Weg ins gegnerische Tor fand. Kirchen lief sich auf der rechten Aussenbahn schön frei und passte kurz vor dem Tor in die Mitte zu Hajdarovic. 1:0. Kurz darauf glich eine stark aufspielende Völklinger Mannschaft aus, 1:1 dank Sammer Mozain. In etwa bei Minute 35 wurde Kirchen im gegnerischen Strafraum zu Fall gebracht, was einen Elfmeter zur Folge hatte. Allerdings hielt der Röchling Towart den schwach geschossenen Ball von Noutsos ins untere rechte Eck. Das einzigste erwähnswerte wäre vielleicht noch das Ömeroglu nach 2x halten mit gelb-rot vom Platz flog, so in etwa bei Minute 43. Die Schiedsrichter Entscheidung war in dieser Situation allerdings auch mehr als fragwürdig. So gings nun mit einem 1:1 in die Kabinen.

994381_505472949560235_344743645_n2. Halbzeit nur zu 10???? In Halbzeit 2 spielte man bekanntlich nur zu 10. was aber der Spielkultur keinen Abbruch tat. Die Mannschaft zeigte sich völlig verändert, kämpfte und ackerte gegen spielfreudige Röchlinger um jeden Ball, so das es gar nicht auffiel dass man in Unterzahl spielte. In der 52. Minute läutete Dieter Ferner mit dem Wechsel von Schmitt für Lubijankic die Wende ein. Bei der 1.!!! Aktion von Schmitt wurde dieser auch gleich gefoult was uns einen Freistoss in vielversprechender Position verschaffte. Kirchen staubte das Ding im Nachschuss dann auch ab was uns die 2:1 Führung bescherte. Beflügelt von diesem Tor setzten die Schwarz – Weissen jetzt alles auf Sieg. Spätestens mit dem 2. Wechsel von Weston für Kirchen ging richtig die Post ab. Kurz zur Person Anthony Weston: Ein junger Kerl der durch seine Schnelligkeit und seinen Kampfgeist zu gefallen weiß. Ein Kerl dessen unbändiger Siegeswille der 10 Mann Truppe heute das Tüpfelchen auf dem i verpasste. Genau 8 Minuten im Spiel, stand besagter Weston allein vorm Torwart und schob zum 3:1 ein. Auf den Rängen gab es kein halten mehr und noch bevor man es realisierte in Unterzahl ein zeitweise verloren geglaubtes Spiel zu gewinnen, staubte die blonde Drecksau (sorry, aber ich feier den Typ einfach unfassbar) zum 4:1 ab!!! Hurra Hurra Borussia! 8 Minuten vor Schluss stand der Sieger für heute fest. Marino kam noch für Hajdarovic und ein Freistoss gegen Ende der Partie blieb auch ohne Erfolg, aber scheiß drauf. Schlusspfiff! Aus! Sieg!1463069_505472926226904_67767733_n

Die Mannschaft ließ sich von der treuen Anhängerschaft gebührend feiern (Weston übernahm gerechterweise die Humba) und präsentierten einen Banner mit dem sie sich bei den Fans für die tolle Unterstützung bedankten. Zum Abschluss möchte ich noch erwähnen das sich die Fanszene Nk heute mit einem Klassiker auf die kommenden Weihnachten einstimmte. „Kling glöckchen klingelingeling, kling glöckchen kling. VfB wird meister, Hauenstein wird 2. Pirmasens wird 3. oh wie is das bitter!“

Vielen Dank an Nicky der mir heute die Ehre übertrug, den 250. Bericht des Stahlwerk Blogs zu schreiben. Herzlichen Glückwunsch hierzu.

Volker Racho Clockwork Skinhead 1905

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Aufstieg und Fall des SV Röchling 06…
22. November 2013, 13:45
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Das letzte Heimspiel 2013 steht auf dem Plan und mit dem SV Röchling Völklingen kommt ein Traditionsclub ins Ellenfeld. Schon vor 106 Jahren gab es damals noch in der B1-Klasse Saargau das erste Aufeinandertreffen.sv-roechling-voelklingen Damals hieß die Paarung allerdings noch FC Völklingen 06 gegen den FC Borussia Neunkirchen 1905. Wobei in jener Saison bei beiden Vereinen grundlegendes passierte. Während Borussia zu Borussia  VfB funsionierte, wechselten die Völklinger ihre Vereinsfarben vom ursprünglichen Rot-Weiß in das noch heute allseits bekannte Rot-Schwarz. Am Ende der Saison feierten die Gäste den Meistertitel in jenem Jahr. Einer der wenigen Momente in dem die andere Hüttenstadt die Nase vorn hatte.

Denn schon bald ging es für die Völklinger wieder von null los. 1916 wurden die Rot-Schwarzen vom Fußballverband ausgeschlossen, als Grund nannte man zerrüttete Vereinsverhältnisse. Was immer das auch am Ende heißen soll. Fakt ist 1919 gründete man sich unter dem Namen VfB wieder und musste in der untersten Spielklasse neu beginnen, ein halbes Jahr und viele Verhandlungen später war man der SV Völklingen 06. Während in den Folgejahren Borussia zum Aushängeschild des Saar – Fußballs und zu einer ernstzunehmenden Größe im Südwesten mutierte, hatten die Rot-Schwarzen genug damit zu tun den Spielbetrieb zu erhalten. 1945 dann, wurde der SVV wie alle anderen Vereine aufgelöst, aber umgehend als Spiel- und Sportgemeinde Völklingen wiedergegründet. Es folgen unterklassige Jahre im Spielbetrieb des Saarlands. Erst 1951 gibts die erste Weichenstellung in dem man den Namen wieder in SV 06 abändert und damit auch wieder die traditionelle Verbindung zu den Röchling Werken aufnimmt. So wird 1952 mit Herrn Roy ein Angestellter des Werks Vorsitzender des Vereins. Eine Tradition die den Club ein paar Jahre später wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken sollte.

664955Genauer gesagt 1958 übernimmt mit Franz Ludwig der Arbeitsdirektor der Röchling Werke den Vorsitz des Vereins. Ab jetzt gibt es nur noch eine Richtung, steil bergauf! Klotzen statt kleckern heißt das Motto. Während Borussia nach dem Saar- Referendum nun wieder in die absolute Spitze des Südwestfußballs zurückkehrt, im DFB-Pokalfinale landet und in die 1.Bundesliga aufsteigt. Feiert man in Völklingen den Durchmarsch in die neugeschaffene Regionalliga u.a. mit dem Held von Bern, Weltmeister Horst Eckel. 1966 vollzieht man erneut eine Namensänderung die bis heute bestand hat, der Zusatz „Röchling“ wird eingeführt. Für die Rot-Schwarzen folgen Jahre der Etablierung in der neuen Spielklasse. In der Saison 72/73 nach 66 Jahren schaffen die Völklinger erneut das Erlebniss mal wieder vor dem großen Saarrivalen zu stehen. Während Borussia im oberen Mittelfeld einläuft, verpasst Völklingen nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses die Meisterschaft. Die Quali zur 1.Bundesliga verpasst die Elf des einstigen Braunschweiger Meistertrainers Johannsen dennoch erneut.

Borussenanhang im Hermann - Neuberger Stadion

Borussenanhang im Hermann – Neuberger Stadion

Im Jahr darauf qualifizieren sich beide Mannschaften für die neugeschaffene 2.Bundesliga. Borussia steigt nach dem Geburtsjahr der Liga direkt wieder ab. Völklingen schafft den Klassenerhalt, muß aber einen tiefen Einschnitt wegstecken. Franz Ludwig kandidiert nicht mehr für das Präsidentenamt. 2 Jahre später zieht sich der SV Röchling Völklingen aufgrund der finanziellen Belastung freiwillig aus der 2.Bundesliga zurück. In der Folgesaison landet man einmal mehr hinter Borussia Neunkirchen auf Tabellenplatz 2, womit man in die neugeschaffene Amateur-Oberliga Südwest aufsteigt. Dort feiern die Rot-Schwarzen unter Trainer Schygulla sofort die Meisterschaft und damit den Aufstieg in Liga 2. Allerdings agiert man wenig souverän und trotz mehrfachen Trainerwechsels steigt man umgehend wieder ab. Was für den Verein böse Folgen haben sollte. Mittlerweile ohne die Röchling Gelder und den finanziellen Belastungen aus Liga 2, beginnt der sportliche Absturz.

220px-Pokalspiel_frankfurt_roechling_ticketIm ersten Jahr kann man noch den Klassenerhalt feiern, im zweiten folgt der Abstieg in die Verbandsliga, aus der man umgehend wieder aufsteigen konnte. Doch wieder folgt der direkte Wiederabstieg, noch immer hoch verschuldet geht es 1989 sogar in die Landesliga Südwest. Hier gelingt in den nächsten Jahren die Teilentschuldung. Neu aufgestellt geht es langsam wieder bergauf. 1998 kehrt man in die Verbandsliga zurück. 2003 schafft man den Sprung zurück in die Viertklassigkeit, doch einmal mehr geht es direkt wieder runter in die Saarlandliga. Erst 2011 kehrt der Verein zurück in die Oberliga Südwest.

Anno 2013 läuft es für die Röchling Elf alles andere als optimal. Der Klassenerhalt ist das neue Ziel, dafür wird nach der Winterpause mit Sven Schiller, auch ein ehemaliges Neunkircher Nachwuchstalent wieder die Töppen für die Völklinger schnüren. Selbst bei Abstieg will man an Trainer Werner Weiß festhalten, da man nach aktueller Lage die Fehler bei der Kaderzusammenstellung bei den handelnden Personen abseits des Rasens ausgemacht hat.

  • Ein Spieler der bei beiden Clubs seine Visitenkarte hinterlassen hat ist Werner Martin. Zur Saison 1967/68 kam der Abwehrspieler vom SV Bildstock zur Neunkircher Borussia. wmAm 25.November 1967 gab er am 15.Spieltag gegen den FC Schalke 04 sein Bundesligadebüt.  Die 1:5 Heimklatsche konnte aber auch er nicht mehr verhindern. Am Ende der Saison standen für den jungen Abwehrspieler 14 Einsätze in Deutschlands höchster Spielklasse. Nach dem Abstieg blieb er fünf weitere Jahre bei der Borussia. 1973 wechselte er dann zum SV Röchling Völklingen, mit dem ihm die Qualifikation für die 2.Bundesliga Süd gelang. In den drei Zweitligajahren war er Stammspieler bei Völklingen und absolvierte 97 Spiele (11 Tore) für Röchling. Nach kurzem Abstecher zum Zweitligisten Bürstadt, wechselt Martin noch einmal ins Ellenfeld und  wird erneut Stammspieler beim Zweitligisten Borussia Neunkirchen.
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Interview mit Daniel – Portenos (FC Kreuzlingen)
20. November 2013, 22:38
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Schweizer Amateurfußball…jetzt dreht er endgültig am Rad. Nein nicht ganz, sondern zu diesem Interview gibt es eine kleine Vorgeschichte. Die allererste Stahlwerk Fanzine Ausgabe fand glücklicherweise auch den Weg in die kleine Schweiz und so kam eines Tages ein Brief oder doch schon ne E-mail? aus Kreuzlingen mit dem Angebot das Heft auch in Daniel´s Laden zu vertreiben, der damals zugleich der Fanshop des FC Kreuzlingen war. Wenn man bedenkt was für ne Krücke die Erstausgabe war, verwundert mich das heute noch, aber ihm gefiel´s und so war das Heft ab sofort auch in der Schweiz erhältlich. Seine Vorliebe für den FC Kreuzlingen weckte auch bei mir die Neugier und so darf ich mich mit dem Interview wenigstens ein klein wenig revanchieren. Zumal mir sein Blog extrem gut gefällt, schon seine Linkliste zeigt der Mann hat Geschmack und Fußballverstand. Entsprechend rund lief das virtuelle Gespräch…das ich noch hätte ewig führen können. Diverse Links findet ihr unter dem Interview…

Portenos 1Hallo Daniel, dein Verein ist der FC Kreuzlingen, ich vermute mal die wenigsten Leser werden jetzt damit was anfangen können. Von daher stell doch mal deinen Verein etwas vor?

Hallo Nicky, sehr gerne. Der FC Kreuzlingen spielt derzeit nur noch in der 2. Liga Interregional, dass ist die fünfte Klasse in der Schweiz. Die grosse Zeit des Vereins ist schon sehr lange her. In den 30ern war der FCK ein kleines Schweizer Fussballmekka, noch vor der Europacup-Zeit gab es Spiele gegen zahlreiche namhafte europäische Fussballvereine wie West Ham United, FC Everton oder die AS Roma um nur ein paar ganz wenige zu nennen. 50’000 Zuschauer kamen pro Saison ins kleine Stadion an der Konstanzerstrasse. Das normale Umfeld für den FCK ist eigentlich die drittklassige 1. Liga, dort wollen wir wieder hin. Ich nehm mal das von Kreuzlingen noch kaum jemand von deinen Lesern im Saarland gehört hat. Unser Städtchen hat 20’000 Einwohner und liegt direkt am Bodensee neben Konstanz, von denen uns nur der Grenzzaun trennt.

Im SWR Tatort vom Bodensee kommt Kreuzlingen als Name ab und zu vor …5.Liga Schweiz, wie muß man sich da das Umfeld vorstellen…Zuschauerschnitt, Stadien?, ect. Gibts andere Fanszenen in eurer Liga?

5. Liga Schweiz, das heisst 150-250 Zuschauer, meistens Sportplätze ohne Tribünen, Dörfer in die man sonst im Leben nicht käme und null Fans ausser uns. Auf dieser Stufe sind wir schweizweit die einzigen Fans. In der drittklassigen 1. Liga gibt es noch schweizweit zwei, drei andere kleine Szenen, das wars. Also wir sind diesbezüglich im tiefsten Amateurfussball. Sportlich ist die Liga allerdings gar nicht so schlecht, wir könnten in der Verbandsliga gut mithalten.Portenos 2

Wie ist das eigentlich mit der Grenzlandlage? Habt ihr Zuschauer die auf der deutschen Seite wohnen, Sponsoren aus Konstanz oder ist es lukrativer als deutscher Amateurspieler in der Schweiz?

Haben wir, bei uns kann man auch problemlos mit Euro zahlen und wir waren der erste Schweizer Verein bei dem’s Currywurst an den Spielen gab. Etwa ein drittel der Spieler kommt aus Deutschland, derzeit ist übrigens kein einziger Schweizer Spieler in unserem ganzen Kader. Der Rest kommt aus Italien, Bulgarien und von überall sonst. Manchmal gibt es Spiele, da gehts gegen Teams wo kein einziger Ausländer spielt, ganz schön kurios. Es ist schon lukrativer bei uns, obwohl uns in letzter Zeit der FC Singen 04 Spieler abspenstig macht, die wollen unbedingt wieder in die Oberliga. Also wenn in der Umgebung von Konstanz jemand Fussball spielen kann, dann kommt er normalerweise zum FC Kreuzlingen. Dank der Fähre kommen auch einige von Friedrichshafen.

Legen die dann direkt am Stadion an …denn euer Spielort nennt sich „Hafenareal“?

500 Meter davon, nebenan im Hafen von Konstanz. Unser Fussballplatz heisst Klein Venedig oder umgangssprachlich auch oft „im Hafenareal“. Das ist wirklich direkt am See. Das alte Stadion an der Konstanzerstrasse gibts schon lange nicht mehr, das etwas grössere Stadion „Burgerfeld“ benutzen wir aus diversen Gründen nicht mehr. Eigentlich wär von der Stadt noch ein ganz anderes Spielfeld vorgesehen, das liegt beim Lokalkonkurrenten AS Calcio Kreuzlingen im Döbeli. Ein ziemliches Politikum über das es noch einiges mehr zu sagen gäbe, aber hier etwas zu weit führen würde.

Klein Venedig

Klein Venedig

Laut Wikipedia gibt es seit 1997 eine kleine Fanszene in Kreuzlingen, erzähl doch mal ein bißchen mehr über die Entstehung?

Wir waren ein wirklich wilder Haufen von jungen Punks und Skins die gerne zum Fussball gingen. Da musste einfach ein Verein her den wir supporten wollten. Schnell haben wir gemerkt das in unserem Fall das gute sehr nah lag. Beim FC Kreuzlingen waren damals ziemlich verrückte Leute am Werk, der FCK hatte zudem keinen guten Ruf, dass zog uns damals an und wir haben uns gleich Zuhause gefühlt. Sportlich ging es dann erstmals ziemlich aufwärts. Der FCK wurde zu einem kleinen Treffpunkt von Jugendlichen die irgendwie anders waren und die sich mit so einem kleinen Verein viel eher identifizieren konnten als mit einem Profi-Verein. Das passte auch viel mehr zu der Punkschiene, ein kleiner Verein ist ja auch irgendwie so eine Underdog-Geschichte.

Aus der Zeit stammt auch der Fanclub „Whiskykurve“?

Ja klar, die Whiskykurve waren die ersten organisierten Fans beim FC Kreuzlingen.

Was waren so fantechnisch die Highlights in den letzten 16 Jahren?

Aus sportlicher Sicht waren es sicher die Aufstiegsspiele in die Nationalliga B gegen den FC Baulmes. Wir sind ja keine Ultras, also Choreografien und ähnliches gibts bei uns kaum, allein schon zahlenmässig würd das nicht zu uns passen. Man darf nicht vergessen, dass wir eine sehr kleine Fanszene sind, derzeit vielleicht noch 10-15 Leute, dann noch verteilt auf zwei Gruppen, die zweite sind die neugegründeten Porteños. Zu den besten Zeiten kamen um die 30-40 Personen in unsere Kurve. Wir sind eine richtige oldschool-Gruppe, spielbezogener Support, Zaunfahnen, Schals, fertig. Wir kommen aus der 90er-Fanzine-Generation, da gibts so einen schöne Aussage die ich letzthin gehört habe. Als die 80s-Hools so langsam die Kurven verliessen gab es eine kurze Zeit wo die Fanzine-Generation meinte den Way of Life in den Kurven prägen zu können, dann kamen die Ultras und hinterliessen uns frustriert zurück, haha Naja so schlimm ist’s nicht. Aber die Fanzine-Kultur ist schon ausgeprägt bei uns, wir haben immer noch zwei Hefte am Start.portenos 4

Darauf wollte ich gerade hinaus, die Portenos wirken eher traditionell englisch als ultratypisch. Ist das in der Schweiz noch öfter zu finden oder seit ihr auch schon eine Ausnahme im allgemeinen Ultratrend?

Wir sind sicher eine Ausnahme, die grossen Szenen sind eigentlich alle sehr ultra-orientiert. Ich denke so richtig oldschool im britischen Stil würde man bei Jugendlichen in den grossen Vereinen auch nicht so den Zeitgeist treffen. Winterthur ist noch ziemlich einzigartig in der Schweiz, da geht es sehr linksalternativ zu und her, weiss nicht ob sich dort welche wirklich als Ultras bezeichnen würden. Aber das ist dann wieder eine andere Schiene.

Kommen wir zu den Fanzines, bring uns doch erstmal auf den Stand was es da alles gab und was es da aktuell noch gibt?

Seit 1999 gibt’s den Grenzstadtkurier und seit glaube ich 2004 die Hafenschlampe. Der Grenzstadtkurier war zuerst ein typisches Fanzine im alten Stil, also mit viel Spielberichten. Mit der Zeit wurde daraus ein Heft das sich auch mit der Geschichte des Vereins befasst, mal ein Spielerinterview drin hat, andere Fanzine’s vorstellt und auch immer mal wieder interessante Gastschreiber hat. Das Heft mach ich alleine und kommt daher auch nur einmal jährlich heraus. Die Hafenschlampe ist komplett anders gestrickt, ein sehr starkes Layout und durchzogen von einem ganz eigenen Humor, es ist sicher das speziellere der beiden Hefte und hat sein eigenes Publikum, genau wie es der Grenzstadtkurier auch hat. Daher ergänzen sie sich ganz gut.Portenos 3

Ganz eigenes Publikum, wie darf man das verstehen. Wo werden die Fanzines verkauft, wie reagieren die „normalen“ Stadiongänger auf diese Art Hefte?

Der Grenzstadtkurier wird auch eher von den normalen Stadiongängern oder von Leuten aus dem Verein gelesen, hat zudem seine Freunde bei Leuten die ein Faible für kleine Traditionsvereine und kleine Fanszenen haben, vertrieben wird das Heft in Deutschland über den nofb-shop, wo es auch immer in einem günstigeren Nachdruck zu haben ist. Die Hafenschlampe wird von der Whiskykurve und einem recht grossen Umfeld in Winterthur gelesen, auch eher mal von Leuten die nicht unbedingt was mit Fussball zu tun haben.

Du hast gerade erwähnt das in deinem Heft auch Vereinsgeschichte drin vorkommt, wie schwierig ist es in der Richtung an Infos zukommen? Pflegt der Verein ein Archiv?

Es gab überhaupt kein Archiv, alles war verstreut bei verschiedenen Leuten, ein Bewusstsein für die wirklich sehr facettenreiche Geschichte gab es fast gar nicht. Mittlerweile sehen die Leute was ich mache und bringen mir Zeitungsartikel, Fotos, Videomitschnitte etc. Die erfolgreichen 30er habe ich schon recht gut dokumentiert und da kommen manchmal auch Mails von Nachfahren der damaligen Spieler die dann eine grosse Freude an den Berichten und Fotos von damals haben. Im Archiv unserer regionalen Zeitung war ich auch schon, was natürlich eine sehr aufwendige Recherche ist. Ziel ist ein Archiv und eine Vereinschronik, bis dahin ist es aber noch ein langer Weg. Derzeit veröffentliche ich die Sachen im Grenzstadtkurier und in unserer Stadionzeitung. Die Fundstücke kommen auch nach und nach in meinen Blog: portenoskreuzlingen.wordpress.com.

Vielleicht noch was zum Norman Smith Stand, wie weit ist diese Geschichte schon in der Realisierung?

Norman Smith war unser erfolgreichster Trainer in den 30ern, dem Engländer gelangen mit uns drei Aufstiege in Folge. Da fanden wir’s eine schöne Idee das irgendwie zu würdigen. Wir machen jetzt eine Bande an dem Platz wo wir stehen mit dem Namen unseres damaligen Trainers und nennen das ganze nach englischer Tradition Norman-Smith-Stand. Bei uns ist natürlich alles fünf Klassen kleiner als im Profifussball und wir nehmen das ganze auch mit Humor, aber es ist auch viel Herzblut in unseren Ideen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt an der Geschichte, wir zahlen dem Verein jährlich 1000 Franken für die Bande, so unterstützen wir auch den Club, dem es finanziell alles andere als rosig geht. Ab der Rückrunde im März steht die Bande.whiskykurve 1

Die Schweiz ist sprachlich und kulturell sehr unterschiedlich, ab welcher Liga könnt ihr den FCK wieder in andere Regionen begleiten?

Ja das ist wirklich so. Es gab ja bei uns noch eine Liga-Refom im letzten Jahr. Jetzt gibt es die drittklassige 1. Liga Promotion, die umfasst die ganze Schweiz und die viertklassige 1. Liga Classic, die ist dreigleisig und unsere Gruppe würde Zürich, die Ostschweiz, Liechtenstein und das Tessin umfassen. Da gäbe es also wieder Spiele im italienischsprachigen Teil, dass hatte immer seinen eigenen Reiz, man verbrachte dann auch meistens das ganze Wochenende im Tessin. Nur im Schweizer Cup oder in Aufstiegsspielen können wir auf französischsprachige Vereine treffen. Diesen Sommer hatten wir eine Amateur-Mannschaft aus Lausanne zu Gast, diese hätten eine Runde später fast den FC Zürich aus dem Cup geworfen (2:3 n.V.). Lieber hätten natürlich wir gegen den grossen FCZ gespielt.

Ist der Pokal so wie in Deutschland organisiert, erst regional und wenn du da gewinnst dann auf der großen Bühne?

Ja genau, es gibt in unserer Liga drei Ausscheidungsrunden gegen gleichklassige Gegner, allerdings gruppenübergreifend. Dann kommen in der 1. Hauptrunde gleich alle Profi-Vereine dazu.

Nochmal kurz ein Themenwechsel, du hast das „Zwölf“ Magazin sehr gelobt, ein Heft von dem man in Deutschland nur wenig mitbekommt. Erklär doch mal kurz warum es so gut ist?Portenos 5

Das Zwölf ist ähnlich wie 11 Freunde oder Ballesterer. Vielleicht noch ein bisschen weniger kommerziell wie das 11 Freunde, ein Magazin für Fussballromantiker halt. Viele Leute die dort schreiben (es ist ein Feierabend-Projekt, allerdings von Profis auf ihrem Gebiet), kennt man persönlich und ab und an schaut auch mal einer in Kreuzlingen vorbei. Das sind sicher die Vorteile eines so kleinen Landes. Die Macher haben auch eine kleine Fussballsendung im Schweizer Sportfernsehen und sind im Netzwerk Fussballkultur Schweiz dabei. Einem kleinen Zusammenschluss von Fussballverrückten die in irgendeiner Art mit Fussballkultur zu tun haben.

Stichwort Fussballromatiker…Ihr unterstützt auch die Initiative „Glotze Aus, Stadion An“. Ist die Situation des Schweizer Amateurfußballs ähnlich?

Aber mindestens, die Zuschauerzahlen brechen immer mehr ein. Noch vor zwei Jahren war der Ligaschnitt um etwa 100 Zuschauer höher, in der drittklassigen 1. Liga Promotion gibt es Spiele vor 100-200 Zuschauern. Dabei ist diese Liga spielerisch ziemlich stark und die Vereine leisten sich dort bereits etliche Vollprofis. Ganz zu schweigen von den alten Zeiten vor 20, 30 Jahren. Wenn man da Bilder vom alten Hafenareal sieht ist das schon traurig. Aber die Tendenz ist wohl überall so.

Abschlußfrage, warum sollte man mal nach Kreuzlingen Fußball gucken kommen? Was macht den Charme des FCK aus?…Ich danke dir für das ausführliche beantworten der Fragen und für die Zeit die du geopfert hast!

Wenn man nichts mehr liebt, als mit einer Bratwurst in der einen, einem Bier in der anderen Hand und einem liebevollen Stadionprogramm in der Jackentasche am Spielfeldrand zu stehen, dabei Fussball zu gucken und über die entsprechenden Themen zu reden – dann ist man bei uns richtig. Wenn dann bei einem Abendspiel noch der typische Seenebel über dem Feld liegt und man eine Möwe sieht und der Wind vom See kommt – dass hat dann schon eine eigene Atmosphäre.

Vereinsgründung: 1.Juli 1905

Historie: Der FC Kreuzlingen spielte seit seiner ersten Ligateilnahme 1916 insgesamt 6 Jahre in der zweithöchsten Schweizer Liga, 47 Jahre in der dritthöchsten Schweizer Liga, 44 Jahre in der vierthöchsten und 1 Jahr in der fünfthöchsten Schweizer Liga.

Stadion: Der FC Kreuzlingen trägt seine Heimspiele auf dem Sportplatz Hafenareal am Bodensee aus. Das Hafenareal verfügt ab Mai 2011 über eine neue kleine Tribüne, welche neben Stehplätzen auch 126 vorerst unüberdachte Sitzplätze bietet. Seit 2007 steht ein neues Klubhaus im Hafenareal, seit 2010 gibt es neben dem Hauptplatz einen Kunstrasenplatz. Das Hafenfeld befindet sich direkt neben der Bodensee-Arena im Hafen von Kreuzlingen.

weiterführende Links:

Homepage des FC Kreuzlingen

Grenzstadtkurier (Fanzine), Grenzstadtkurier im NOFB Shop zum bestellen

Zwölf Magazin

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Interview mit Peter Drenks
20. November 2013, 11:17
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Die älteren unter euch werden ihn noch live spielen gesehen haben, für alle anderen dürfte der Name ein unbekanntes Tuch sein. Peter Drenks spielte Anfang/Mitte der Siebziger für die Borussia und wechselte danach als einer der ersten deutschen Spieler nach Spanien. Nach einem Kurzintermezzo beim BSV Schwenningen in der 2.Liga Süd beendete er seine aktive Karriere und zog zurück in seine alte Heimatstadt Wuppertal. Dort engagierte er sich in den vergangenen Jahren noch im Fußballbereich, war u.a. auch Trainer der A-Junioren des WSV in der Bundesliga.

Hallo Herr Drenks, als erste Frage natürlich, wie geht es Ihnen und was hat sich nach ihrer Karriere so bei ihnen getan?

Danke mir geht es gut, habe nach meiner Karriere genau so locker weiter gelebt wie während dieser Zeit.

Da ich es leider nirgendwo gefunden haben, wo haben Sie eigentlich vor ihrer Zeit bei der Borussia Fußball gespielt und wie kam es zum Wechsel ins Saarland?

Habe mit 9 Jahren beim Wuppertaler SV angefangen, bin dann mit 20 Jahren zum Drittligisten VFL Wuppertal gewechselt, dort habe ich mir einen Kreuzbandriss zugezogen. Danach hat mich mein Freund Adi Preißler, der schon in Wuppertal mein Trainer war zu Borussia Neunkirchen geholt.

Sie sind 1973 nach Neunkirchen gewechselt, wie lief das einleben in der Stadt und im Verein?

Das einleben war für mich ganz einfach, tolle Leute in der Stadt und im Verein.

Am Ende der ersten Saison feierten sie die Meisterschaft in der Regionalliga Südwest vor dem Erzrivalen Saarbrücken und dem FC Homburg. Welche Erinnerungen haben sie heute noch an dieses Jahr?

Ja uns hatte damals niemand auf der Rechnung, aber bei uns passte damals alles, guter Vorstand tolle Kameradschaft im Team und einen super Trainer.Peter Drenks

Im Jahr darauf gab es die Premiere der 2.Bundesliga, spürte man da eine gewisse Euphorie im Umfeld? Für Borussia lief die Saison ja leider nicht so glücklich. Was waren letztlich vielleicht die Gründe die zum Abstieg führten?

Ja es war sehr viel Euphorie da. Die Gründe für den Abstieg, ohne jemand zu nahe treten zu wollen, dass wir nicht mit der Meistermannschaft weiter gespielt haben. Sie wäre stark genug gewesen die Klasse zu halten.

Nach der Saison verliessen sie das Saarland Richtung Spanien, dort scheint man sie nicht vergessen zu haben. ( auf der HP von Real Valladoid findet sich ein Artikel zu Peter Drenks) Sie waren einer der ersten deutschen Spanien“legionäre“. Wieviel Abenteuer war das zu jener Zeit?

Es war ein tolles Abenteuer was ich dort erlebt habe, eine ganz neue Mentalität Sprache usw.

Sie wohnen wieder in ihrer alten Heimat Wuppertal, haben sich in der Vergangenheit für den WSV engagiert, ihr Herzensverein? Wie beurteilen Sie den Neustart des Wuppertaler SV?

Ja da bin ich groß geworden. Das ist ok

Es gibt da ja noch den Trainer Peter Drenks, sie trainieren des SC Sonnenborn. Was ist das für eine Liga und wie sind da die Ambitionen?

Dort habe ich mein Amt niedergelegt.

Sie waren zur 100 Jahr Feier des Ellenfelds eingeladen, welchen Erinnerungen haben sie an das Stadion, was war der vielleicht schönste Moment den sie mit dem Ellenfeld verbinden?

Der Tag als wir im Ellenfeld zum Meister gekürt worden sind, leider ohne Meisterschaftskranz. Den holte unser lieber Borussen Leo erst mit dem Motorrad in Saarbrücken ab, viele hatten geglaubt der FC Saarbrücken würde an dem Tag Meister…nur wir nicht.1401259_540696376021598_481687899_o

Gibts eigentlich noch Kontakte zu ehemaligen Mitspielern aus Neunkircher Zeiten?

Ja zu einigen und immer wieder schön sie wieder zusehen.

Zum Schluß natürlich die Frage verfolgen sie das Geschehen rund um die Borussia noch?

Ja ich verfolge den weg der Borussia immer.

Vielleicht irgendwelche letzten Worte oder Grüße? Ich danke ihnen sehr für das beantworten der Fragen.

Ja es war eine sehr sehr schöne Zeit bei der Borussia und dafür nochmals an Vorstand, Fans und Freunde ein großes Dankeschön.

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„Back on the Streets“
17. November 2013, 01:47
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Nun ist es also rum das Spiel das in den letzten Wochen alles überstrahlte und so richtig weiß man immer noch nicht wie man das Ergebniss einordnen soll. Das Resultat ist weder richtig Fisch, noch richtig Fleisch, aber es ist ein Punkt beim Tabellenführer. Ein schwer erkämpfter dazu.

Aufstellung: Flauss – Ömeroglu, Ludwig, Mehmedovic, Haliti – Dafi – Ljubijankic, Kirchen, Kizmaz – Noutsos, Hajdarovic

Dabei setzte Dieter Ferner eigentlich mit seiner Aufstellung auf Sieg. Doch die Entscheidung Kizmaz ins Mittelfeld zu ziehen und dafür Ludwig zu bringen, ging nur bedingt auf. Zwar war Kizmaz auch heute wieder der Rackerer den man kennt, doch ihm ging es wie seinen restlichen Mittelfeldkollegen, irgendwie passte die Abstimmung nicht. Und das hatte Folgen, die in Halbzeit eins eigentlich nur beim Aufbauspiel zu beobachten waren. IMAG0128Die Lücke im Mittelfeld war wie schon in Idar/Oberstein zu groß, im zentralen Mittelfeld war die Position manchmal verwaist, während auf den Flügeln das reinste Treiben war. Doch um mit Klein/Kleinspiel Situationen aufzulösen, fehlte die letzte Genauigkeit. Zu schnell war der Ball wieder weg, dabei zeichnete sich die Defensive in Halbzeit eins vorallem dadurch aus, dass man die zweiten Bälle eroberte. Hauenstein dagegen wirkte nach der 0:5 Klatsche gegen Burgbrohl noch reichlich durchgeschüttelt. Wenig selbstbewusst überließ man den Schwarz-Weissen den Ballbesitz und versuchte erstmal Ordnung herzustellen. Was eher schlecht als recht gelang. Doch die Hausherren hatten das Glück, das die Probleme im Spielaufbau der Gäste Drucksituationen klein hielten. Ein frühes Tor und Hauenstein wäre vermutlich auseinander gefallen. So waren beide Mannschaften bemüht, die einen offensiv, die anderen defensiv.

Die zweite Hälfte bot dann ein etwas anderes Bild. Hauenstein war jetzt aggressiver, ging engagierter zu Werke und versuchte sich jetzt auch im Angriff. Und da lag das Mittelfeldproblem dann in der zweiten Hälfte. Die Lücke in der Zentralen war der neuralgische Punkt, dort fehlte dann einfach N`Ganvala. Und so wurde Borussia in der Defensive das ein oder andere mal gefordert. Mit Glück aber auch mit Können konnten brenzlige Situationen vermieden werden. Dennoch wurde es jetzt kleinlicher auf dem Platz, wobei ein Spieler ganz besonders auffiel. Berisha auf Heimseite suchte scheinbar ständig die Freistoßsituationen und provozierte zwei, dreimal durch Schwalben, die der Schiedsrichter aber auch sah. Das Problem war nur das er irgendwie das ahnden vergaß. Wenn er schon weiterspielen lässt, weil er sieht das es kein Foulspiel gab, dann sollte er zumindest im Nachhinhein eine Karte zeigen und von mir aus auch rot. Ich habe für diese Art von „Schlitzohrigkeit“ gar nichts übrig. Zurück zum Spiel, hier schafften es beide Teams nicht wirkliche Torgefahr zu erzeugen, Strafraumsituationen waren Mangelware. Ein typisches Null zu null Spiel wo die Tendenz spätestens Mitte zweite Halbzeit abzusehen war. Wenn gleich die Möglichkeiten für mehr Gefahr da waren. So gab es eine schöne Freistoßsituation, die letztlich aber zu harmlos war. Einen Kopfball von Hajdarovic, der ihn im fitten Zustand vielleicht reingemacht hätte, ging mit einem leichten Bandscheibenvorfall in die Partie. Und eine 3:2 Überzahl Kontermöglichkeit, aber Noutsos? machte in der Situation alles falsch. Vielleicht auch weil mit der Kraft so langsam die Konzentration schwand. Dennoch man muß der Mannschaft anrechnen das sie bis zum Schluß in jedem Sprint alles gab. Verlieren war heute augenscheinlich keine Option.

1232920_621179141274722_1796372180_nDenn auch die äußeren Bedingungen stimmten, zumindest aus Neunkircher Sicht. Schätzungsweise 300 Neinkeijer machten sich auf den Weg in den Wasgau, vor Wochen noch undenkbar und es sollte anders kommen als Verband, Polizei und Pirmasenser Zeitung vorherhersagten. Schon auf der B10 wurde man gesichtet und weiter gemeldet, dennoch hielt sich die Polizei angenehm zurück. Auch beim Marsch zum Stadion und am Einlass alles friedlich. Der erste Gesang eine Ode an den Verein und damit war die Richtung vorgegeben. Komplette 90 Minuten lang wurde die eigene Mannschaft wahlweise angefeuert oder gefeiert. Selbst in der Halbzeit war in der Stadionkneipe die Hölle los. Gesänge, Schalparaden Neunkirchen hatte Feiertag. „Jetzt erst Recht“ war das Motto und damit hat die Fanszene heute die richtige Antwort auf das Verhalten des Verbandes gegeben. Das einzigste was man Herrn Hemmler melden kann sind „Ohne Hemmler habt ihr keine Chance“ Gesänge, aber was wahr ist, darf auch gesagt werden.

  • Randbemerkung: Guillaume Paul konnte auch heute zeigen das er ein schmerzhafter Verlust ist. Als Kapitän ist er mittlerweile Führungsspieler des SC Hauenstein und für das Offensivspiel seiner Mannschaft das Herz. Seine Technik und sein Ballumgang waren auch gestern wieder bemerkenswert.
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ein ganz normaler Ausflug…?!
10. November 2013, 01:06
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Schon lange her die Ausflüge nach Idar-Oberstein. Vor Jahren war ich dort täglich beruflich unterwegs, seitdem scheint sich einiges getan zu haben, allerdings eher im negativen. Wirkte die Stadt doch gestern selten grau und runtergekommen in einigen Ecken. Positiv hat sich der „Haag“ entwickelt, die Spielstätte der Hunsrücker hat zumindest nicht ganz unbeschadet die Regionalliga überstanden und so zieren neuerdings Stehstufen die Gegengeraden. Übel ist allerdings der Sicherheitswahn, konnte man früher noch den Platz umrunden, ist mittlerweile der völlige Zäunewahn ausgebrochen. Man hat ernsthaft Schwierigkeiten sich in den Ambiente aus Türen und Gittern zurechtzufinden. Vorallem die Abtrennung der Umkleideräume zum Platz hat echtes Knastfeeling für die Spieler.

Interessant zu beobachten waren heute die völlig hilflosen Sicherheitsfunktionäre des Vereins. Da traf Beamtentum mit Hang zur deutschen Ordnung auf proletarische Fußballfans. Das war Realsatire pur…Wer den Gästeblock in Idar-Oberstein kennt, der weiß das das ne flache Ebene ist, auf Höhe des Spielfelds. Dank Lage hinter dem Tor und umzäunt von Bauzäunen ist auch wirklich garantiert das keinerlei Spaßfeeling aufkommt. Von hinten grüßen die Kühe und von vorne Knastfeeling mit weit entfernten Fußballspiel. Darauf hatten dann wohl heute einige gar keinen Bock und so zog die Masse an Neunkircher Fans und Zuschauer auf die Gegengeraden. Das war nun gar nicht im Interesse des Sicherheitsverantwortlichen, der irgendwie seinen Einsatz verpennt hatte. So kam er also nach Spielbeginn mit einem Ordner unterm Arm zum Neunkircher Eck und fragte nach einem Ansprechpartner. Da bekanntlich unter Fußballfans nur selten Sicherheitsfunktionäre mitreisen, war die Ausbeute also recht mager. Aber ganz so traurig wollte man den Mann nun ja auch nicht in der Gegend rumstehen lassen, deshalb wurde einfach der besoffenste zum Gespräch geschickt. Was natürlich für ein Gespräch nicht unbedingt förderlich ist, dennoch zog der Sicherheitsfuzzi nun glücklich seinen Ordner und präsentierte den Stadionplan mit Lage des Gästeblocks. Allerdings dauerte das Spielchen eindeutig zu lange und so hatten sich sämtliche Neunkircher wieder dem Spiel zugewandt.

Das war allerdings recht unterhaltend, wenn man nicht unbedingt ein Herz für Borussia hatte. Denn so ganz unschuldig war die Spielweise der Schwarz-Weissen nicht an dieser „Unterhaltung“.  Nach vorne lief nur wenig zusammen, was vorallem auch am schwächelnden N´Ganvala lag. Nicht das erste erschreckend schwache Spiel in dieser Saison. Ihm scheint im Moment die Kontinuität in der Leistung abzugehen. Aber nicht nur er war gestern irgendwie von der Rolle. Insgesamt stand man zu weit von den Gegenspielern entfernt und wirkte unkonzentriert. Ein mitzählen ergab das fast immer nach dem dritten Abspiel der Ball beim Gegner landete, dazu fehlte die Bindung zwischen Offensive und Defensive. So musste sich Hajdarovic gestern immer wieder fallen lassen und selbst den Ball holen. Was er auch durchaus gut machte, spielte stark. Auch Schmitt gestern in der zweiten Hälfte mit starken Einzelleistungen, so nutzte er ein Missverständniss zwischen Abwehrspieler und Torwart zu seinem 3. Saisontreffer. Er scheint mit regelmäßigen Spieleinsätzen so langsam zu alter Stärke zu finden. Noch herausheben muß man Sebastian Flauss, der gestern kurz vor Schluß eine unglaubliche Parade auspackte und damit wenigstens den einen Punkt sicherte.

Denn es war durchaus mehr drin, Idar-Oberstein wirkte alles andere als selbstsicher. Doch dank der leichtfertigen Ballverluste im Neunkircher Aufbauspiel machte man den Gegner sozusagen selber stark. Vorallem Andrew Riemer machte über die rechte Seite mächtig dampf und brachte die Abwehr immer wieder in größte Not, auch Dansoko wirbelte fleissig mit, doch die Abschlußschwäche lag auch am eigenen klein, klein was sie erst mit fortlaufender Spieldauer ablegten. So muß man nach den Chancen geurteilt von nem glücklichen Punkt reden, der aber durch Einsatz verdient wurde, wenn er auch nicht immer glücklich war. So wie bei Nabil Dafi der mit einem umstrittenen Handspiel den Foulelfmeter verursachte. Persönlich hätte ich ihn nicht gegeben, dafür bekam Dafi gelb. Weshalb Ferner ihn sofort vom Platz holte, steht mit Hauenstein schon das nächste „Big Play“ ins Haus und Dafi ist Ferners wichtigster Spieler. Das konnte man danach sehen, als jede Ordnung auf dem Platz verloren ging, selbst in Überzahl stand man ein paar mal kurz vor dem klassischen „auskontern“. Trotzdem durfte man wieder die Erfahrung machen das man mit der Mannschaft durchaus rechnen muß, denn auch gestern gab es wieder drei richtig gute Freistöße. Manchmal kann auch das einen Unterschied ausgleichen…nach Spielende gab es aufmunternden Applaus und Gesänge für die Mannschaft.

IMAG0122während des Spiels durfte man dafür die Statutenwut des Ordnungsdienstes kennenlernen. So durften selbst vereinzelte Rentner nicht zwischen dem unteren Zaun des Stehbereichs und der Werbebande das Spiel verfolgen. Der Zaun war vielleicht nen lächerlichen Meter hoch und hatte wohl auch nicht mehr Sinn wie ein Gartenzaun…Schön aussehen, dumm rumstehen. Der Sinn erschließt sich einem nicht wirklich. Schön waren auch die Tore darin, die ständig von den Ordnern verschlossen wurden, unfassbar. Natürlich war unseres schon zur Halbzeit so verbogen das man es nicht mehr öffnen konnte…wir wären schlechte Hools ;-). Allerdings lag das eher an der minderen Qualität als an irgendwelchen Aggressionen. Übrigens sehr erstaunlich das man nicht mit Gästefans rechnete, gab es doch einen szenekundigen Beamten vor Ort, aber wenn der seinen Job genauso versieht wie der Sicherheitschef…425 Zuschauer ist übrigens ziemlich erbärmlich, immerhin mit ca.150 Zuschauern aus Neunkirchen. Naja vielleicht lässt der nächste Ausflug nach Oberstein ja wieder etwas länger auf sich warten.

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Vereinsrekord bis heute…
6. November 2013, 23:37
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Das Thema „längste Siegesserie“ war bekanntlich noch nicht ganz aufgelöst, zuviele Saisons hatten noch gefehlt um letztlich ein Ergebniss zu verkünden. Das schöne ist das Dank Tobias sogar die komplette sportliche Vereinshistorie abgearbeitet wurde und somit das Ergebniss die zugleich längste Siegesserie in der Geschichte des Vereins darstellt. Geht man rein nach der Statistik wird man mit einer Serie von 14 ungeschlagenen Spielen unter Umständen nur Dritter, alles was danach folgt garantiert die Meisterschaft. Rein statistisch natürlich…;-). Ein Dank geht an Axel der die Serie herausfand.

  • den Platz 5 gibt es für 20 ungeschlagene Spiele in der Saison 1971/72. Trainer damals war die Legende Alfred „Adi“ Preissler, genau der Preissler der Borussia Dortmund als Spieler zu zwei deutschen Meisterschaften führte und Borussia schon einmal von 1960 – 1962 trainierte. Borussia verlor in jener Saison nur ein Spiel, das am 10. Spieltag, sonst wäre wohl eine weit bessere Serie drin gewesen. Letztlich aber war es egal, Borussia wurde überlegen Meister vor Röchling Völklingen. In der Aufstiegsrunde scheiterte man allerdings an übermächtigen Wuppertalern und landete schließlich auf Platz 3. Bester Stürmer im Borussentrikot war der gebürtige Wuppertaler Jürgen Papies, der vor der Saison vom Bundesligisten Eintracht Frankfurt kam. Für Papies war es sportlich die vielleicht beste Saison die er je gespielt hat, 25 Tore in 30 Einsätzen. In der Aufstiegsrunde war er Rekordtorschützenkönig mit 8 Treffern in neun Spielen. Papies verließ den Verein ein halbes Jahr später Richtung Bayer Leverkusen, damals ebenfalls noch Regionalligist. Der Zuschauerschnitt der Regionalliga betrug damals 2600 Zuschauer im Schnitt, Borussia kam auf fast 5000 in jener Saison.
  • Platz vier mit 22 ungeschlagenen Spielen in Serie ist die Saison 1976/77, damals wurde man Meister in der Amateurliga Saar mit 11 Punkten Vorsprung und 111 geschossenen Toren. In der Aufstiegsrunde zur 2.Bundesliga hatte man keine Chance gegen Eintracht Trier. Meistertrainer war Dietmar Schwager, ein Ur-lautrer der bis heute die zweitmeisten Bundesligaeinsätze als FCK Spieler vorweisen kann. Nach seinem Engagement im Ellenfeld wurde er erst Co. und dann Cheftrainer des FC Schalke 04.
  • Platz drei mit 24 Spielen am Stück ist die Saison 1963/64. Klar die Aufstiegssaison in die Bundesliga unter Trainer Horst Buhtz. Diese Mannschaft konnte wahrscheinlich jedes kleine Kind in Neunkirchen im Schlaf aufzählen. Mit Willi Ertz, Hans Schreier, Günter Schröder und Heinz Simmet stehen vier Spieler des Kaders auch in der 50 Jahre Bundesliga Saarland Juiläumself. Von den 38 Saisonspielen gewann man 25, spielte zehn mal unentschieden und verlor nur drei Spiele. Am Schluß machte ein Pünktchen den Unterschied. Borussia stieg damals mit der besten Abwehr auf, ein wichtiger Grundpfeiler auch für die erste Bundesligasaison.
  • Tara, Platz zwei gab es in der Saison 1975/1976 mit unglaublichen 29 Spielen. Wieder so eine unfassbare Saison in der man die Liga beherrschte und verdient Meister der Amateurliga wurde. Nur eine einzige Niederlage gab es in 30 Spielen. 118 : 18 Tore sagen alles…Meistertrainer war Stefan Abadschiew, der 1969 illegal aus Bulgarien nach Deutschland emigrierte. Abadschiew war 27 facher Nationalspieler Bulgariens, der 3 mal mit seinem Verein Lewski Sofia bulgarischer Meister wurde, dazu weitere vier mal Pokalsieger.
  • Trommelwirbel…Platz 1 und damit die längste ungeschlagene Serie in Folge gab es 1989/90 – 1990/91 mit 30 Spielen. Also, das wären 11 Siege und 4 Unentschieden in der Saison 1989/90 und 12 Siege und 3 Unentschieden in der Saison 1990/91. Macht zusammen also 23 Siege und 7 Unentschieden. Für den ersten Teil der Serie ist noch Trainer Gerd Schwickert zuständig, für den zweiten Teil Horst Brand. Beide Trainer haben aktuell den selben Job, Gerd Schwickert arbeitet heute als Talente Scout für den SC Freiburg. Horst Brand macht das selbe für seinen Heimatverein Eintracht Trier. Wenn man in diese Serie noch die Saarlandpokalspiele einrechnen würde, dann wäre es eine Serie von 35 Siegen, Borussia holte damals auch den Pokal. Schon eine beeindruckende Bilanz…Seit dieser Zeit hat Borussia nie wieder an der 2.Bundesliga schnuppern dürfen. Übrigens das ominöse Geinsheim gegen die die Serie riß, ist ein Ortsteil von Neustadt an der Weinstraße. Kleine Anektode dazu: Geinsheim hat die Vereinsfarben blau-schwarz aus Begeisterung über den SV Waldhof. Ein paar Gründungsmitglieder waren wohl Wochen zuvor bei einem Spiel der Mannheimer. s1 s3
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