Stahlwerk


die vergessen Grounds des Saargebiets – Teil II
29. September 2013, 19:38
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Eingangsbereich zum Stadion

Eingangsbereich zum Stadion

Freundlich scheint der Himmel an diesem frühherbstlichen Sonntag über Ensdorf. Nicht nur die neben gelegene Halde erinnert an vergangene Tage des Saargebiets, auch das „Glück-auf-Stadion“ hat schon bessere Zeiten gesehen. Ein älterer Mann auf seinem Campingstuhl schwelgt in Erinnerungen. Erzählt vom nebenliegenden Hartplatz, von Spielern die noch aus dem Ort kamen, von der Erfolgsgeschichte des FC Ensdorf. Zum heutigen A-Kreisklassederby gegen den alten Rivalen aus Schwalbach finden sich lediglich Freundinnen, Bekannte und Eltern ein. Nur eine handvoll rüstiger Rentner ist übrig geblieben von den goldenen Zeiten des Ensdorfer Fußballs.

Im vergangenen Jahr feierte der Fußballclub sein 100.jähriges Bestehen. Ähnlich zu vielen anderen saarländischen Clubs hatte man auch in Ensdorf seine große Zeit nach dem zweiten Weltkrieg und mit dem einläuten des Profifußballs. Zwischen 1947 und 1951 spielte die Mannschaft in der Ehrenliga Saarland. Im Jahre 1963 gelang der Aufstieg in die nunmehr Amateurliga Saarland genannte Spielklasse. Mit einer fast ausschließlich aus Eigengewächsen bestehenden Mannschaft wurde der FC Ensdorf 1973 Meister der Amateurliga und stieg in die zweitklassige Regionalliga Südwest auf. Hier trafen die Westsaarländer auf Traditionsvereine wie den 1.FC Saarbrücken, Borussia Neunkirchen, SV Alsenborn, Wormatia Worms, Mainz 05 oder Südwest Ludwigshafen.

da lacht das Herz

da lacht das Herz

Chancenlos mit nur einem Sieg musste man die Liga nach einem Jahr wieder verlassen. Wichtiger Unterstützer jener Zeit war die örtliche Grube. Über Praktikas konnte man Spieler für den örtlichen Fußballclub gewinnen und zugleich deren finanzielle Vergütung verschleiern. Doch der Erfolg forderte auch bessere Rahmenbedingungen ein. Der Hartplatz hatte ausgedient, ein Rasenplatz musste her und mit ihm erschaffte man zugleich das heutige „Glück-auf-Stadion“. In Eigenleistung und finanziert von der Grube wurden Stehränge rund ums Spielfeld angelegt, dazu bekam der Platz eine Flutlichtanlage für Abendspiele und eine damals übliche Anzeigentafel.

Nach dem Abstieg verpasste man 1978 die Qualifikation für die Amateur-Oberliga Südwest. Als Meister der Verbandsliga Saarland stiegen die Ensdorfer in die Oberliga auf, erreichte aber nur Mittelfeldpositionen. Im Jahre 1982 gewann der FC Ensdorf durch einen 1:0-Sieg über den SV Elversberg den Saarlandpokal. Der Abstieg im Jahre 1983 konnte noch auf Anhieb korrigiert werden. Nach dem erneuten Abstieg im Jahre 1985 verabschiedete sich der Verein vom höherklassigen Fußball. Mit der Grube ging auch die Zukunft und so feierte man traurigerweise sein 100.jähriges in der Kreisliga A. Der Hartplatz dient nur noch als Trainingsplatz und die einstigen Umkleidekabinen findet man heute in der nahegelegenen Mehrzweckhalle. Das Derby gegen die dritte Mannschaft aus Schwalbach endete letztlich 2:2. Die Rentner haben sich damit abgefunden…

als wenn die Zeit stehengeblieben wäre

als wenn die Zeit stehengeblieben wäre

Der FC Ensdorf nahm zwei Mal am DFB-Pokal teil. In der Saison 1976/77 in der ersten Runde nach einer 0:1-Niederlage beim SC Victoria Hamburg aus. 1982/83 scheiterten die Ensdorfer in der ersten Runde mit 1:3 zu Hause gegen Union Solingen.

Auch im Nachwuchsbereich konnte der FC Ensdorf Erfolge feiern. So nahm die B-Jugend drei Mal an den Deutschen Meisterschaften teil. 1981 erreichte die Mannschaft das Viertelfinale, wo sie gegen Eintracht Frankfurt ausschied. Dagegen schieden die Ensdorfer 1982 und 1984 jeweils im Achtelfinale aus. 1991 erreichte die A-Jugend den DFB-Junioren-Vereinspokal.

Nur 1994 war das „Glück-auf Stadion“ einmal Endspielort des Saarlandpokals. Vor 2.200 Zuschauern gewann Großrosseln gegen den FV Saarwellingen. url

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noch immer ohne Sieg in Waldalgesheim
21. September 2013, 14:49
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IMAG0043Auch eine Nacht später fällt es mir schwer das gestrige Oberligaspiel in Waldalgesheim einzuordnen. Ein Punktgewinn oder zwei leichtfertig hergegeben? Dieter Ferner sprach, wie auch sein Kollege von einem gutklassigen Oberligaspiel, mit einer Nullnummer auf höherem Niveau.

Aufstellungstechnisch blieb sich der Trainer treu. N´Ganvala der zuletzt nach schwacher erster Halbzeit ausgewechselt wurde, bekam eine neue Bewährungschance. Wirkte aber auch gestern noch nicht in der Form wie zu Saisonbeginn. Jens Kirchen noch angeschlagen musste bis zur 66.Minute warten, für ihn rückte Weston ins Team. Der rieb sich auf der Außenbahn fleissig auf, machte viele Sprints, zeigte eine herausragende Laufleistung, aber in den entscheidenden Situationen wirkte er eher unglücklich.

So wie eigentlich das ganze Team, das auch gestern wieder den Anpfiff verpennte und erstmal einige Mühe hatte die Anfangsminuten ohne Gegentor zu überstehen. Waldalgesheim, bester Aufsteiger bisher zeigte deutlich warum. Ziemlich kombinationssicher, mit hohem Tempo, streckenweise „One-Touch“ Fußball, war die recht flinke Offensive nur schwer zustellen. Zahlreiche brenzlige Situationen waren die Folge, letztlich aber hielt Flauss auch gestern wieder die Mannschaft im Spiel. Man muß schon sagen, was er aktuell zeigt ist höheres Niveau. Nach ner halben Stunde kam dann die Ferner-Elf besser in die Zweikämpfe, konnte einen Großteil für sich entscheiden und somit dem Gegner den Spielfluss nehmen. Doch oft allzu leichte Ballverluste machten es schwer selber in Aktionen zu kommen.

ungewohnt Freitagabend Flutlichtspiel

ungewohnt Freitagabend Flutlichtspiel

Es fehlte so ein bißchen an der Reaktionsschnelligkeit Situationen zu erfassen und das Tempo mal im richtigen Moment zu forcieren. So mussten zumeist hohe Bälle her, das diese auch eine Alternative sein können bewies zweimal Nazif Hajdarovic der nur knapp scheiterte. So hatte er fast mit dem Halbzeitpfiff den Torschuß auf dem Fuß, aber manchmal fehlt im Moment einfach das Quentchen Glück.

Auch aus der Halbzeit kam die Mannschaft unverändert. Doch das Spiel sollte jetzt umkämpfter sein, Torraumszenen wurden Mangelware, Kampf wurde Trumpf. Beide Mannschaften suchten den Sieg. In der 66.Minute dann brachte Ferner Kirchen für Weston. Ein Wechsel der nochmal augescheinlich ein Ruck durchs Team gehen ließ. Kirchen selbst zeigte in seiner stärksten Aktion seine individuelle Klasse, als er mal eben so drei Abwehrspieler stehen ließ und schön an den zweiten Pfosten flankte, wo Hajdarovic einschußbereit dastand, aber es soll wohl im Moment einfach nicht sein. Die gelbrote Karte für Mehmedovic wegen wiederholten Foulspiels, war zumindest bei der zweiten Aktion ein Witz. Das sah eher nach einem Presschlag aus. Eher hätte ich ihm die Karte für sein ewiges diskutieren gegeben, das nervt schon als Zuschauer. Die rote Karte der Heimelf durch Deniz Darcan ging absolut in Ordnung, sein Angriff galt nur den Knochen von Schmitt. Die letzte Aktion hatten aber nochmal die Gastgeber durch Armando Grau,  der in Lothar Matthäus Gedächtnissmanier, mit dem Ball aus der eigenen Hälfte durch´s komplette Mittelfeld marschiert und nur haarknapp verzieht.IMAG0035

Fazit: Spielerisch lässt die Mannschaft noch vieles vermissen, die individuelle Klasse ist zweifelsohne vorhanden. So zeigte auch Schmitt in einer Situation seine Fertigkeiten mit dem Ball, als er zwei Gegenspieler traumhaft stehen ließ, seine Hereingabe allerding fand keinen Abnehmer. Symptomatisch für das derzeitige Offensivspiel, das vorallem durch Einzelleistungen auffällt. Wenn man sich das Spiel im ganzen betrachtet, dann kann man mit dem Unentschieden gut leben. Waldalgesheim war insgesamt dominanter und mit nem Hauch mehr Chancen unterwegs, insofern ein Unentschieden das ok geht, ein Sieg war möglich, aber nicht zwangsläufig verdient gewesen. Am Ende hilft der Punkt aber auch nicht so richtig weiter und so bleibt man dem Unten näher als dem Oben.

  • Vor Jahren gab es im Umfeld des „Stadions an der Waldstrasse“ nur einen Schotterparkplatz oder die Möglichkeit am Strassenrand zu parken. Zwischenzeitlich wurde dann ein weiterer Schotterparkplatz angelegt. Zuletzt konnte man dann erleben wie die Stellplätze überdacht wurden, ein seltener Anblick. Diesmal dann des Rätsels Lösung, die Dächer wurden mit Photovoltaikanlagen versehen.

    Dieter Ferner bei der PK

    Dieter Ferner bei der PK

  • 238 Zuschauer, darunter cirka ein dutzend Borussen
  • nur wenige Vereine der Oberliga können solch ein Essensangebot vorweisen wie die Rand-Rheinhessen. Die Wurst gibts in rot und weiß, dazu Currywurst wahlweise mit Pommes. Mettbrötchen gab es gestern ebenfalls und in der Stadionkneipe kann man sich auch Pizza oder wie gestern ein halbes Hähnchen gönnen. Lediglich beim Bier muß man Punkte abziehen, denn neben dem Park-Pils in Pirmasens ist das Kirner was man hier ausschenkt so mit das grausamste an Biergeschmack. Dafür kann man hier aber auch Viez trinken.
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»Alles ist besser als Fernsehen«
16. September 2013, 21:08
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zu finden im aktuellen Ballesterer

Dem deutschen Unterhaus kommen die Zuschauer abhanden. Die Insolvenzen häufen sich, und die Topligen im Fernsehen wecken mehr Interesse als der Verein um die Ecke. Amateurfanszenen aus ganz Deutschland haben sich jetzt zusammengeschlossen, um einen Fußball zu bewerben, bei dem die Anhänger noch ganz nah dran sind.

Ohne die blau-gelben Schilder, die auf den Wilhelm-Rupprecht-Platz hinweisen, würde man ihn hinter der Hofeinfahrt und dem kleinen zugewachsenen Parkplatz womöglich gar nicht finden. Dabei hat das Stadion im Hamburger Stadtteil Barmbek heute für die Gästefans sogar einen eigenen Eingang geöffnet. Auch einen kleinen Ordnerdienst hat der Heimverein, der HSV Barmbek-Uhlenhorst, engagiert. Bei bestem Wetter geht es an diesem Sonntag in der Oberliga Hamburg gegen Altona 93. Diese Begegnung ist in der fünfthöchsten Spielklasse ein Publikumsmagnet und den Fans die Bezeichnung Derby wert. Später wird sich der Stadionsprecher bei 810 Zuschauern bedanken – im Durchschnitt kam Barmbek-Uhlenhorst in der vergangenen Saison auf 250 Besucher. Im Schatten der beiden großen Hamburger Klubs, des HSV und des FC St. Pauli, ringen zu viele Amateurvereine um zu wenig Aufmerksamkeit. weiterlesen

 

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ein Blick auf das Ostderby Nr.3
15. September 2013, 18:05
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Seit heute nun gibt es die dritte Ausgabe vom „Ostderby“ – dem Fußballmagazin des Ostens. Seit der Erstausgabe die im Februar erschien, hat sich das Heft gemausert. Es ist nicht nur optisch aufgehübscht wurden, sondern auch inhaltlich hat man sich breiter aufgestellt. Vorallem die Auswahl an Beiträgen ist bunter gemischt wurden.

Ein Highlight in bisher allen Ausgaben war der Einschlag aus „Nahost“ und auch diesmal ist der Beitrag von Yuval Rubovitch extrem lesenswert. Rubovitch setzt sich in seinem Text mit der Sicht der Israelis auf den deutschen Fußball auseinander und erklärt den Wandel, der in den letzten 20 Jahren stattgefunden hat. TitelAusgabe31Nicht weniger interessant die Diskussion zwischen dem „Chemieblogger“ und dem „rotebrausseblogger“ um den Leipziger Fußball. Sachlich und argumentativ geführt, dennoch mit dem nötigen Schuß Herzblut, weit weg von den üblichen „Klischees“ und Totschlagargumenten. Wer den Leipziger Fußball und den Erfolg des Projekts RB verstehen will, kommt an dieser Diskussion nicht vorbei.

Auch ein interessanter Artikel ist Christoph Wagner gelungen, der nach der Historie des DDR Fußballs fragt und sich wundert das es so wenige wirkliche Historienbücher über DDR-Clubs gibt. Seine Bestandsaufnahme bisher erschienener Bücher zeigt auf jeden Fall das da noch reichlich Nachholebedarf besteht. Dafür stellt Fedor Freytag das Buch „Stadiopartisanen – nachgeladen“ vor.

Ebenfalls sehr interessant das Interview mit Bernd Schröter, dem Querkopf von Turbine Potsdam. Er scheint ein bißchen aus der Zeit gefallen, aber Konsequenz ist wohl sein zweiter Vorname. Er feierte als Trainer der Damen vor und nach der Wende große Erfolge und hielt den Klub auch in schweren Zeiten am Leben. Aus all jenen Epochen erzählt er ein wenig mehr und wirkt wie ein Überbleibsel aus einer anderen Zeit, aber doch irgendwie auf sehr nachvollziehbare Art und Weise. Ein streitbarer Typ, der den Fußball liebt, aber nicht als das wichtigste überhaupt begreift. Ein Interview das den Namen auch verdient…Sehr schöne Bilder liefert auch der Blick nach Tschechien, wo man die Hauptstadtclubs aus Prag vorstellt und nebenbei auch noch das größte Stadion der Welt mit einem Artikel würdigt. Dynamos große Zeit der 70iger wird beleuchtet, die wohl der Anfang dieses Kultclubs waren, aber auch aktuell geht es zu im Ostderby. Der CFC wird durch die dritte Liga begleitet, beim FCM wirft man einen Blick auf die Fanfreundschaften und hält ein Plädoyer für mehr Supporter Mut im allgemeinen. Einzigster Kritikpunkt meinerseits ist die Bilderstory mit „Ronny Ostendorf“ die doch eher langweilig rüberkommt.

Das Ostderby Nummer drei überzeugt durch eine Menge Vielfalt und Tiefe, was vermutlich auch an dem Erscheinungsrythmus liegt. Das Heft erscheint vierteljährlich und bietet somit genug Zeit für die Schreiber tiefer einzusteigen in die Materie. Ebenfalls ein Pluspunkt ist, dass man sich nicht mit dem Mainstream befasst, sondern wirklich eigene Schwerpunkte setzt. Vermutlich keine Gazette für jedermann und genau deshalb absolut empfehlenswert. Tut es euch wirklich mal an und investiert die 3 Euro hier

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Dazu ein Heimspiel…was soll da schief gehen?
15. September 2013, 14:47
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Eigentlich standen gestern alle Vorzeichen auf Sieg. Der Gegner mit turbulenten Wochen, mässig in die Saison gestartet, dazu personell reichlich gehandicapt. Auf der anderen Seite eine neuformierte Borussenmannschaft die mit reichlich Qualität im Offensivspiel versehen wurde und vor dem Spiel schon seit 5 Partien ungeschlagen war. Dazu ein Heimspiel…was soll da schief gehen?

IMAG0032So ungefähr muß wohl auch die Mannschaft auf den Platz gegangen sein, denn mit dem ersten Angriffszug des Spiels stand es 1:0 für die Gäste. Und auch wenn man sich danach schnell einig wurde in der Abwehr, wer der Schuldige war, da pennte nicht nur die Hintermannschaft. Babak Keyhanfar wurde durch einen Pass in die Schnittstelle perfekt in Szene gesetzt und machte das was er am besten kann, Tore schießen. Klar das nun die Gäste mit Mann und Maus in der eigenen Hälfte verteidigten. Und sie bekamen es leicht gemacht, sie mussten sich lediglich auf lange Diagonalpässe einstellen und darauf ihre linke Seite dicht zumachen. Denn wie schon in den Spielen zuvor, ist das Angriffsspiel der Borussia zumeist ein laues Lüftchen.

Schon seit Wochen kann man beobachten das fast alle spielerischen Angriffe über rechts laufen, selbst dann noch wenn der Gegner komplett eingerückt ist und in allen Bereichen Überzahl schafft. Das Mittel Spielverlagerung gibt es anscheinend nicht. So kann man sich natürlich auch selbst in den Mitteln beschneiden. Was durch die Aufstellung auch irgendwie schon demonstriert wird. Kizmaz eigentlich genau der Mann für die linke Seite spielt seit Wochen als rechter Verteidiger, dafür sitzen mit Ludwig und Ömeroglu zwei Alternativen für die Abwehr auf der Bank. Aber das ist nicht die einzige Baustelle die Rätsel aufgibt, auch im Mittelfeld fehlt der Mann der das Spiel ordnet, der die freien Räume sieht und das Tempo vorgibt. Die Kreativität und das Potenzial ist freilich reichlich vorhanden.

Aber zurück zum Spiel. Erst nach einer halben Stunde konnte Mehmedovic mit einem schönen Fernschuß das erste Mal Torgefahr erzeugen. Zwei Minuten später fiel wie aus heiterem Himmel der Ausgleichstreffer. Hajdarovic verwandelte eine schöne Hereingabe direkt und demonstrierte damit seine Klasse. Denn 99% aller Spieler, hätten versucht den Ball erst anzunehmen, womit die Chance wahrscheinlich vorbei gewesen wäre. Starkes Tor und immerhin schon sein 5.Ligatreffer. Bis zur Halbzeit sollte nichts erwähnswertes mehr passieren. In die zweite Hälfte startete die Mannschaft von Dieter Ferner recht schwungvoll, erspielte sich auch noch eins, zwei Chancen die aber nicht genutzt werden konnten. Spätestens mit dem Ausfall von Jens Kirchen war der Spielfluss dahin, zuviele Nickligkeiten, Zeitspiel und rüdes einsteigen machten jeden Spielaufbau kaputt. Somit blieb es am Ende bei nur einem Punkt.

  • insgesamt 250 Zuschauer…die Fanszene geschlossen am Bierstand. Dieser Bereich applaudierte am Ende auch als einzigster der Mannschaft.
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aus der Reihe…was macht eigentlich – Andreas Golombek
14. September 2013, 10:50
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Regelmässige Leser dieser Seite dürften noch wissen das der letzte hier vermeldete Stand der Trainerjob beim VfV 06 Borussia Hildesheim in der niedersächsischen Oberliga war. Seit Sommer nun hat „Golo“ einen neuen Job. Beim Regionalligisten SC Verl soll er in dieser Saison den Klassenerhalt ohne große Sorgen einfahren.

Golo als Borussenspieler

Golo als Borussenspieler

„Ich bin seit fast zehn Jahren in Hildesheim, erst als Spieler, dann siebeneinhalb als Trainer. Der Fußball hier war mein Leben. Ich werde wohl eine Weile brauchen, um das alles zu verdauen.“

so klang Andreas Golomek nach seiner Entlassung im Dezember 2012. Nach einer sportlichen Talfahrt und überwintern auf dem letzten Tabellenplatz, wurde er von seinen Aufgaben entbunden. Teile der Mannschaft sollen sich gegen ihn ausgesprochen haben. Seit Sommer trainiert er nun eine Liga höher. Auf den ersten Blick wirkt es schon erstaunlich, das ein westdeutscher Club ausgerechnet einen Oberligatrainer aus der niedersächsischen Provinz verpflichtet. Doch Golombek und der westfälische Traditionsclub vom Land haben eine Vorgeschichte. Schon vor 20 Jahren war „Golo“, der selbst aus Westfalen stammt, als Spieler in der Oberliga für die Schwarz-Weissen aktiv. Sein damaliger Mitspieler Raimund Bertels stieg im Sommer vom Trainer zum Vereinsvorsitzenden auf und suchte somit selbst seinen Nachfolger. Einen Trainer der zum eigeschlagenen Weg passt und der heißt Ausbildungsverein.

Da macht es dann schon durchaus Sinn einen Trainer zu verpflichten, den man als Menschen kennt. Der auf seiner letzten Station gezeigt hat das er junge Spieler entwickeln kann und der die üblichen Schwierigkeiten eines Ausbildungsvereins kennt. Davon ab ist Golombek ein Junge der Region, der das eher ländliche Umfeld Verls kennt. Schließlich hatte er zum einen bis vor zwei Jahren noch eine Wohnung in Verl und zum anderen wohnt er in unwesentlicher Entfernung bei seiner Mutter in Borgholzhausen. Sportlich ist der Start in die Saison schon mal gelungen, in der vielleicht schwersten vierten Liga. 5 Vereine steigen direkt ab, einer auf, somit bleibt nicht viel Luft für eine entspannte Saison. Nach sechs Spieltagen steht man mit 10 Punkte auf Tabellenplatz 6.

Golombek der Trainer

Golombek der Trainer

In Verl ist man aktuell zufrieden mit der Fußballwelt. Auch weil Golombek fordert und fördert, er legt viel Wert auf Fitness, Spieldisziplin und Teambuilding. Er ist typisch westfälisch bodenständig und dennoch einer der mit seiner Art motivieren kann. Gestern abend holte er mit seiner Mannschaft einen Punkt gegen die zweite Mannschaft von Schalke. Die Gäste werden trainert vom ehemaligem Wormser Trainer Trares und bieten mit Gerald Asamoah einen ehemaligen Nationalspieler im Sturm auf. Übrigens war es das vorerst letzte Freitagsspiel an der Verler Poststrasse, denn noch darf man mit Ausnahmeregelung ohne Flutlicht in der Regionalliga mitspielen.

Vielleicht etwas grauer und erwachsener, aber eigentlich bin ich der Golo, der hier damals weggegangen ist. Nachdem ich die letzten Jahre durch Fußball-Deutschland gewandert bin, ist es so, als wenn ich nach Hause komme

Stadion an der Poststrasse

größere Darstellung anklicken

Stadion an der Poststrasse, Verl

Wenn wir dann schon dabei sind. Das Stadion an der Poststrasse war bis Anfang der Neunziger nichts anderes als ein Sportplatz. Mit dem Aufstieg 1994 in die Regionalliga West-Südwest baute man eine langgezogene überdachte Sitzplatz-Tribüne längs der Westseite des Platzes, sowie nicht überdachte Stehplatzränge auf den übrigen drei Seiten. 2008 wurde das Stadion nochmals um zusätzliche Stehplätze auf der Gegengeraden erweitert, um die vom DFB für die Regionalliga geforderte Kapazität von 5001 Plätzen zu erreichen.

  • im letzten Saisonspiel der Saison 2011/12 wechselte sich Golombek für 16 Minuten nochmal selbst ein, immerhin mit stolzen 43 Jahren. Seine Karriere beendet hatte er im Juli 2005.
  • Golombek hat beim SV Verl einen Zweijahresvertrag unterschrieben
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Milan Sasic – ein neuer Mann für den Leuchtturm
13. September 2013, 19:01
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Milan Sasic heißt also der neue Mann an der Saarbrücker Seitenlinie. Der 54jährige Kroate soll den 1.FC Saarbrücken zurück in die Erfolgsspur führen und dafür sorgen das die unter Luginger oft fehlende Disziplin wieder Einzug hält. Zweifelsohne dürfte man mit Sasic den dafür richtigen Mann geholt haben. Denn Sasic gilt als knallhart nicht nur zu seinen Spielern, sondern auch zu sich selbst.milan-sasic-interview-514

Seine Anfänge in Deutschland

Er muss seine Frau und zwei Kinder ernähren. Also nimmt er erst Arbeit als Straßenkehrer an, dann verdingt er sich bei einer Baufirma und bekommt einen Presslufthammer in die Hand gedrückt. Zwei Jahre später ist der Hilfsarbeiter Kolonnenführer. Zu dieser Zeit fragt ihn einer aus seinem Dorf im Westerwald, ob er nicht Trainer des örtlichen Fußballklubs werden wolle. Sasic, der im ehemaligen Jugoslawien ein passabler Zweitligatorwart war, sagt zu. Er glaubt, bei einem Regionalliga-Klub gelandet zu sein, aber der Verein entpuppt sich als Vertreter der Kreisliga B. Sasic bleibt dennoch, verbietet den Spielern Bier und Zigaretten und steigt mit dem Team auf. So geht das ständig weiter. Beim Oberligaclub Vfl Hamm der alljährlich gegen den Abstieg spielt, ist er erst für die Reserve zuständig später für 3 Spiele Trainer der Ersten. Diesem Engagement verdankt er auch seine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung. Die TuS aus Koblenz wird auf seine Trainerleistungen aufmerksam und landet den großen Coup. Milan Sasic müsste eigentlich ein Denkmal ans deutsche Eck gebaut bekommen. Er macht aus dem trostlosen Oberligaclub der eigentlich vor der Pleite steht, innerhalb weniger Jahre ein Zweitligaverein.

Mir ist es als Trainer sehr wichtig, dass man meine Arbeit danach beurteilt, in welcher Verfassung ich einen Verein übernommen und in welcher Verfassung ich ihn wieder verlassen habe.

Doch als die TuS dann im Abstiegskampf ankommt, entlässt man den Erfolgstrainer obwohl man bis dahin nicht einmal auf einem Abstiegsplatz stand. Dafür holt ihn der FCK als Feuerwehrmann und er schafft das woran wohl niemand mehr geglaubt hatte. Er rettet die Teufel vor dem Sinkflug in die Pleite. Der ehemalige Bauarbeiter Sasic verlangt als Trainer von seinen Spielern das, was ihn selbst groß gemacht hat: bedingungslose Arbeit, Schweiß, Leidenschaft. Nicht überall kommt das an. Auf dem Betzenberg sagte man ihm nach es sich mit Vorstand und der Mannschaft verscherzt zu haben. In Duisburg schafft er wieder Großes, er führt den MSV ins Pokalfinale und doch scheitert er am Ende wieder an seiner Art. Nicht wenige im Fußballgeschäft sagen ihm nach ein Diktator zu sein. So faltet er schon mal den Busfahrer zusammen, weil dieser die Klimaanlage falsch eingestellt hätte oder der Platzwart wird zusammengestaucht weil er keinen heißen Tee im Training lieferte. Auch bei der Pressearbeit pflegt er seine Haltung, legte sich in Duisburg mit dem ein oder anderen Journalisten an, selbst mit der vereinseigenen Pressestelle. Er persönlich sieht das erwartungsgemäß etwas anders und verweist auf seine großartigen Erfolge, die ohne familiäre Atmosphäre gar nicht möglich wären.

Nun also soll Sasic den 1.FC Saarbrücken wieder zu neuen Erfolgen führen, zweifelsohne wird er das schaffen. Die Frage wird nur sein zu welchem Preis und wie lange? Sasic wird mit Fuat Kilic seinen eigenen Co-Trainer mitbringen und versuchen seinen gepflegten Offensivfußball auch an der Saar zu zelebrieren. Dieser lebt vorallem von der Taktik und der Überraschung. So spielten seine Teams im 4-4-2, 4-4-2 mit Raute, 4-5-1 oder im 4-2-3-1. Sasic ist also für alles offen, was ihm zur Umsetzung seines Spielplans dienlich ist. Vorallem die jungen Spieler dürfen sich auf Sasic freuen, denn Sasic gilt z.B. als Entdecker von Julian Koch beim MSV.

  • Nationalspielerin Celia Okoyino da Mbabi ist mit Sohn Marko Sasic verheiratet
  • Seine Statistik gegen Borussia Neunkirchen: 2 Spiele, 1 Sieg, 1 Unentschieden
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die Machenschaften der Liga…
11. September 2013, 15:38
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Prasser wie Schalke 04 oder den HSV lässt die Liga gewähren, solange sie glaubhaft machen, irgendwoher genug frisches Geld beschaffen zu können. Stichtag ist stets der 30. Juni. Fehlt es einem Klub an Barem, wird im GmbH-Gewirr umgebucht, und Lieferanten werden auf das nächste Jahr vertröstet. Cash is king. Man kennt sich, man winkt sich gegenseitig durch. Die Liga-Logik: Wir sind ja nicht das Finanzamt. Schuldenbremsen gelten nur für andere.

So spricht Wolfgang Holzhäuser über das Gebaren der Liga im manager magazin. Dabei zeigt die DFL gerne mit dem Finger auf die Ligen anderer Länder und wirft ihnen unlauteres Finanzgebaren vor. Thomas Mersch, Stefan Merx und Christoph Neßhöver beleuchten das Wirtschaften in Deutschlands Vorzeigeliga: „Die dunkle Seite der Bundesliga“ lesenswert

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die vergessenen Grounds des Saargebiets – Teil I
10. September 2013, 15:44
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Die Heimstätte des ASC Dudweiler wird im Groundhopping Informer unter den Non League Grounds geführt. Eine Rubrik in denen jene Stadien aufgeführt werden, in denen entweder kein Ligabetrieb oder nur noch tiefklassiger betrieben wird. Um aber überhaupt in diese Rubrik zukommen, sollte man schon ein Stadion besitzen oder wahlweise höherklassigen Spielbetrieb ausgerichtet haben. Der brennende Berg erfüllt dabei letztere Vorgabe.

Sportplatz ASC-DudweilerDenn der ASC ist einer der vergessenen Traditionsvereine an der Saar. Seit den 30er Jahren spielte Dudweiler immer in der höchsten Klasse. 1952 gewann der Verein den Saarlandpokal mit Trainer Ossi Müller und durfte dadurch an den Aufstiegsspielen zur 2. Liga Südwest teilnehmen (kein Witz). Dem ASC gelang mit dem BSC Oppau der Aufstieg. 1962, ausgerechnet im Jahr des 50-jährigen Jubiläums, stieg die erste Vertragsspieler-Mannschaft wieder ab. Nach dem Abstieg aus der „II. Division“ spielte der ASC in der Landesliga. Ab 1974 wirkte der bulgarische Nationalspieler Stefan Abadjiev als ASC-Trainer und 1975 wurde Dudweiler Meister. In den Glanzzeiten holten die ASC-Fußballer 1946 und 1975 die Saarlandmeisterschaft.

1975 nahm Dudweiler als Meister der Amateurliga an der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga teil. Damals strömten zum Spiel gegen Bad Kreuznach über 4000 Zuschauer an den fast ausverkauften „Brennenden Berg“. Trotz großer Unterstützung gelang der große Coup gegen Bad Kreuznach und Eintracht Trier nicht. 1978 folgte dann aber der Aufstieg in die Oberliga Südwest.

Stehplatztribüne

Stehplatztribüne

Als „Vater“ der Oberliga galt der erste Vorsitzende Hermann Rink. Die beste Platzierung des ASC war der fünfte Rang in der Saison 1984/85. Auch den Saarland-Pokal gewann der ASC Dudweiler zwei Mal: 1980 und 1981. Und 1985 zog Dudweiler in der Hauptrunde des DFB-Pokals mit Bundesligist Borussia Dortmund das große Los. Ein Fehler war der Umzug vom heimischen Stadion in den Saarbrücker Ludwigspark. Der ASC unterlag dem BVB nach einer 1:0 Führung und einer überragenden Leistung von Hans-Otto „Bubi“ Stättler, den der Dortmunder Trainer mitnehmen wollte, mit 1:5. Nach dem Abstieg aus der Oberliga Südwest 1987 folgte der freie Fall. 1992 ging’s aus der Verbandsliga runter in die Landesliga und schließlich bis in die Kreisliga A Halberg (1997). Heute spielt der ASC Dudweiler in der Bezirksliga Saarbrücken.

Stadion „Am Brennenden Berg“

Seinen Namen verdankt das Stadion einer bewaldeten Anhöhe, die die Grenze zwischen den Städten Saarbrücken und Sulzbach markiert. Diese Anhöhe die „brennender Berg“ genannt wird, beherbergt ein schwelendes Kohlenflöz, das im 17. Jahrhundert in Brand geriet, noch heute brennt und als Naturdenkmal ausgewiesen ist.

die Villa im Jahre ´99, vor ihrer Renovierung

die Villa im Jahre ´99, vor ihrer Renovierung

1958 kommt der ASC zum Gelände Kittensportplatz, wie er damals noch hieß. Damals wie heute schmückt eine imposante Villa den Sportplatz. Erbaut wurde sie vom ATSV Dudweiler in den zwanziger Jahren. Während des Zweiten Weltkriegs und kurz danach wurde das Gebäude auf vielfältige Art genutzt. Auch rosarote Geschichten ranken sich um den Bau. So titelt die Vereinschronik: Freudenhaus im „sündigen Dorf“. Der Begriff „sündiges Dorf“ stammt aus der Zeit als Dudweiler Frontstadt im zweiten Weltkrieg war. Mit der Übernahme durch den ASC wurde die Villa mit Umkleideräumen, Platzwartwohnung und Geschäftsstelle ausgestattet und Anfang des Jahrtausend für eine saubere sechsstellige Summe renoviert. Am 2.August 1959 wurde dann das neue Stadion zu Fuße der Villa eingeweiht. Schmuckstück neben dem Gebäude war/ist eine Stehplatztribüne. Die im Laufe der Jahre aber mehr und mehr der Natur zurückgegeben wurde, lediglich ein Teil davon hat man erhalten. Seit einigen Jahren nun spielt man in der „ASC Arena“ einem neuen Naturrasenplatz neben dem „brennenden Berg“. 2011 gab es Pläne das Stadion an den Saarländischen Radfahrer-Bund zu verkaufen, um dort eine Radrennbahn mit integrierter BMX-Anlage zu erstellen. Bisher ist allerdings nichts in dieser Richtung passiert. Das Stadion hat ein Fassungsvermögen von insgesamt 6.000 Zuschauern.

  • im „brennenden Berg“ gaben sich im Laufe der Jahre alle großen Clubs des Südwestens ein Stelldichein. Ob der große Nachbar aus der Landeshauptstadt, der 1.FC Kaiserslautern, der FSV Mainz 05, Eintracht Trier oder Wormatia Worms sie alle waren hier zu Gast.

luftbild

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Punktgewinn dank überragenden Sebastian Flauss…
8. September 2013, 15:07
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Welch eine Vergangenheit umweht dieses Spiel, noch vor Gründung der Bundesliga prägten beide Clubs die höchste Spielklasse im Südwesten Deutschlands. Vier Jahre hintereinander von ´59 bis ´62 machten beide Clubs die Meisterschaft unter sich aus. „Die Klub“ stellte zu jener Zeit einige Nationalspieler, die Borussenelf jener Jahre war vielleicht die beste der Vereinsgeschichte. Spiele waren Ereignisse, die abertausende in den Bann zogen. Ein paar Jahrzehnte später, einige Illusionen weniger, gaben sich gestern ganze 732 Zuschauer das Derby und das an einem bundesligafreien Wochenende. Wie heißt es so schön in einem Lied „Oberliga tut weh…! Immerhin stellte Borussia als Gastverein einen recht stattlichen Teil der Zuschauer, wirklich trösten will aber auch der Gedanke nicht.

Dabei hatte die gestrige Partie durchaus ihren sportlichen Reiz. Für beide Teams ging es darum einen Schritt nach oben in der Tabelle zu machen, die kleine Euphorie im Umfeld weiterzuzünden. Am Ende aber wollte keines der beiden Lager so richtig jubeln, zu sehr war man damit beschäftigt das unentschieden einzuordnen.

Vorallem auf Borussenseite sorgten die Verpflichtungen der letzten Wochen für einiges an Erwartungen. Besonders der Transfer von Markus Schmitt torpediert die Mannschaft in den Augen nicht weniger, zu einem ganz klaren Meisterschaftsanwärter. Entsprechend gab es einige die gestern ziemlich enttäuscht die Husterhöhe verliessen. Dabei setzte Ferner zu Beginn erstmal auf die erfolgreiche Elf der vergangenen Wochen. Doch im Vergleich zum letzten Heimspiel konnte man kaum Akzente setzen, machte sich selbst das Spiel kaputt. Zu durchschaubar und zu wenig strukturiert war das Spiel der Schwarz-Weissen. So gut wie jeder Angriffsversuch ging über die rechte Seite, Spielverlagerungen waren kaum auszumachen. Dabei war es Benny Früh der mit einem Einwurf die erste Chance der Borussenelf in die Wege leitete. Kirchen aber scheiterte mit seinem Kopfball an Steigelmann. Borussia schaffte es einfach nicht, dass Spiel breit zumachen, Räume zu erschaffen, Kombinationsfußball zu erzeugen. Stattdessen produzierte man durch klein-klein, unnötige und leichtfertige Ballverluste. N`Ganvala zu Saisonbeginn einer der Leistungsträger im Team, stand gestern komplett neben sich und war in Hälfte eins eher ein Problem für die eigene Mannschaft.

der günstigste Stehplatz der Liga

der günstigste Stehplatz der Liga

Aber nicht nur N´Ganvala war weit weg von seinem Leistungsvermögen, insgesamt konnte die Mannschaft zu keinem Zeitpunkt überzeugen. Defensiv ließen vorallem die Mittelfeldspieler den nötigen Druck vermissen und sorgten so immer wieder dafür das die Abwehr vor große Probleme gestellt wurde. Im Angriff machte sich bemerkbar das dem Personal die gemeinsame Vorbereitung fehlt, die Abstimmung und die Laufwege sind einfach noch nicht da. Das letztlich Pirmasens kein Kapital aus dem schlechten Spiel der Borussia schlagen konnte, lag einzig und allein an Sebastian Flauss. Der 24jährige Franzose der nicht immer unumstritten war, ist in dieser Saison bisher der große Rückhalt. Auch gestern wieder hielt er überragend und brachte im 1:1 seine Gegenspieler zur Weißglut.

Zur Halbzeit dann brachte Dieter Ferner Markus Schmitt, der allerdings erst so richtig in die Partie fand als Yacine Hedjilen in der 62.Minute für Kirchen ins Spiel kam. Hedjilen suchte endlich den Weg über die Außen, ging auch mal bis zur Grundlinie und zog damit die Pfälzer Hintermannschaft auseinander und siehe da die Innenverteidigung der Pirmasenser wirkte nun alles andere als sattelfest. Leider aber fehlte nun die letzte Konsequenz beim letzten Pass oder beim Torabschluß, sicherlich auch ein Indiz für die immer müder wirkende Borussenmannschaft. Dennoch zeigte Schmitt die Ansätze eines Torvorbereiters, der mit dem Ball am Fuß auch einige Meter in höchstem Tempo gehen kann. Bleibt zu hoffen das er schnell die Abstimmung mit Hajdarovic findet.

Fazit: Pirmasens vergab zwei Punkte, Borussia konnte sich dank Sebastian Flauss dem besten Mann auf dem Platz über einen Punktgewinn freuen. Spielerisch und kämpferisch aber bleibt noch ganz viel Luft nach oben. Nun trifft man im nächsten Heimspiel auf die SV Gonsenheim, wo es gilt den einen Punkt zu vergolden, auch um das Umfeld bei Laune zu halten. Andernfalls könnte auf die kleine Euphorie ganz schnell Ernüchterung folgen.

  • Der gut gefüllte Gästeblock zeigte gestern wieder deutliche Fahnenpräsenz und machte mit seinen Gesängen aus einem Auswärtsspiel ein Heimspiel.
  • ein Gewinner der gestrigen Partie war sicher Yacine Hedjilen der einiges an Bewegung ins Spiel brachte, ihm wäre mal zu gönnen das der Knoten endlich platzt.
  • Hajdarovic und das Pirmasenser Publikum demonstrierten bei seiner Auswechslung deutlich ihre gegenseitige Abneigung…
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Markus Schmitt – ein Talent auf der Durchreise?

Was war das gestern für ein Transferwahnsinn, fast kein Club bei dem sich in letzter Minute nicht noch irgendwas änderte in Sachen Kader. So vermeldete dann auch Borussia gestern nachmittag einen weiteren Neuzugang. Markus Schmitt soll helfen die Offensive zu verstärken. Schmitt galt und gilt vielleicht auch noch als großes Talent, immerhin schaffte er es zum deutschen U-18 Nationalspieler, spielte in der Jugend des SV Waldhof Mannheim, Mainz 05 und bei der Frankfurter Eintracht.

Warum es letztlich nicht reichte zu einem Sprung in den Kader eines Profivereins, darüber kann man wohl fleissig spekulieren. Letztlich landete er bei Arminia Ludwigshafen wo er über die Rolle als 12.Mann im Kader nicht hinauskam. Zwar war er immer eine der ersten Optionen des Trainers und ein guter Vorlagengeber dazu, aber die Chemie sollte wohl nicht passen. Immerhin kam er in 23 Einsätzen (7 über die fast komplette Spielzeit) zu einem Tor und 9 Vorlagen. Letztlich aber wurde der Vertrag im Beisein von Thomas Bergmann, Vorsitzender des Verbandsgerichtes des Südwestdeutschen Fußballverbandes im beiderseitigem Einverständniss aufgelöst. Es folgten Monate der Arbeitslosigkeit, bis der VfR Mannheim Interesse an dem flexiblen Offensivmann hatte. 3 Kurzeinsätze stehen hier zu Buche, nun also soll über die Borussia der Sprung zum Profifußballer gelingen.

Fazit: Markus Schmitt ist sicherlich ein absolutes Talent, um so mehr verwundert es das er sich einem Oberligisten anschliesst. Vielleicht lassen die Beraterwechsel einen Schluß zu, vielleicht auch nicht. Fakt ist jedenfalls das diese Station eine sehr wichtige werden dürfte, sollte er den Traum vom Profifußballer noch verwirklichen wollen. Sollte stimmen was auf transfermarkt.de zu lesen ist, hat Schmitt lediglich einen Vertrag bis Dezember unterschrieben.

Schmitt gilt als Offensivallrounder der nahezu alle Positionen in der Offensive spielen kann, selbst als rechter Verteidiger kam er schon in der Jugend zum Einsatz. Seine absolute Wunschposition ist allerdings die Zentrale hinter den Spitzen.

 
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die Erfolgsserie geht weiter…
1. September 2013, 14:11
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gemeinsames Danke nach dem Spiel

gemeinsames Danke nach dem Spiel

Nach dem nicht eingeplanten Punkt unter der Woche in Salmrohr, folgte gestern die Pflicht auf die Kür. Und alles andere als ein Heimsieg gegen den auswärtsschwachen Aufsteiger aus der Eifel wäre wohl auch eine Enttäuschung gewesen. Das die Gäste überraschend stark aufspielten, lag wohl auch daran das durch die spät getätigten Transfers die Mannschaft auch nach acht Spieltagen weit davon entfernt ist eingespielt zu sein. Bestes Beispiel dafür die Großchance der Gäste kurz nach Spielanpfiff, in der nicht nur Kizmaz als Aussenverteidiger schwach aussah. Der harmlose Abschluß des Gästestürmers dürfte dann ein Vorgriff auf das Glück des Tüchtigen gewesen sein.

Denn Borussia agierte in der Folge wie man das von einer Heimelf erwartet. Mit viel Engagement kämpfte man sich in die Partie, drückte die frechen Gäste mehr und mehr hinten rein und zeigte auch endlich die lange vermissten Offensivbemühungen. Die Verpflichtungen von Kirchen und Noutsos machten sich gestern schon augenscheinlich bezahlt. Beide Spieler bringen eine Qualität mit, die man in der aktuellen Oberliga nur selten findet. Im Verbund mit Hajdarovic, der gestern schon reichlich von den beiden profitieren konnte, könnte man in Zukunft vom goldenen Dreieck sprechen^^.

Dennoch war das auch gestern ein Sieg, den am Ende auch Burgbrohl hätte mitnehmen können. Denn die zwei, drei Großchancen hatten auch die Gäste, was vorallem an der fehlenden Abstimmung lag. So harmonierte die rechte Seite mit Kirchen und Kizmaz defensiv erwartungsgemäß noch eher schlecht. Dazu gab es einige Dribblings die die Borussenabwehr schlecht aussehen ließen. Vielleicht auch ein Grund warum Ferner kurz vor Schluß mit Ludwig einen weitere Verteidiger einwechselte. Denn die Effektivität der gezeigten Leistung wird wohl noch ein paar Spiele brauchen. Schön anzusehen war es phasenweise trotzdem schon…

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